Diese Arbeit untersucht Koorientierung im Journalismus, wobei der "Fall Sebnitz" aus dem Jahr 2000 als Beispiel herangezogen werden soll.
Der Journalismus des 21. Jahrhunderts ist ein schneller Journalismus, geprägt von Zeitdruck, Konkurrenzkampf und Unsicherheit. Im ständigen Wettlauf mit der Konkurrenz um die exklusivste Schlagzeile steht Aktualität an erster Stelle. Der Onlinejournalismus hat diese Brisanz enorm verstärkt. Wie entscheidet ein Journalist unter solchem Druck, was publikationswürdig ist? Welche Quellen werden bevorzugt? Wo liegen ethische Grenzen? Wie kommt es zu Medienskandalen wie dem des Falls Sebnitz, mit dem die meisten Journalisten und angehenden Journalisten sehr gut bekannt sein dürften? In der Geschichte der deutschen Presse ist ein derartiges Fehlverhalten der Medien, wie es im Fall Sebnitz geschah, einmalig. Nahezu die gesamte deutsche Presse übernahm die Geschichte über einen angeblichen Neonazi-Mord in der sächsischen Kleinstadt Sebnitz von der Bild-Zeitung, die sich wenig später als unwahr herausstellte.
Um den Prozess der journalistischen Koorientierung zu verstehen, ist es zunächst nötig, den Begriff genauer zu definieren und zwischen den verschiedenen Formen zu differenzieren. Im zweiten Schritt soll untersucht werden, an welchen Medien sich Journalisten vorrangig orientieren und was diese auszeichnet. Anschließend werden mögliche Ursachen für Koorientierung aufgezeigt und die verschiedenen Funktionen für den journalistischen Arbeitsprozess dargestellt. Im letzten Teil sollen mögliche Wirkungen und damit verbundene Gefahren von Koorientierung festgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Koorientierung im Journalismus
- Definition
- Massenmedien als Quellen
- Ursachen und Funktionen
- Wirkungen
- Der Fall Sebnitz
- Chronologie
- Rolle der Medien
- Folgen für den Journalismus
- Diskussion
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen von Koorientierung auf die Qualität des Journalismus. Sie beleuchtet die verschiedenen Formen und Funktionsweisen von Koorientierung, analysiert die Ursachen und Folgen sowie die Rolle von Leitmedien. Der Fokus liegt auf den Printmedien. Anhand des Falls Sebnitz wird die Problematik der Koorientierung verdeutlicht und es werden die Risiken und Vorteile des Orientierens an anderen Medien diskutiert. Letztendlich soll die Frage beantwortet werden, wie Koorientierung die Qualität des Journalismus beeinflusst.
- Definition und Arten von Koorientierung im Journalismus
- Die Rolle von Leitmedien als Informationsquellen
- Ursachen und Funktionen von Koorientierung im journalistischen Arbeitsprozess
- Folgen und Gefahren von Koorientierung, insbesondere im Kontext von Zeitdruck und Konkurrenz
- Der Fall Sebnitz als Beispiel für die negativen Folgen von Koorientierung im Journalismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problematik des schnellen Journalismus ein und stellt den Fall Sebnitz als Beispiel für Fehlverhalten der Medien dar. Kapitel 2 beschäftigt sich mit Koorientierung im Journalismus, wobei die Definition, die Rolle von Leitmedien, die Ursachen und Funktionen sowie die Auswirkungen von Koorientierung im Vordergrund stehen. Kapitel 3 betrachtet den Fall Sebnitz im Detail, analysiert die Rolle der Medien und die Folgen für den Journalismus. Die Diskussion in Kapitel 4 beleuchtet die Argumente für und gegen Koorientierung und versucht, Nutzen und Risiken abzuwägen. Das Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Koorientierung, Journalismus, Medienorientierung, Leitmedien, Fall Sebnitz, Qualität des Journalismus, Zeitdruck, Konkurrenz, Informationsquellen, Publikationsentscheidung, Medienethik, journalistische Werte.
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- Laura Kurtz (Autor), 2018, Welche Auswirkungen hat Koorientierung auf die Qualität des Journalismus? Der "Fall Sebnitz", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/493062