Digitalisierung. Chancen und Risiken für Unternehmen


Travail de Projet (scientifique-pratique), 2018

29 Pages


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung

2. Grundlagen der Digitalisierung
2.1 Begriffsabgrenzung
2.2 Digitalisierung
2.3 Digitale Transformation

3. Der Weg in die Digitalisierung

4. Auswirkungen der Digitalen Transformation

5. Anforderung an die Unternehmen

6. Die Digitale Transformation an einem Beispiel
6.1 Problemstellung und Ausgangssituation
6.2 Zielsetzung und Lösungsansatz

7. Chancen der Digitalisierung
7.1 Wirtschaft
7.2 Intelligente Produkte
7.3 Cloud-Lösungen
7.4 Robotertechnik
7.5 Daten-Produkte
7.6 Das Beispiel Uber

8. Risiken der Digitalisierung
8.1 Notwendiger Kulturwandel
8.2 Verkürzte Planungshorizonte
8.3 Innovationsmüdigkeit
8.4 IT-Sicherheit
8.5 Deutsche Unternehmen im Fokus

9. Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 Einordnung des Controllings

Abb. 2 Controlling als Stabsstelle

Abb. 3 Controlling als Linienstelle

Abb. 4 Controllingfunktionen

Abb. 5 Planungshorizont des operativen und strategischen Controllings

Abb. 6 Eingliederung in die Unternehmenssteuerung

Abb. 7 Wichtige Merkmale strategischer Unternehmenspolitik

Abb. 8 Erfahrungskurveneffekt

Abb. 9 Produktlebenszyklus

Abb. 10 Risikofelder und – bereiche

Abb. 11 Arbeitsschritte des Risikomanagements

1. Einleitung

1.1 Problemstellung

Die Digitalisierung hat derzeit einen massiven Einfluss auf die aktuelle und weitere Entwicklung der Technik. Es ist noch gar nicht lange her, als das erste Smartphone auf dem Markt erschien, und sich das Leben der Menschen infolgedessen weltweit stark verändert hat. Wir haben die Möglichkeit, ortsunabhängig akustisch und op- tisch jederzeit mit unseren Mitmenschen in Kontakt zu treten. Diese Option hat be- reits erkennbare Einflüsse auf unser Privat- und Berufsleben, aber auch auf Mobili- täts- und Migrationsverhalten.1

Das komplette Arbeits- und Lebensumfeld befindet sich im Wandel. Geräte mit de- nen wir täglich interagieren, werden durch hochkomplexe Steuerungen immer effi- zienter, schneller und leistungsstärker. Weitreichende Mobilität, energieeffiziente Klimatisierung von Räumen sowie automatisierte Haushaltsgeräte, erzeugen für uns schlagartig unvorhergesehene Möglichkeiten. Die Weiterentwicklung des Inter- nets, ermöglicht es uns, dass ein Klick nahezu zeitgleich am anderen Ende der Welt eine Reaktion auslöst. Diese dezentrale Erzeugung von Waren und Dienstleistun- gen ist eine beachtliche Nebenerscheinung der Digitalisierung.2

Apple, als eines der wertvollsten Unternehmen der Welt, ist ein weiteres gutes Bei- spiel für eine Entwicklung die schon lange viel mehr als nur ein Trend ist: Aufstre- bende und zukunftsreiche Unternehmen sind heutzutage digitalisierte Unterneh- men.

Sie agieren auf globalen Märkten und bezwingen hierbei häufig mit enormer Ge- schwindigkeit auch hundertjährige Traditionsunternehmen. Es gilt also: Kein Unter- nehmen wird sich von der gegenwärtigen Entwicklung der Digitalisierung distanzie- ren können.

Alle Bereiche, die digitalisiert werden können, werden digitalisiert. Dies betrifft alle Bereiche des Unternehmens, sowohl Menschen, Maschinen als auch die Produkte. Hierbei wird die verwendete Software immer mehr zum essenziellen Produktions- faktor, da die untereinander vernetzten Maschinen und Geräte gesteuert, viele digi- tale Daten verarbeitet, gespeichert und analysiert werden müssen.

Unternehmen die langfristig am Markt erfolgreich sein wollen, müssen daher auch immer wieder „Software-Unternehmen“ werden.3

Die heutige Digitalisierung geht jedoch noch einen enormen Schritt weiter: Aufgrund von IT werden elementar neue Geschäftsmodelle, Produkte und Dienstleistungen geschaffen. Diese IT-Neuerungen schaffen nicht nur Unterstützungsleistung, son- dern tragen auch zu einer drastischen Neuausrichtung von Prozessen und Wert- schöpfungsketten bei. Neue Strukturen werden geschaffen, Branchengrenzen ver- schwimmen und ganze Sektoren verändern sich.

