Grundlage dieser Arbeit ist die Universität Frankfurt, nach der Machtergreifung, im Wintersemester 1934/1935. Darüber hinaus spielen die Wissenschaftler selbst auch eine Rolle. Welcher Rolle haben sie hierbei gespielt? Inwiefern haben sie sich angepasst und waren an dem Missbrauch von Forschung beteiligt? Inwiefern haben sie Widerstand geleistet? Ist es den Nationalsozialisten gelungen, die Rassenideologie auch im akademischen Bereich einzuführen?
Dies sind Fragen, die ich in dieser Arbeit beleuchten werde. Gegenüber dessen war ein Großteil der Wissenschaftler, Professoren sowie Studierende, für die nationalsozialistische Ideologie empfänglich. Dadurch wurde die Gleichschaltung und die aktive Unterstützung der NSDAP begünstigt. An 23 Universitäten konnte der Institutionalisierungsprozess durch die Einrichtung von Lehrstühlen, Dozenturen sowie Instituten stattfinden. Auf der anderen Seite gab es neun Universitäten, an denen scheinbar keine neuen Lehrstühle zur Rassenfrage etc. eingerichtet wurden. Dennoch wurden teilweise Lehrangebote zur Rassenhygiene von anderen Hochschullehrern übernommen und gelehrt.
Die Rasse wurde durch die NS-Mitglieder als oberster Wert menschlicher Existenz festgelegt und dem Volk so infiltriert. Die Rasse sei demnach unveränderlich und ihre Eigenschaften wertbeständig. Dementsprechend sind diese im Sinne eines Rassenkampfes in Hierarchien aufgeteilt. Als oberster Maßstab galt das Vermeiden der Vermischung von Blut, da sonst die Eigenschaften nach unten nivelliert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Institutioneller Ausbau der Fächer
- 3. Rassenfrage, Eugenik
- 4. Universitäten im Dritten Reich
- 4.1 Die,,Säuberung“ und „Gleichschaltung“ des alten Lehrkörpers an der Frankfurter Universität
- 4.2 Rektor Walter Platzhoff
- 5. Fazit
- 6. Literaturverzeichnis
- 7. Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Instrumentalisierung und dem Missbrauch der Wissenschaft durch die Nationalsozialisten am Beispiel der Frankfurter Universität während der NS-Zeit. Sie untersucht, wie die Machtergreifung die deutschen Universitäten erfasste, und wie die nationalsozialistische Ideologie Forschung und Lehre beeinflusste.
- Der institutionelle Ausbau von Fächern im Nationalsozialismus
- Die Rolle der Rassenideologie und Eugenik im deutschen Wissenschaftssystem
- Die „Gleichschaltung“ und „Säuberung“ der Universität Frankfurt durch die Nationalsozialisten
- Die Anpassung und der Widerstand von Wissenschaftlern gegenüber der nationalsozialistischen Ideologie
- Der Einfluss nationalsozialistischer Außenpolitik auf den Wandel der Fächer
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bietet eine Einleitung, die den Aufstieg der NSDAP und die Etablierung der nationalsozialistischen Diktatur beschreibt. Es werden die Folgen für die jüdische Bevölkerung und die Auswirkungen der ideologischen Gleichschaltung auf das deutsche Wissenschaftssystem, insbesondere die Universitäten, beleuchtet.
Kapitel 2 befasst sich mit dem institutionellen Ausbau neuer Fächer und Institute während der NS-Zeit, wobei der Fokus auf die Frankfurter Universität gelegt wird. Die Einführung des Lehrstuhls für Erbbiologie und Rassenhygiene im Jahr 1934 wird hervorgehoben.
Kapitel 3 beleuchtet die Bedeutung der Rassenideologie und Eugenik innerhalb des nationalsozialistischen Systems und wie diese Konzepte in den universitären Kontext integriert wurden.
Kapitel 4 untersucht die „Säuberung“ und „Gleichschaltung“ der Frankfurter Universität durch die Nationalsozialisten, insbesondere die Entfernung jüdischer Mitglieder des Lehrkörpers und die Ernennung eines neuen Rektors.
Schlüsselwörter
Nationalsozialismus, Frankfurter Universität, Wissenschaftssystem, Institutioneller Ausbau, Rassenideologie, Eugenik, Gleichschaltung, Säuberung, Widerstand, Anpassung, Rassenhygiene, Anthropologie, Erbbiologie.
- Quote paper
- Rukiye Tekin (Author), 2018, Der institutionelle Ausbau von Fächern in der NS-Zeit am Beispiel der Frankfurter Universität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/492857