Ferdinand Marian war der George Clooney zur Zeit des Nationalsozialismus. Berühmt wurde der Schauspieler mit der Rolle des "Joseph Süß Oppenheimers" in dem antisemitischen Propagandafilm "Jud Süß" aus dem Jahre 1940. Uraufgeführt wurde der Veit-Harlan-Film in Venedig und gespielt bis zu seinem Verbot 1945. In der heutigen Zeit kennen wohl nur Wenige Inhalt und Schauspieler. Immerhin war dieser Streifen einer der "erfolgreichsten" antisemitischen Filme, die in der NS-Zeit gedreht worden sind.
Explizit beschäftigt sich diese Arbeit mit dem Hauptdarsteller Ferdinand Marian. Sie stellt seine Person und seine Arbeit als Theater- und Filmschauspieler vor und beschreibt, wie sich die Rolle eines, von den Nazis propagierten, jüdischen Bösewichts auf sein Leben vor und nach der Kapitulation der Nationalsozialisten im Mai 1945 auswirkte. Auch soll der Bezug des Schauspielers zur Rolle des Joseph Süß Oppenheimer herausgearbeitet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Ferdinand Marian
- 2.1 Sein Leben vor Jud Süß
- 2.2 Filmkarriere
- 3 Jud Süß und Ferdinand Marian
- 3.1 Jud Süß – der Film
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Leben und die Karriere des Schauspielers Ferdinand Marian, mit besonderem Fokus auf seine Rolle als Joseph Süß Oppenheimer im antisemitischen Propagandafilm „Jud Süß“. Die Zielsetzung ist es, Marians Biografie zu beleuchten, seine Beziehung zu dieser kontroversen Rolle zu analysieren und die Auswirkungen des Films auf sein Leben vor und nach dem Zweiten Weltkrieg zu untersuchen.
- Ferdinand Marians Leben und Werdegang als Schauspieler
- Die Rolle des Joseph Süß Oppenheimer im Film "Jud Süß"
- Die Auswirkungen des Films auf Marians Karriere und sein Leben
- Die Rezeption des Films "Jud Süß" und seine antisemitische Propaganda
- Marians Umgang mit dem Thema Antisemitismus und seine politische Haltung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung stellt Ferdinand Marian als Hauptdarsteller des antisemitischen Propagandafilms „Jud Süß“ vor und skizziert die Forschungsfrage der Arbeit. Sie erläutert den Fokus auf Marians Biografie und die Auswirkungen der Rolle des „Joseph Süß Oppenheimer“ auf sein Leben. Die Arbeit basiert auf der einzigen existierenden Biografie Marians von Friedrich Knilli und nutzt zusätzlich Rezensionen und historische Quellen zur Einordnung des Films und der historischen Figur Joseph Süß Oppenheimer. Die Einleitung betont die Relevanz des Themas aufgrund der oft vergessenen Mitwirkenden an propagandistischen Filmen und der spezifischen Herausforderungen des Schauspielberufs während und nach dem Nationalsozialismus.
2 Ferdinand Marian: Dieses Kapitel ist in zwei Unterkapitel gegliedert und beschreibt zunächst Marians Leben vor seiner Rolle in „Jud Süß“. Es schildert seine Kindheit und Jugend in Wien, seine unkonventionelle Schulzeit, seine Wanderjahre und seinen Einstieg in die Theaterwelt in Graz und Deutschland. Der Text zeichnet ein Bild Marians als begabten, jedoch nicht formal ausgebildeten Schauspieler, der sich durch Learning by Doing und seine kindliche Prägung durch das Künstlerleben seiner Eltern entwickelte. Er beschreibt seine frühen Rollen, die Herausforderungen seines Berufes und die antisemitischen Vorurteile, denen er aufgrund seines Aussehens und seines Dialekts ausgesetzt war. Der zweite Teil dieses Kapitels widmet sich Marians Filmkarriere, beginnend mit kleineren Rollen und seinem Aufstieg zu größeren Produktionen. Hier wird die Rolle des Chauffeurs/Fürsten in „Der Hochzeitstraum“ und sein Erfolg in „La Habanera“ genauer beschrieben, wobei auch die Herausforderungen und die Anstrengungen des Filmgeschäftes hervorgehoben werden.
