Psychologie des Gesundheitsverhaltens. Selbstwirksamkeitserwartung im gesundheitspsychologischen Handlungsfeld


Einsendeaufgabe, 2018

20 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 SELBSTWIRKSAMKEITSERWARTUNG3
1.1 Definition
1.2 Erprobung der SSA-Skala (Selbstwirksamtkeit zur sportlichen Aktivität)
1.3 Tabellarische Darstellung wissenschaftlicher Studien

2 LITERATURRECHERCHE ZUM GESUNDHEITSPSYCHOLOGISCHEN HANDLUNGSFELD: KÖRPERLICHE AKTIVITÄT
2.1 Definition
2.2 Theoretische Grundlagen
2.3 Entstehung
2.4 Überblick über aktuelle Daten und Zahlen
2.5 Präventions- und Interventionsprogramme zur Reduktion von Gesundheitsrisiken
2.6 Konsequenzen für eine gesundheitsorientierte Beratung

3 BERATUNGSGESPRÄCH AM FALLBEISPIEL FRAU M
3.1 Einordnung in das HAPA Modell
3.1.1 Das HAPA-Modell (Health Action Process Approach)
3.1.2 Einordnung des Fallbeispiels und gesundheitspsychologische Ziele der Beratung
3.2 Rolle des Beraters und erste Schritte der gesundheitspsychologischen Beratung
3.3 Gesprächsverlauf

4 LITERATURVERZEICHNIS

5 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS
5.1 Abbildungsverzeichnis
5.2 Tabellenverzeichnis

1 Selbstwirksamkeitserwartung

1.1 Definition

Die Selbstwirksamkeitserwartung oder auch Kompetenzerwartung einer Person meint „die subjektive Gewissheit, neue oder schwierige Anforderungssituationen aufgrund ei- gener Kompetenz bewältigen zu können“ (Schwarzer, 2004, S. 12). Diese Erwartung wird geprägt von den persönlichen Handlungsstrategien, über die eine Person verfügt oder nicht verfügt. Sie ist abhängig von den täglichen Leistungen, den Beobachtungen der Taten anderer, den persönlichen Überzeugungen und der Beobachtung der eigenen Emotionen beim Denken oder Heranwagen an eine Aufgabe. Die Art wie ein Mensch Barrieren interpretiert, hat maßgebliche Bedeutung für die Leistungsfähigkeit. Die Selbstwirksamkeitserwartung beeinflusst die Wahrnehmung, Motivation und Leistung eines Menschen. Damit bildet die Selbstwirksamkeit eine wichtige persönliche Ressour- ce bei schwierigen Anforderungen, Konflikten und Belastungen (Schwarzer & Jerusa- lem, 2002, S. 28-53). Eine Person ist höchstwahrscheinlich weniger gewillt, sich einer Aufgabe zu stellen, wenn sie nicht erwartet, den Anforderungen gerecht werden zu kön- nen. Im Gegensatz dazu ist die Motivation meist höher, wenn die Person überzeugt ist, dass die eigenen Fähigkeiten zur Bewältigung der Aufgabe genügen.

1.2 Erprobung der SSA-Skala (Selbstwirksamtkeit zur sportlichen Aktivität)

Die folgende Tabelle stellt die Ergebnisse einer Erprobung der Skala zur Selbstwirk - samtkeit zur sportlichen Aktivität (SSA-Skala) nach Fuchs und Schwarzer (1994) an fünf Personen dar. Befragt wurden Fitnessstudiobesucher des TheosGym in Eberswalde, die sich am 11. April 2019 nach ihrem Training an der Theke aufhielten.

Die Skala setzt sich aus den Werten aus 12 Fragen zusammen. Einzuschätzen galt, wie sicher sich derjenige/ diejenige ist, eine geplante Sportaktivität auch unter verschiede - nen Rahmenbedingungen noch ausüben zu können. Die Summe der Antworten auf der 6-stufigen Antwortskala aller Fragen ergab die in Abbildung 1 dargestellte Punktzahl (Fuchs & Schwarzer, 1994). Höchst zu erreichende Punktzahl auf der SSA-Skala sind 84 Punkte.

