Bedingt durch die verstärkten internationalen Geschäfte von großen Unternehmen hat die Vermittlung und Verarbeitung von Informationen in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. In wirtschaftlichen Kreisen spricht man von einer Kapitalmarkt induzierten Unternehmenspublizität, dem Business Reporting1, da vor allem Unternehmen, welche auf Fremdkapital angewiesen sind, gegenüber ihren Geldgebern Rechenschaft über die finanzielle Lage des Unternehmens ablegen müssen. Die Investoren, welche sich früher mit Auszügen aus der Gewinn und Verlustrechnung [GVR] oder der Unternehmensbilanz zufrieden gaben, fordern zunehmend umfangreichere Informationen, um die Risiken ihrer Investitionen besser abschätzen zu können. Auf Grund dieser stetig wachsenden Informationsnachfrage entwickelte sich aus dem internen Rechnungswesen das Business Reporting, mit dem Ziel, den Informationsdurst des Kapitalmarktes zu stillen. In der Literatur ist die Rede von einer Abkopplungsthese2 (Trennung von Zahlungsbemessung und Informationsfunktion); man ging davon aus, dass die Entwicklung der Informationsfunktion als eigenständiges Instrument der beste Weg sei, der Informationsnachfrage der Investoren nachzukommen. Ein solches Informationsinstrument ist auch die Segmentberichterstattung, welches dazu dient, die Erfolgspotenziale und Risikostrukturen eines Unternehmens, vor allem börsennotierter Mutterunternehmen, aufzuzeigen3. In diesem Zusammenhang taucht auch immer wieder die Frage auf, inwiefern sich internes und externes Rechnungswesen annähern sollten und ob es aus kostentechnischen Gründen eventuell möglich wäre ihnen ein gemeinsames Berichtswesen zugrunde zu legen ohne aber dadurch die geforderten Kriterien der „relevance“ und „reliability“4 zu verletzen. Was genau die Gründe der Segmentberichterstattung sind, welche Ziele man mit ihr verfolgen will, welche die ihr zugrunde liegenden Konzepte sind und inwiefern sich europäische und US amerikanische Standards voneinander unterscheiden soll im Rahmen dieser Arbeit näher betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gründe und Ziele der Segmentberichterstattung
- Konzepte der Segmentberichterstattung
- Traditionelle Konzeptionen der Segmentberichterstattung
- Neuere Konzeptionen der Segmentberichterstattung
- Der Management Approach
- Der Risk and Reward Approach
- Der Risk and Opportunities Approach
- Vor- und Nachteile der neueren Konzeptionen zur Segmentberichterstattung
- Berichterstattung nach deutschem Bilanzrecht
- Berichterstattung nach IAS 14
- Abgrenzung der Segmente nach IAS 14
- Aufteilung in Geschäftssegmente
- Aufteilung in Regionen
- Bestimmung der Segmente mit Berichtspflicht
- Zusammenfassung von ähnlichen Segmenten
- Vorgehensweise bei vertikal integrierten Segmenten
- Behandlung von unwesentlichen Segmenten
- Abgrenzung der Segmente nach IAS 14
- Kritische Betrachtung der Berichterstattung nach IAS 14
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Segmentberichterstattung nach IAS/IFRS. Ziel ist es, die Konzepte und Anforderungen der Segmentberichterstattung zu beleuchten und kritisch zu analysieren.
- Traditionelle und neuere Konzeptionen der Segmentberichterstattung
- Anforderungen der Segmentberichterstattung nach IAS 14
- Vergleich der Segmentberichterstattung nach deutschem Bilanzrecht und IAS 14
- Kritische Betrachtung der Praxisanwendung der Segmentberichterstattung
- Diskussion der Vor- und Nachteile der Segmentberichterstattung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Hintergrund und die Relevanz der Segmentberichterstattung erläutert. Anschließend werden die Gründe und Ziele der Segmentberichterstattung näher betrachtet. Im dritten Kapitel werden verschiedene Konzeptionen der Segmentberichterstattung vorgestellt und analysiert, wobei sowohl traditionelle als auch neuere Ansätze berücksichtigt werden. Das vierte Kapitel beleuchtet die Anforderungen der Segmentberichterstattung nach deutschem Bilanzrecht, während Kapitel fünf sich mit den Vorschriften des IAS 14 befasst. Dabei werden die Abgrenzung der Segmente, die Bestimmung der Berichtspflicht und die Behandlung von unwesentlichen Segmenten im Detail erläutert. Die Arbeit schließt mit einer kritischen Betrachtung der Berichterstattung nach IAS 14.
Schlüsselwörter
Segmentberichterstattung, IAS 14, IFRS, Management Approach, Risk and Reward Approach, Risk and Opportunities Approach, deutsches Bilanzrecht, Konvergenz, Transparenz, Kapitalmärkte, Informationsbedarf.
- Arbeit zitieren
- Paul Raymond Schilling (Autor:in), 2006, Segmentberichterstattung nach IAS/IFRS, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49345