Beispiele hierfür gibt es mehr als genug: etwa in der Tourismusbranche, in der Rei- sebüros ihren Mehrwert neu definieren müssen und Verkehrsgesellschaften wie die Bahn oder Fluggesellschaften sich an die neue Preistransparenz anpassen muss- ten. Onlineanbietern wie Booking.com oder Opodo schaffen Vergleichbarkeit und demonstrieren ihre Macht über die Faktoren Preisvergleich und Kundenzufrieden- heit.4

Auf der anderen Seite, kann die Digitalisierung jedoch auch negative Auswirkungen auf Unternehmen haben. Während sich die Digitalisierung bislang immer nur inner- halb von bereits bestehenden Wertschöpfungsketten bemerkbar machte und dort zu Effizienzsteigerungen führte, blieb das Geschäftsmodell hingegen grundsätzlich unverändert. Der aktuelle Wandel wirkt sich jedoch viel weitreichender aus – von der Geschäftsidee und der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen über den Beschaffungsprozess bis hin zu Verkauf und Service. Neue Wettbewerber wie Airbnb und Uber verändern verstärkt die Angebotsstruktur und wirken disruptiv auf den Markt.5

Von den Folgen der Digitalisierung sind in erster Linie solche Unternehmen betrof- fen, die in traditionellen Branchen agieren und sich über lange Zeiträume auf stabile Rahmenbedingungen einstellen konnten. Vertraute Kunden- und Vertriebsstruktu- ren sowie ein aufeinander abgestimmter Wertschöpfungsprozess und der Fokus auf ein Kernprodukt, mit dem ein Großteil des Umsatzes erzielt wird, charakterisiert die betroffenen Unternehmen. Nach Fertigstellung und Auslieferung an den Kunden stiften diese Produkte häufig keinen weiteren Zusatznutzen im Zusammenspiel mit anderen Produkten. Anders als z.B. bei möglichen Steuerungsoptionen über Smart- phone und Tablet.

Neuartige, digitale Plattformen werden immer häufiger von zunehmenden Unter- nehmensgrößen, die den Markt dominieren, gesteuert. Unternehmen, wie z.B. Ama- zon akzeptieren sogar dauerhafte Verluste und verzichten auf Preissteigerungen. Trotz dessen spiegelt die Erwartung der Anleger, dass Unternehmen wie Amazon sich langfristig am Markt durchsetzen und als Monopolist auftreten, eine enorm hohe Bewertung durch den Kapitalmarkt wieder. Die optimale Betriebsgröße wird erwartungsgemäß steigen. Fraglich bleibt nur, ob Wirtschaft und Politik eine derar- tige Monopolbildung zulassen oder ob es zu regulatorischen Eingriffen kommen wird.

Die klassischen B2B-Geschäftsmodelle werden wegfallen oder durch B2C-Modelle ergänzt werden. Kunden können bei Online-Anbietern häufig auf ein umfangreiche- res Produktportfolio zugreifen und sich gleichzeitig an einer erhöhten Preistranspa- renz bedienen. Die Wertschöpfungsketten werden kleiner und die Anzahl klassi- scher Intermediäre wird sich verringern. Weitergehend haben die Leitungsorgane der Unternehmen oftmals nur wenig Erfahrung mit notwendigen Anpassungen von Geschäftsmodellen, die im Rahmen der digitalen Transformation notwendig sind. Kenntnisse über Regularien, Datenschutzbestimmungen, technologische Anforde- rungen und notwendiges Know-how der Mitarbeiter müssen sich neu angeeignet werden. Der Eintritt in neue Märkte, durch ein sich änderndes Geschäftsmodell er- schwert zusätzlich die Situation und schafft Unsicherheit. Unsichere Zukunftsaus- sichten und eine Verkürzung der planbaren Horizonte setzen die Unternehmen massiv unter Druck und erhöhen das Geschäftsrisiko.

Die neuen Wettbewerbsstrukturen und die künftige Entwicklung der digitalen Trans- formation müssen vorerst analysiert werden, um zuverlässige Prognosen über die künftige Ertragskraft der Unternehmen liefern zu können.6

1.2. Zielsetzung

Ausgehend von der dargestellten Problemstellung, sollen folgende Fragen im Zuge der vorliegenden Projektarbeit beantwortet werden:

Welche Chancen und Risiken bietet die Digitalisierung für Unternehmen und ihre Geschäftsmodelle?

