Vorstellungen des Jenseits in der griechischen Kultur


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2005

28 Pages, Note: 1,0


Extrait


Gliederung

I. Einleitung

II. Hauptteil
1. Sokrates
1.1 Biographie
Leben
Tod des Sokrates
Werke
1.2 Sokrates Lehre
2. Platon
2.1 Werdegang
Platons Werke
Platonische Liebe
Entwurf des Idealstaats
2.2 Philosophische Themen und Positionen
Ideenlehre
Erkenntnislehre
2.3 Platons Unsterblichkeitsgewißheit
Unsterblichkeitsbeweis
Seelenlehre
2.4 Platons Wirkung
3. Aristoteles
3.1 Biographie
Leben und Laufbahn
Aristoteles Lebensende
Was wurde über Aristoteles überliefert?
Seite
3.2 Philosophische Lehre
Logik
Physik
Metaphysik
Aristoteles Gottesanschauung
Ethik
Staatslehre
3.3 Aristoteles` Wirkung
4. Scholastik
4.1 Begriffserläuterung
4.2 Frühscholastik
Anselm von Canterbury
4.3 Hochscholastik
Thomas von Aquin
4.4 Spätscholastik
5. Chronologischer Überblick

Literatur

I. Einleitung

Das Thema „Vorstellung des Jenseits in der griechischen Kultur“ ist von beträchtlichem Umfang.

Es sind Ideen, Überlegungen, Theorien und Argumente der klassischen griechischen Philosophen, die diese Hausarbeit zu einer Einheit verbinden. Mein Anliegen ist es zu zeigen, wie die Jenseitsvorstellung der griechischen Philosophen Sokrates, Platon und Aristoteles und ihre wissenschaftlichen Theorien, eine Grundlage für das Argument der Existenz Gottes sind. Zum Verständnis des Themas ist es von großer Bedeutung, die historische Entwicklung der Begriffe Philosophie und Theologie näher zu betrachten.

Geschichtliche Begriffserläuterungen

Philosophie [gr.- lat.; „Weisheitsliebe“]:

Die Philosophien sind forschendes Fragen und Streben nach Erkenntnis des letzten Sinnes, der Ursprünge des Denkens und Seins, der Stellung des Menschen im Universum, des Zusammenhanges der Dinge in der Welt.[1]

Die Erfindung der Philosophie durch die Griechen ist der Beginn einer neuen Epoche der Menschheit. Das Denken entdeckt sich selbst die Gesetze der Logik. Es ist Dialog und nicht Monolog. Zwei Personen/ Gruppierungen treffen zusammen, führen ein Gespräch und tauschen ihre Standpunkte aus. Dabei entfaltet die Philosophie sich als geführte wissenschaftliche Diskussion, mit der Kunst die eigene Meinung einem anderen gegenüber zu vertreten und als Methode, eine Sache aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Diese Dialektik wurde besonders von den Sophisten ausgeübt, die als wandernde Rhetoriklehrer Schulungskurse für Politiker gaben. Von ihnen grenzten sich die drei großen attischen Philosophen Sokrates, Platon und Aristoteles ab, die das europäische Denken bis heute geprägt haben. Sie standen im Lehrer- Schüler- Verhältnis zueinander. Sokrates war der Lehrer Platons und dieser war Aristoteles Lehrer. Alle drei erlebten eine Zeit in der die Demokratie eingeführt wurde, den Peleponesischen Krieg und den Wiederaufstieg Athens. Die griechische Philosophie in der Antike ist ein Bestandteil der Geschichte Europas.[2]

Theologie [gr.- lat.]:

Es ist die wissenschaftliche Lehre von einer als wahr vorausgesetzten [christlichen] Religion, ihrer Offenbarung, Überlieferung und Geschichte.[3] Die (christliche) Religion versteht sich als wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Überlieferungen des Glaubens der systematischen Analyse und Darstellung des Glaubens und der Glaubenspraxis.

Der Begriff theologia findet die Herkunft nicht in der christlichen Religion, sondern in der griechischen Antike. Theologie benannte das Singen und Erzählen von Göttergeschichten (Theologie = „Rede von Gott“). Bereits bei Platon zeigt sich das mythische Verständnis von Theologie (mythologia = Erzählen von Göttergeschichten). Bei Aristoteles wandelt sich die Mythik in die Metaphysik.