3 Jud Süß und Ferdinand Marian: Dieses Kapitel fokussiert sich auf den Film „Jud Süß“ und die Rolle Marians als Joseph Süß Oppenheimer. Es beleuchtet die historische Figur Joseph Süß Oppenheimer und die verschiedenen künstlerischen Versuche, diese Figur zu verarbeiten. Der Film „Jud Süß“ von Veit Harlan wird als besonders erfolgreicher antisemitischer Propagandafilm dargestellt, dessen Mischung aus Politik und Erotik auf zweifache Weise antisemitische Stereotypen verbreitete. Das Kapitel beschreibt die Rezeption des Films in zeitgenössischen Medien und analysiert kurz die Konstruktion der Figur des Joseph Süß Oppenheimer im Film. Das Kapitel legt den Grundstein für die weitere Untersuchung der Wirkung des Films auf Marians Leben und Karriere.
Schlüsselwörter
Ferdinand Marian, Jud Süß, Antisemitismus, Propagandafilm, Nationalsozialismus, Filmkarriere, Theaterschauspieler, Joseph Süß Oppenheimer, Veit Harlan, Biographie, Nachkriegszeit, Berufsverbot.
Häufig gestellte Fragen zu "Ferdinand Marian und Jud Süß"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das Leben und die Karriere des Schauspielers Ferdinand Marian, mit besonderem Fokus auf seine Rolle als Joseph Süß Oppenheimer im antisemitischen Propagandafilm "Jud Süß". Sie analysiert Marians Biografie, seine Beziehung zu dieser kontroversen Rolle und die Auswirkungen des Films auf sein Leben vor und nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Arbeit stützt sich auf die einzige existierende Biografie Marians von Friedrich Knilli sowie auf Rezensionen und historische Quellen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Ferdinand Marians Leben und Werdegang als Schauspieler; die Rolle des Joseph Süß Oppenheimer im Film "Jud Süß"; die Auswirkungen des Films auf Marians Karriere und sein Leben; die Rezeption des Films "Jud Süß" und seine antisemitische Propaganda; und Marians Umgang mit dem Thema Antisemitismus und seine politische Haltung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in drei Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) stellt Ferdinand Marian und die Forschungsfrage vor. Kapitel 2 beschreibt Marians Leben vor und seine Filmkarriere bis zu "Jud Süß". Kapitel 3 konzentriert sich auf den Film "Jud Süß", die historische Figur Joseph Süß Oppenheimer und die Analyse des Films als antisemitische Propaganda, sowie dessen Auswirkungen auf Marian.
Was wird im Kapitel über Ferdinand Marians Leben beschrieben?
Dieses Kapitel beschreibt Marians Kindheit und Jugend in Wien, seine Theaterausbildung (oder besser gesagt, das Fehlen einer formalen Ausbildung), seine frühen Rollen und die Herausforderungen seines Berufes, inklusive der antisemitischen Vorurteile, denen er ausgesetzt war. Es beleuchtet auch seinen Aufstieg im Filmgeschäft und beschreibt wichtige Rollen wie in "Der Hochzeitstraum" und "La Habanera".
Wie wird der Film "Jud Süß" in der Arbeit behandelt?
Das Kapitel über "Jud Süß" analysiert den Film als erfolgreichen antisemitischen Propagandafilm, der antisemitische Stereotypen verbreitete. Es beleuchtet die historische Figur Joseph Süß Oppenheimer, die Rezeption des Films in zeitgenössischen Medien und die Konstruktion der Figur des Joseph Süß Oppenheimer im Film von Veit Harlan. Es legt den Grundstein für die Untersuchung der Wirkung des Films auf Marians Leben und Karriere.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Arbeit basiert hauptsächlich auf der Biografie Marians von Friedrich Knilli. Zusätzlich werden Rezensionen und historische Quellen zur Einordnung des Films und der historischen Figur Joseph Süß Oppenheimer herangezogen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Ferdinand Marian, Jud Süß, Antisemitismus, Propagandafilm, Nationalsozialismus, Filmkarriere, Theaterschauspieler, Joseph Süß Oppenheimer, Veit Harlan, Biographie, Nachkriegszeit, Berufsverbot.
Welche Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage ist, wie sich die Rolle des Joseph Süß Oppenheimer im Film "Jud Süß" auf das Leben und die Karriere von Ferdinand Marian ausgewirkt hat.
- Arbeit zitieren
- Ioana Moiceanu (Autor:in), 2018, Ferdinand Marian. Sein Leben als Schauspieler in der NS-Zeit und danach am Beispiel von "Jud Süß", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/493640