Welche Herausforderungen birgt die digitale Transformation der Wirtschaft? Welche notwendigen Anpassungen müssen Unternehmen vornehmen, um langfristig am Markt erfolgreich sein zu können?

2. Grundlagen der Digitalisierung

2.1 Begriffsabgrenzung

Bislang konnte sich noch keine einheitliche Definition für den Digitalisierungsbegriff durchsetzen, wodurch ein teilweise unterschiedliches Begriffsverständnis existiert. In dieser Projektarbeit wird folgende Definition verwendet.7

2.2 Digitalisierung

Der Begriff Digitalisierung definiert sich durch die Vernetzung von Produkten und Prozessen sowie der Verbindung von physischer und virtueller Welt. Aus techni- scher Sicht, beschreibt der Begriff die Umwandlung analoger in digitale Daten, die von zahlreichen Benutzern genutzt und weiterverbreitet werden können. Der digitale Wandel hält heutzutage Einzug in fast alle Bereiche der Wirtschaft – über Handel und Dienstleistung bis hin zur Landwirtschaft. Die Digitalisierung hat hierbei viele Dimensionen und beinhaltet zum einen die Nutzung von Apps beim Bestellvorgang und zum anderen aber auch ein komplett vollautonomes Fertigungswerk.

Besonders stark zeigen sich die Auswirkungen der Digitalisierung im sekundären Sektor, wo häufig auch von „Industrie 4.0“ gesprochen wird. Industrie 4.0 beschreibt eine intelligente Vernetzung der Produktionsfaktoren und somit auch die Autonomi- sierung von Maschinen, Prozessen und Produkten. Hierbei wird eine Verbindung von Industrieproduktion, Automatisierungstechnik sowie Informations- und Kommu- nikationstechnologie geschaffen.8

Eine Verzahnung von realer und virtueller Welt erfolgt über das sogenannte Internet of Things. Dieser Begriff umschreibt mobile Geräte die über das Internet eigenstän- dig kommunizieren. Durch diese unmittelbar mögliche Echtzeitkommunikation zwi- schen Mensch, Maschine und Objekt, werden dynamische und autonome Wert- schöpfungsketten über das Internet of Things möglich gemacht.9

2.3 Digitale Transformation

Auch für den Begriff der digitalen Transformation konnte sich bislang keine einheit- liche Begriffserklärung durchsetzen.10 PwC beschreibt den Begriff der Digitalisie- rung als einen Umbruch der Unternehmensweilt durch den Einsatz neuer Techno- logien mit Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft. Der Einsatz neuer Techno- logien steht hierbei deutlich im Vordergrund.11

„Die digitale Transformation beschreibt den grundlegenden Wandel der ge- samten Unternehmenswelt durch die Etablierung neuer Technologien auf Basis des Internets mit fundamentalen Auswirkungen auf die gesamte Ge- sellschaft.“12

Boueé und Schaiíble hingegen, deuten die Digitale Transformation als die Vernet- zung aller Wirtschaftsbereiche und als Anpassung der Akteure an die neuen Gege- benheiten der digitalen Ökonomie. Voraussetzung hierfür sind Entscheidungen in vernetzten Systemen, die den Datenaustausch und die Datenanalyse, die Bewer- tung und Berechnung von Optionen sowie eine Handlungsinitiierung und die Einlei- tung daraus resultierender Konsequenzen beinhalten.

„Digitale Transformation verstehen wir als durchgängige Vernetzung aller Wirt- schaftsbereiche und als Anpassung der Akteure an die neuen Gegebenheiten der digitalen Ökonomie. Entscheidungen in vernetzten Systemen umfassen Datenaus- tausch und -analyse, Berechnung und Bewertung von Optionen sowie Initiierung von Handlungen und Einleitung von Konsequenzen.“13

Für diese Projektarbeit soll die Definition von Boueé und Schaible dienen, welche die Anpassung der einzelnen Wirtschaftssubjekte an sich verändernde Rahmenbe- dingungen deutlich macht. Die Möglichkeiten der Digitalen Systeme sollen bei der Bewertung von Optionen helfen und Handlungsempfehlungen geben.