Selbstwirksamkeitserwartung laut SSA Skala

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Selbstwirksamkeitserwartung laut SSA-Skala

Fünf Personen beantworteten den Fragebogen zur Selbstwirksamkeit zur sportlichen Aktivität. Person 1 erreichte 78 Punkte, Person 2 79, Person 3 63, Person 4 80 und Per- son 5 71 Punkte auf der SSA-Skala. Damit hat Person 3 die geringste Punktzahl der Be - fragten, Person 4 hingegen die höchste. Die durchschnittliche Punktzahl aller beträgt 74,2. Insgesamt liegen alle Ergebnisse nah beieinander. Die Abweichung zwischen den Punkten von Person 3 und 4 und damit die höchste Abweichung beträgt 17 Punkte.

Bei der Interpretation der Ergebnisse der SSA-Skala ist zu beachten, dass es sich um subjektive Einschätzungen aus dem Moment der Befragung handelt. Im Moment der Befragung befanden sich alle Personen im Fitnessstudio nachdem sie ihr Training be- reits abgeschlossen hatten. Das bedeutet, sie haben ihre sportliche Aktivität bereits aus- führen können. Es liegt nahe zu vermuten, dass diese Rahmenbedingung Einfluss auf die Einschätzung hatte. Ein aussagekräftigeres Ergebnis könnte man womöglich erzie- len, in dem man die Befragten über einen Zeitraum, den Fragebogen mehrmals in ver- schiedenen Situationen, zu verschiedenen Tageszeiten ausfüllen ließe. Um eine wissen- schaftliche Aussage aus den Daten ableiten zu können, müssten sie randomisierbar sein.

1.3 Tabellarische Darstellung wissenschaftlicher Studien

Die Folgende Tabelle vergleicht zwei wissenschaftliche Studien, die die Auswirkungen der Selbstwirksamkeitserwartungen bei Patientengruppe hinsichtlich Fragestellung(en), Stichprobe, Materialien/ Test, Untersuchungsdesign und Hauptergebnissen erforschten. Verglichen wird die Studie „Der Einfluss von Ergebnis- und Selbstwirksamkeitserwar- tungen auf die Ergebnisse einer Rehabilitation nach Hüftgelenkersatz“ (Dohnke, Mül- ler-Fahrnow und Knäuper, 2006) mit der Studie „Selbstwirksamkeitserwartungen und Therapieerfolge bei Patienten mit anhaltender somatoformer Schmerzstörung (ICD-10: F45.4)“ (Schneider & Rief, 2007).

Tab. 1: Vergleich zweier Studien

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Sowohl die Studie von Dohnke, Müller-Fahrnow und Knäuper (Studie 1) als auch die Studie von Schneider und Rief (Studie 2) befassten sich mit der Bedeutung der Selbst - wirksamkeitserwartung in Bezug auf Therapieergebnisse. Studie 1 thematisiert Patien- ten mit Hüftgelenkersatz, Studie 2 Patienten mit somatoformer Schmerzstörung, die eine psychosomatische Rehabilitation erhielten. Bei Studie 1 handelt es sich um eine prospektive Beobachtungsstudie mit einer Stichprobe von 1065 ausgewählten Personen. Studie 2 ist eine Feldstudie, bei die Stichprobe aus 319 Personen, die in einem bestimm - ten Zeitraum in der Edertal Klinik behandelt wurden. Bei dieser relativ geringen Anzahl an Personen kann eine Verfälschung der Ergebnisse durch einzelne Extremfälle nicht ausgeschlossen werden. Die Stichprobe in Studie 1 dagegen ist in dieser Hinsicht aussa- gekräftiger, da die Anzahl an Personen ein realistischeres Bild darstellt, Ausreißer kön - nen hier besser ausgeglichen werden. Auch wurden in Studie 1 Personen aus mehreren Kliniken befragt. Anzumerken ist aber, dass in Studie 1 zu drei Zeitpunkten die Befra - gung durchgeführt wurde, jedoch nur die Ergebnisse aus zwei Zeitpunkten für die Er- gebnisse verwendet wurden. Beide Studien kommen zu dem Ergebnis, dass eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung einen positiven Einfluss auf Behandlungsergebnisse hat.

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Details

Titel
Psychologie des Gesundheitsverhaltens. Selbstwirksamkeitserwartung im gesundheitspsychologischen Handlungsfeld
Autor
Jahr
2018
Seiten
20
Katalognummer
V493049
ISBN (eBook)
9783668992122
ISBN (Buch)
9783668992139
Sprache
Deutsch
Schlagworte
psychologie, gesundheitsverhaltens, selbstwirksamkeitserwartung, handlungsfeld
Arbeit zitieren
Mara Sailer (Autor:in), 2018, Psychologie des Gesundheitsverhaltens. Selbstwirksamkeitserwartung im gesundheitspsychologischen Handlungsfeld, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/493049

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