Auf die Wirren der Völkerwanderungszeit bildete sich eine Reaktion und es bedeutete zugleich das Ende der Spätantike. Geistliche wurden an Kloster-, Dom- und Hofschulen ausgebildet. Der Glaube an Gott in ihrer Lehre stand im Mittelpunkt. Die Entstehung der religiösen und kirchlichen Lehr-, Glaubenssatzes führte die Philosophie zu der Zielsetzung, durch die Vernunft, die partistischen Schriften verständlich zumachen, begründen und auszulegen. Somit wurde die Philosophie zur `Magd der Theologie`. Während der Frühscholastik hat Pierre Abelard (1079-1142) in seinem Werk sic et non (Ja und Nein) an 156 Problemen dargelegt, dass Texte auf Echtheit und Glaubwürdigkeit überprüft werden müssen. Die Bedeutung der Texte (auch bei theologischen Gegenständen) müssen eventuell ausgelegt und kritisch hinterfragt werden. Diese scholastische Methode führte zum Entstehen einer neuen Wissenschaft, der Theologie, die nach dem Hauptwerk Abelards Theologia benannt wurde.[4]

Im Hauptteil werde ich folgende Themen differenziert betrachten und diskutieren:

- Sokrates’ Rolle in der Antike
- Platons Ideenlehre und seine Wirkung
- Aristoteles’ Theorien und Logik
- Die Jenseitsvorstellung Beider
- Den Zusammenhang zu Canterburys Gottesbeweis (Teil der Scholastik)
- Gottesbeweis des Thomas von Aquin’s

II. Hauptteil

1. Sokrates

1.1 Biographie

Leben

Um 470 v. Chr. wurde Sokrates als Sohn eines Bildhauers und einer Hebamme in Athen geboren. Sokrates bildhauerte anfangs auch selbst, wurde jedoch später Sophist. Im Jahre 431/30 und 424 v. Chr. verließ er seine Heimatstadt um zu den Feldzügen von Polidaia, Delion und Amphipolis in den Peleponesischen Kriegen zuziehen, in denen er für Athen kämpfte.

Er lebte bescheiden, bürgerlich und einfach. Verheiratet war Sokrates mit Xanthippe, die ihm drei Söhne schenkte. Nach zahlreichen Berichten wäre Sokrates ohne Xanthippe nicht Sokrates geworden. Denn sie drängte ihn mit ihrer Verständnislosigkeit zu seinen philosophischen Gesprächen. „Über sie meinte Nietzsche: >> Sokrates fand eine Frau, wie er sie brauchte... Tatsächlich trieb ihn Xanthippe in seinen eigentümlichen Beruf immer mehr hinein, indem sie ihm Haus und Heim unhäuslich und unheimlich machte. <<“[5] Gelegentlich lief sie ihm nach und riss ihm in der Öffentlichkeit den Mantel vom Leib, oder entleerte einen Eimer mit schmutzigem Wasser über seinem Kopf.

Sokrates ging außer Haus um herumzuziehen und mit allen möglichen Leuten Gespräche zuführen. Die Gespräche mit den Passanten und Schülern ähnelten einem Frage- und- Antwort- Spiel. Xanthippe hatte kein Verständnis dafür, dass dies wichtiger sein sollte, als essen auf dem Tisch zuhaben. Und so führte sie Diskussionen mit ihm, durch die Sokrates seine Dialektik weiter trainierte.[6]

Tod des Sokrates

Im Jahre 399 v. Chr. wurde Sokrates wegen Verführung und Verderbung der Jugend zum Tode verurteilt. Ihm wurde Gottlosigkeit und die Aufhetzung der Jugend gegen alte Sitten vorgeworfen. Vor Gericht verteidigte er sich selbst, wurde verurteilt und durfte gemäß einem alten Brauch, die ihm zugestandene Strafe selbst wählen. Sokrates wählte eine Belohnung mit der Begründung, alles was er tue, geschehe im Auftrag des Gottes Apollon, des Gottes der Jugend und der Künste. Somit verhöhnte Sokrates die Richter und wurde zum Tode verurteilt.

Die Hilfe zur Flucht schlug er mit der Begründung ab: „Man könne nicht ein Leben lang an den Wohltaten des Staates teilnehmen, um den Gesetzen dann den Gehorsam aufzukündigen, wenn es brenzlig werde.“[7] Er starb durch den Trunk eines giftigen Schirlings.

Werke

Es sind keine Werke von Sokrates vorhanden. Alles über ihn und seine Philosophie wurde durch andere Philosophen überliefert. Der Hauptüberlieferer ist Platon.

