Im Laufe der letzten Jahre haben sich terroristische Anschläge gehäuft – dies gilt insbesondere für die Anschläge des sogenannten „islamischen Staates“ auf den europäischen Kontinent.
Ausgehend von den Ereignissen der terroristischen Anschläge und ihrer medialen Aufarbeitung befasst sich diese Arbeit mit Angstdiskursen in den Massenmedien. Die Terroranschläge von Paris im November 2015 stellen den verheerendsten Anschlag in Europa seit 2004 dar und erfuhren daher die größte mediale Aufmerksamkeit. Daher soll die Anschlagsreihe in dieser Arbeit genauer analysiert werden. Sie stellen hierbei das zu untersuchende Diskursereignis dar, von welchem angenommen wird, dass es einen strukturierenden Einfluss auf den Angstdiskurs ausübt. Die zentrale Frage dieser Arbeit lautet, ob (bzw. wie) Angst im institutionellen Feld der Massenmedien konstruiert wird.
Grundlage der Untersuchung stellt die Diskurstheorie dar, durch welche sich die Wahl der wissenssoziologischen Diskursanalyse für das methodische Vorgehen erschließt. Betrachtet wird der Zeitraum vom 13.11.2015, an dem die ersten Anschläge begangen wurden, bis eine Woche danach, dem 20.11.2015. Die Analyse basiert auf je einem Artikel pro Tag für sechs zuvor ausgewählte Online-Medien, welche verschiedenen politischen Ausrichtungen zuzuordnen sind. Bezüglich der Methode wird eine Strukturanalyse der Texte durchgeführt und anschließend das Codierungsprogramm MAXQDA verwendet, um eine Untersuchung anhand eines vorher entwickelten Kategoriensystems durchzuführen. Der Fokus liegt hierbei auf den in den Texten enthaltenen Angstdiskursen. Anschließend werden die Ergebnisse der vorgenommenen Analyse dargelegt. Hierauf folgt eine Analyse der vorliegenden Ergebnisse mit Interpretation der Befunde sowie einer Rückbindung zur Fragestellung, ob Massenmedien zur Konstruktion von Angst beitragen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theorie
- 2.1 Diskurstheorie (nach Foucault)
- 2.2 Wissenssoziologische Diskursanalyse
- 3 Methodisches Vorgehen
- 3.1 Methode der Wissenssoziologischen Diskursanalyse
- 3.2 Material- und Datenauswahl
- 3.3 Hypothesen
- 3.4 Strukturanalyse
- 3.5 MAXQDA und die Bildung des Kategoriensystems
- 4 Ergebnisse
- 4.1 Zeitungsunabhängige Ergebnisse
- 4.1.1 Objekte und Ursachen von Angst
- 4.1.2 Wer hat Angst oder bekommt Angst zugeschrieben von wem?
- 4.1.3 Wer hat keine Angst oder bekommt keine Angst zugeschrieben – von wem?
- 4.2 Zeitungsabhängige Ergebnisse
- 4.1 Zeitungsunabhängige Ergebnisse
- 5 Analyse
- 5.1 Zeitungsunabhängige Ergebnisse
- 5.2 Zeitungsabhängige Ergebnisse
- 6 Fazit und Ausblick
- 7 Anhang: Materialien (Daten)
- 7.1 Zeitungsartikel (alphabetisch geordnet, gruppiert nach Zeitungen)
- 7.2 MAXQDA. Übersicht gesamtes Codesystem nach Dokumentgruppen
- 7.3 Ergebnis der lexikalischen Suche (sortiert nach Dokument)
- 8 Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Konstruktion von Angst in Massenmedien im Kontext der Terroranschläge von Paris im November 2015. Die zentrale Fragestellung lautet, ob und wie Angst in diesem institutionellen Feld konstruiert wird. Die Analyse basiert auf der Diskurstheorie Foucaults und der wissenssoziologischen Diskursanalyse.
- Konstruktion von Angst durch Massenmedien
- Anwendung der Diskurstheorie nach Foucault
- Wissenssoziologische Diskursanalyse als Methode
- Analyse von Angstdiskursen in ausgewählten Online-Medien
- Einfluss der Medienberichterstattung auf die öffentliche Wahrnehmung von Angst
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Angstkonstruktion in Massenmedien ein und beschreibt den Hintergrund der Arbeit, basierend auf den Terroranschlägen von Paris 2015. Es wird die zentrale Forschungsfrage formuliert und die Methodik der wissenssoziologischen Diskursanalyse erläutert. Der Untersuchungszeitraum wird definiert, und die Auswahl der Online-Medien sowie die angewandte Analysemethode (Strukturanalyse mit MAXQDA) werden beschrieben.
2 Theorie: Dieses Kapitel legt den theoretischen Rahmen der Arbeit dar, basierend auf Foucaults Diskurstheorie und der wissenssoziologischen Diskursanalyse. Es erklärt die Konzepte von Diskurs, Aussage und Äußerung und betont die Macht und den Wahrheitseffekt von Diskursen. Die Rolle der Massenmedien als einflussreiche Akteure im Diskurs wird hervorgehoben.