3. Der Weg in die Digitalisierung / Digitale Transformation?

Als Hauptauslöser der Digitalisierung kann man die technologischen Errungen-schaften der letzten Jahre nennen.14 Laut einer Studie von Accenture und Oxford Economics, können digitale Technologien rund 1,36 Billionen US- Dollar bis 2020 zum globalen ökonomischen Gesamtergebnis beitragen.15

Oftmals sind es nicht komplett bahnbrechende Neuerungen, die den aktuellen Wandel in der Unterneh-menswelt auslösen, sondern vielmehr Weiterentwicklungen bestehender, teilweise etablierter Technologien. Die Reife und die gleichzeitige Verknüpfung dieser Tech-nologien untereinander, tragen zu einem zusätzlichen Geschäftsnutzen bei.

Eine der wahrscheinlich wichtigsten technologischen Neuerung ist die verbesserte Möglichkeit der Verarbeitung von riesigen Datenmengen in kürzester Zeit, welche unter dem Stichwort „Big Data“ als großer Hype in der IT- Welt diskutiert wird.16

Die Verarbeitung und Analyse großer, unstrukturierter und stark wachsender Da-tenmengen ist für viele Unternehmen unverzichtbar geworden. Die jährlich erzeug-ten Datenmengen steigen stark an.17 Wurde 2015 die digital erzeugte Datenmenge noch auf weltweit rund 8600 Exabyte prognostiziert, soll sie sich bis 2020 auf rund 40.000 Exabyte verfünffachen.18 Ein Exabyte gleicht einer Milliarde Gigabyte und einer Million Terabyte.19

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb: 1 Prognose des weltweiten generierten Datenvolumens (Quelle: https://www.emc.com/collateral/analyst-reports/idc-the-digital-universe-in- 2020.pdf, Zugriff 15.06.2018)

Abbildung 1 zeigt deutlich den exponentiellen Anstieg des weltweit generierten Da- tenvolumens von 2009 bis 2020. Hierbei wird deutlich, wie essenziell wichtig die Nutzung von Big Data für Unternehmen sein kann.

Die Kunst für die Unternehmen ist es, die Masse an Daten zu analysieren und die gewonnenen Erkenntnisse intelligent zu verwerten. Genaue Analysen erlauben es, Vergangenes besser zu verstehen und somit die Zukunft zu gestalten. Besonders die Vorhersage und somit die aktive Gestaltung der Zukunft sind für Unternehmen derzeit besonders interessant. Über sog. „Predictive Analytics“ (Vorhersage) kann ermittelt werden „was passieren wird“. Im nächsten Schritt der sog. „Prescriptive Analytics“ (Zukunftsgestaltung) wird analysiert wie etwas beeinflusst werden kann, um einen gewünschten Zustand in der Zukunft eintreten zu lassen.

[...]


1 Vgl. Neugebauer, 2018, S. 3.

2 Vgl. Neugebauer, 2018, S. 4.

3 Vgl. Abolhassan, 2016, S. 5.

4 Vgl. Abolhassan, 2016, S. 27 f..

5 Vgl. Presseinformation 9/2017 IDW Trendwatch (17. Oktober 2017).

6 Presseinformation 9/2017 IDW Trendwatch (17. Oktober 2017).

7 Vgl. Botzkowski, 2017, S.22.

8 Vgl. Demary u.a., 2016, S. 5.

9 Vgl. Demary u.a.,2016, S. 5 f..

10 Vgl. Schallmo, 2016, S. 3.

11 Vgl. Schallmo, 2016, S. 5.

12 PwC, 2013, S. 9.

13 Boueé und Schaible 2015, S.6.

14 Vgl. Urbach/Ahlemann, 2016, S. 2.

15 Vgl. Joe McKendrick, 2015.

16 Vgl. Urbach/Ahlemann, 2016 S. 3.

17 Vgl. Schallmo/Reinhart/Kuntz, 2018, S. 10.

18 Vgl. Gantz/Reinsel, 2012, S.

19 Vgl. Schallmo/Reinhart/Kuntz, 2018, S. 9f.

Fin de l'extrait de 29 pages

Résumé des informations

Titre
Digitalisierung. Chancen und Risiken für Unternehmen
Université
University of Cooperative Education Villingen-Schwenningen
Auteur
Année
2018
Pages
29
N° de catalogue
V492673
ISBN (ebook)
9783346052940
ISBN (Livre)
9783346052957
Langue
allemand
Mots clés
digitalisierung, chancen, risiken, unternehmen
Citation du texte
Robert Przygoda (Auteur), 2018, Digitalisierung. Chancen und Risiken für Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/492673

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