1.2 Sokrates Lehre

Durch die Rede- und- Antwort- Spiele mit seinen Gesprächspartnern, wollte Sokrates die Erzeugung des Bewusstseins für das eigene Reden und Handeln erreichen. Dabei war es ihm gleichgültig, ob er mit einem Händler, Staatsmann, Eseltreiber oder General sprach. Sokrates holte die Philosophie von der Natur in die Gesellschaft. Einerseits war Sokrates sehr religiös und seine Taten galten den Göttern und anderseits sah er die Wahrheitsfindung als die höchste Tugend. Er hielt sich seine Zielsetzung: die Suche nach der Wahrheit, ständig vor Augen. Mit seinen vielerlei dialektischen Künsten stellte Sokrates Fragen, Argumente und Gegenargumente. Dabei zeigte er mit Ironie den Menschen, die sich auf eine Unterhaltung mit ihm eingelassen haben, dass sie im Grunde nichts von dem verstehen, wovon sie so selbstsicher sprechen. Er bezeichnete seine Technik als ` Hebammenkunst`. Denn gleichsam einer Hebamme gebärt nicht Sokrates die Gedanken, sondern hilft anderen bei ihrer `Entbindung` ihrer Gedanken. Mit der Verwirrung seiner Anhänger brach Sokrates das Gespräch ab und gab ihnen keine Antworten auf die Fragen, die sie nun beschäftigen.

In diesen Dialogen vertrat er die Erkenntnis: Ich weiß, dass ich nichts weiß.[8]

„Im Weggehen überlegte ich bei mir selber, dass

ich wissender sei als jener Mensch. Denn keiner von uns beiden scheint etwas Gutes und Rechtes zu wissen; jener aber meint zu wissen und weiß doch nicht; ich jedoch, der ich nicht weiß, glaube auch nicht zu wissen; ich scheine somit um ein Geringes wissender zu sein als er, weil ich nicht meine zu wissen, was ich nicht weiß.“[9]

Sokrates vertrat eine eigene Weltanschauung, diese grenzte sich von der, der anderen Sophisten ab. Sittliches Leben ist Tugend, und Tugend beruht allein auf Wissen.

Der Wissende weiß was gut ist und handelt auch demnach. Wer Schlechtes tut, handelt aus Unwissenheit. Sokrates vertrat die Meinung, dass niemand der das Wissen hat, egoistisch handelt. Zum tugendhaften Leben gehört auch dazu, dass man Gehorsam dem Staat und den Göttern gegenüber zeigt. Die Tugend (sittliche Tüchtigkeit) erhält der Mensch durch Belehrung. In der Antike gehörten zu den klassischen griechischen Tugenden, die Weisheit, die Gerechtigkeit, die Mäßigkeit und die Tapferkeit.

Seiner Meinung nach geschieht alles in der Welt zum Zwecke des Menschen, und darum müsse die Welt an eine göttliche Weisheit angepasst sein. Folglich war Sokrates der erste Vertreter einer theologischen Weltanschauung.[10]

Eigentlich begründete Sokrates keine Schule, jedoch gab er seine Lehre und seine Auslegung vom Philosophieren an viele Schüler weiter. Er begrüßte eine große Anhängerschaft um sich herum.

[...]


[1] DUDEN, Band 5, Mannheim 1990, S. 599

[2] Vgl. SCHWANITZ, Bildung, Frankfurt am Main 2000, S. 55

[3] DUDEN, Band 5, Mannheim 1990, S. 777

[4] Vgl. VOGT, DuMonts Handbuch der Philosophie, Köln 2003, S. 102+ 108f Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Theologie

[5] VOGT, DuMonts Handbuch der Philosophie, Köln 2003, S. 42

[6] Vgl. SCHWANITZ, Bildung, Frankfurt am Main 2000, S. 55ff Vgl. VOGT, DuMonts Handbuch der Philosophie, Köln 2003, S. 42ff

[7] VOGT, DuMonts Handbuch der Philosophie, Köln 2003, S.43

[8] Vgl. VOGT, DuMonts Handbuch der Philosophie, Köln 2003, S. 44ff Vgl. WEISCHEDEL, Die philosophische Hintertreppe, München 1973, S. 32 ff

[9] WEISCHEDEL, Die philosophische Hintertreppe, München 1973, S. 35

[10] Vgl. REHMKE/ SCHNEIDER, Geschichte der Philosophie, Bonn 1959, S. 30f

Fin de l'extrait de 28 pages

Résumé des informations

Titre
Vorstellungen des Jenseits in der griechischen Kultur
Université
University of Applied Sciences North Rhine-Westphalia Köln
Cours
Seminar: Der Mensch nach dem Tod- Antworten der Religionen auf das "danach"
Note
1,0
Auteur
Année
2005
Pages
28
N° de catalogue
V49296
ISBN (ebook)
9783638457828
ISBN (Livre)
9783638732444
Taille d'un fichier
494 KB
Langue
allemand
Mots clés
Vorstellungen, Jenseits, Kultur, Seminar, Mensch, Tod-, Antworten, Religionen
Citation du texte
Monika Pollok (Auteur), 2005, Vorstellungen des Jenseits in der griechischen Kultur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49296

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