3 Methodisches Vorgehen: Das Kapitel beschreibt detailliert die methodischen Schritte der Arbeit. Die wissenssoziologische Diskursanalyse wird als angewandte Methode erklärt, gefolgt von der Erläuterung der Material- und Datenauswahl (sechs ausgewählte Online-Medien, ein Artikel pro Tag im Zeitraum vom 13. bis 20. November 2015). Die Entwicklung des Kategoriensystems für die MAXQDA-Analyse und die Durchführung der Strukturanalyse werden erläutert.
4 Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Analyse, aufgeteilt in zeitungsunabhängige und zeitungsabhängige Ergebnisse. Es werden die identifizierten Objekte und Ursachen von Angst, sowie die Zuweisung von Angst an bestimmte Akteure detailliert dargestellt. Die Ergebnisse geben Aufschluss über die im Diskurs konstruierten Angstbilder und deren Verbreitung.
5 Analyse: In diesem Kapitel erfolgt eine eingehende Analyse und Interpretation der in Kapitel 4 präsentierten Ergebnisse. Es werden die Zusammenhänge zwischen den Befunden und der Forschungsfrage diskutiert, um einen Schluss über den Beitrag der Massenmedien zur Konstruktion von Angst zu ziehen.
Schlüsselwörter
Angstdiskurs, Massenmedien, Terrorismus, Diskurstheorie (Foucault), Wissenssoziologische Diskursanalyse, Strukturanalyse, MAXQDA, Medienwirkung, Angstkonstruktion.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Konstruktion von Angst in Massenmedien im Kontext der Terroranschläge von Paris 2015
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht, wie Angst in Massenmedien im Kontext der Pariser Terroranschläge von November 2015 konstruiert wurde. Die zentrale Frage lautet: Wird Angst in diesem institutionellen Feld konstruiert und wenn ja, wie?
Welche Theorien werden angewendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Diskurstheorie Michel Foucaults und die wissenssoziologische Diskursanalyse. Diese theoretischen Ansätze ermöglichen die Untersuchung der Machtstrukturen und Wahrheitseffekte im Diskurs über Angst.
Welche Methode wurde verwendet?
Die wissenssoziologische Diskursanalyse wurde als Methode angewendet. Die Datenbasis umfasste Online-Artikel von sechs ausgewählten Medien, jeweils ein Artikel pro Tag vom 13. bis 20. November 2015. Die Analyse erfolgte mit Hilfe des qualitativen Softwarepakets MAXQDA, unter Verwendung einer Strukturanalyse und eines eigens entwickelten Kategoriensystems.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse sind in zeitungsunabhängige und zeitungsabhängige Ergebnisse unterteilt. Die Analyse identifizierte Objekte und Ursachen der Angst, untersuchte, wem Angst zugeschrieben wurde und wer von der Angst ausgeschlossen war. Die Ergebnisse zeigen die im Diskurs konstruierten Angstbilder und deren Verbreitung.
Wie sind die Ergebnisse analysiert worden?
Kapitel 5 analysiert und interpretiert die in Kapitel 4 präsentierten Ergebnisse. Es werden Zusammenhänge zwischen den Befunden und der Forschungsfrage diskutiert, um Schlussfolgerungen über den Beitrag der Massenmedien zur Konstruktion von Angst zu ziehen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Theorie (Diskurstheorie nach Foucault und wissenssoziologische Diskursanalyse), Methodisches Vorgehen, Ergebnisse (zeitungsunabhängig und -abhängig), Analyse der Ergebnisse, Fazit und Ausblick, Anhang (Materialien, Daten, MAXQDA Codesystem, Ergebnisse der lexikalischen Suche) und Literaturverzeichnis.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Angstdiskurs, Massenmedien, Terrorismus, Diskurstheorie (Foucault), Wissenssoziologische Diskursanalyse, Strukturanalyse, MAXQDA, Medienwirkung, Angstkonstruktion.
Wo finde ich die detaillierten Ergebnisse?
Die detaillierten Ergebnisse, einschließlich der zeitungsunabhängigen und -abhängigen Befunde, befinden sich in Kapitel 4 und der darauf folgenden Analyse in Kapitel 5 der Arbeit.
Welche Daten wurden verwendet?
Die Datenbasis besteht aus Online-Zeitungsartikeln von sechs ausgewählten Medien, jeweils ein Artikel pro Tag vom 13. bis 20. November 2015. Der Anhang enthält die Artikel, eine Übersicht des MAXQDA Codesystems und die Ergebnisse der lexikalischen Suche.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Das Fazit und der Ausblick (Kapitel 6) fassen die wichtigsten Ergebnisse zusammen und diskutieren die Limitationen der Studie sowie mögliche zukünftige Forschungsansätze.
- Quote paper
- Michelle Trautmann (Author), 2018, Diskursanalyse. Konstruktion von Angst durch Massenmedien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/492799