"Fitness-Trend 2016: Fit ist das neue Dünn", titelt das Frauenmagazin InStyle zu Beginn des Jahres 2016 in einem Onlineartikel. Darin sind Bilder schlanker, aber sichtbar trainierter und muskulöser Frauen abgebildet, die den Rezipientinnenden neuen Idealkörper der Frau präsentieren. Auch andere klassische Medien berichten in den vergangenen Jahren zunehmend vom weiblichen Fitness-Trend, der sich ursprünglich nur in den sozialen Medien vorfand. Diese Medienbeiträge verdeutlichen, dass sich das Schönheitsideal der Frau langsam von der klassischen, sehr schlanken Körperform der typischen Models löst und derzeit einem athletischeren Aussehen annähert: Auch ein geringer Körperfettanteil und sichtbare Muskeln werden heute neben Schlankheit und Jugendlichkeit zunehmend als Merkmale weiblicher Schönheit angesehen.
Das Entstehen dieses neuen Körperideals beheizt die Debatte um die schädliche Wirkung medialer Darstellungen von Schönheit auf die Rezipientinnen nun auf ein Neues. Hintergrund dieser anhaltenden Diskussion ist die Tatsache, dass immer mehr Frauen in der westlichen Gesellschaft mit ihrem Aussehen und ihrem Gewicht unzufrieden sind; dies kann im schlimmsten Fall sogar zur Ausbildung von Essstörungen führen. Diese Entwicklung wird mitunter auf die in den Massenmedien verbreiteten unrealistischen Standards von Schönheit und Schlankheit zurückgeführt: Schließlich liefern die Medien den Menschen tagtäglich eine Vielzahl neuer Informationen und prägen so unter anderem die Vorstellungen davon, welcher Lebensstil etwa als gesellschaftliche Norm anzustreben oder welches Aussehen als gängiges Schönheitsideal gilt.
Für viele Frauen stellen die medial präsentierten Models und Stars daher Rollenmodelle in Bezug auf das äußerliche Erscheinungsbild dar. Vergleichen sich Frauen mit diesen extrem schlanken und schönen Vorbildern, kann dies zwangsläufig nur zu einer negativen Bewertung ihres eigenen Körpers führen. Eine Vielzahl an Studien belegt inzwischen einen solchen negativen Einfluss der Medien auf das Körperbild der Rezipientinnen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Hintergrund
- Die Theorie sozialer Vergleichsprozesse
- Grundzüge der Theorie
- Die Vergleichsrichtung
- Vergleichsfolgen – Erreichbarkeit als Schlüsselvariable
- Diskrepanzen im Kontext sozialer Vergleiche
- Die Dimensionen des Selbst
- Diskrepanzen als Folge sozialer Vergleiche
- Die Theorie sozialer Vergleichsprozesse
- Soziale Vergleiche im Medienkontext
- Vergleiche mit dem dünnen Schönheitsideal
- Vergleiche im Kontext sozialer Medien
- „Fitspiration“ und das neue Körperideal in den sozialen Medien
- Peer-Feedback in Form von Kommentaren
- Direkte Wirkung: Nutzerkommentare als Exemplars
- Indirekte Wirkung: Der wahrgenommene Einfluss auf Andere
- Ableitung der Hypothesen
- Methodisches Vorgehen
- Untersuchungsdesign
- Stimulusmaterial
- Fragebogen: Operationalisierung der zentralen Konstrukte
- Datenbereinigung
- Empirische Ergebnisse
- Struktur der Stichprobe
- Treatment-Check
- Indirekter Einfluss auf die Selbsteinschätzung der Bloggerin
- Vergleichsfolgen bei allen Probandinnen
- Vergleichsfolgen bei Frauen mit geringer Erreichbarkeit
- Vergleichsfolgen bei Frauen mit hoher Erreichbarkeit
- Diskrepanzen als Mediator auf die Vergleichsfolgen
- Fazit
- Diskussion
- Einschränkungen und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht, wie Peer-Feedback in Kommentaren zu "Fitspiration"-Inhalten auf Instagram Rezipientinnen des "Fitspiration"-Körperideals beeinflusst. Die Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen sozialer Vergleiche auf das Selbstbild und das Verhalten von Frauen, die dem "Fitspiration"-Trend auf Instagram folgen. Die Studie beleuchtet die Mechanismen, wie direktes und indirektes Feedback in Form von Kommentaren zu "Fitspiration"-Inhalten das Selbstbild, die Körperzufriedenheit und die Verhaltensintention der Rezipientinnen beeinflussen.
- Soziale Vergleichsprozesse im Kontext von "Fitspiration" auf Instagram
- Der Einfluss von Peer-Feedback in Kommentaren auf die Selbstwahrnehmung
- Die Rolle von Erreichbarkeit und Diskrepanzen bei Vergleichsprozessen
- Die Auswirkungen von "Fitspiration" auf das Körperbild und die Verhaltensintention
- Die mediale Konstruktion des "Fitspiration"-Körperideals
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des "Fitspiration"-Körperideals im Kontext sozialer Medien ein und stellt die Relevanz des Forschungsfeldes dar. Der theoretische Hintergrund präsentiert die Theorie sozialer Vergleichsprozesse und deren Anwendung auf das "Fitspiration"-Phänomen. Kapitel 2 beleuchtet die Dimensionen des Selbst und die Entstehung von Diskrepanzen im Zuge sozialer Vergleiche, wobei der Fokus auf Vergleichen im Medienkontext liegt. Kapitel 3 leitet aus den theoretischen Ausführungen die zentralen Hypothesen der Arbeit ab. Das methodische Vorgehen wird in Kapitel 4 beschrieben, welches das Untersuchungsdesign, das Stimulusmaterial, den Fragebogen und die Datenbereinigung erläutert. Die empirischen Ergebnisse werden in Kapitel 5 präsentiert und hinsichtlich der Struktur der Stichprobe, des Treatment-Checks und des Einflusses von Peer-Feedback auf die Selbstbewertung der Rezipientinnen analysiert. Die Ergebnisse werden im Fazit diskutiert und in Bezug auf Einschränkungen und zukünftige Forschungsbedarfe betrachtet.
Schlüsselwörter
Soziale Vergleiche, "Fitspiration", Instagram, Peer-Feedback, Körperideal, Selbstbild, Selbstwert, Verhaltensintention, Erreichbarkeit, Diskrepanz, Medienkontext, soziale Medien, Körperzufriedenheit, Medienwirkungen, empirische Forschung, Experimentaldesign.
- Arbeit zitieren
- Anastasia Stokes (Autor:in), 2017, Soziale Vergleiche auf Instagram. Wie Peer-Feedback in Kommentaren Rezipientinnen des "Fitspiration"-Körperideals beeinflusst, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/493604