Ziel dieser Arbeit soll es sein, mithilfe zweier durchgeführten Studien der aktuellen qualitativen Schulsportforschung einen Einblick in die Lebenswelt der Schüler zu erhalten und zu verstehen welche prägnanten Unterrichtserfahrungen den Unterrichtsalltag aus ihrer Sicht bestimmen.
Schüler gestalten den Sportunterricht aktiv mit, sind mit Freude dabei und ziehen das Fach Sport vielen anderen Fächern vor. Davon gehen wir aus. Doch beobachtet man immer wieder eine große Anzahl an Schülern, die auf der Bank sitzen und dem Unterrichtsgeschehen nur passiv beiwohnen; selten sind es Erkrankungen oder Verletzungen die sie an der Teilnahme hindern oder ohne Sportkleidung kommen lassen. Warum erleben Schüler Sport und Bewegung so unterschiedlich? Warum fiebern manche dem Sportunterricht entgegen und andere hoffen auf einen krankheitsbedingten Ausfall? Häufig spielt neben unterschiedlichen Interessen und Neigungen die fehlende Motivation eine entscheidende Rolle. Der Begriff Motivation begegnet uns ständig im Schulalltag. Motivation ist - bewusst oder unbewusst wahrgenommen - einer der wichtigsten Faktoren, der das Lernen und die Leistung der Schüler beeinflusst. Diese drei genannten Grundbegriffe sind in Bezug auf Schule von großer Bedeutung und stehen in einem engen Zusammenhang zueinander. So kann das Lernen und die damit verknüpfte Leistung ohne ein gewisses Maß an Motivation weder begonnen noch vorangetrieben werden.
In der modernen Didaktik gibt es verschiedene methodische Ansätze, die Lernprozesse erforschen und beschreiben. Neben dem behavioristischen und dem kognitiven Zugang, ist es vor allem die konstruktivistische Lerntheorie, die die aktuellen Tendenzen der Didaktik prägt. Sie geht davon aus, dass Wissen und Sinnzusammenhänge durch die aktive Auseinandersetzung mit der Umwelt bzw. dem Lerngegenstand konstruiert werden. Da es sich zumeist um mentale Prozesse handelt, die nur gering von außen gesteuert werden können, ist eine hohe Eigentätigkeit des Lerners gefordert. Während sich die Motivationspsychologie mit der Frage nach Zielsetzung, Motiven und intrinsischen bzw. extrinsischen Faktoren beschäftigt, hat die mit ihr eng im Zusammenhang stehende Sozialpsychologie zum Ziel die Auswirkungen der Gegenwart anderer Menschen auf das Erleben und Verhalten des Einzelnen zu untersuchen. Verschiedene Aspekte dieser beiden Teilgebiete der Psychologie sollen in Hinblick auf den Sportunterricht aus Schülersicht analysiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Einführung in die Motivations- und Sozialpsychologie
- Motive, Anreize, Lernzielorientierungen
- Kompetenzstreben
- Formen von Anerkennung und Missachtung
- Qualitative Schulsportforschung - Zwei Studien im Vergleich
- Grimminger: Anerkennungs- und Missachtungsprozesse im Sportunterricht
- Zielsetzung, Durchführung und Methodik
- Ausgewähltes Ankerbeispiel
- Ergebnisse
- Miethling/ Krieger: REKRISIS
- Zielsetzung, Durchführung und Methodik
- Ausgewähltes Ankerbeispiel
- Ergebnisse
- Konsequenzen für das Lehrerhandeln und Anregungen für eine motivationsfördernde Unterrichtsgestaltung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, mittels zweier qualitativer Schulsportstudien Einblicke in die Lebenswelt von Schülern im Sportunterricht zu gewinnen und die prägenden Unterrichtserfahrungen aus ihrer Perspektive zu analysieren. Der Fokus liegt auf dem Einfluss von Konfliktsituationen auf die Handlung, die Einstellung zum Unterricht und die Motivation der Schüler.
- Motivationspsychologische Grundlagen im Kontext des Sportunterrichts
- Analyse von Anerkennungs- und Missachtungsprozessen im Sportunterricht
- Einfluss von Konfliktsituationen auf die Motivation und Einstellung von Schülern
- Zusammenhang zwischen Kompetenzstreben und Lernmotivation
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen für eine motivationsfördernde Unterrichtsgestaltung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik des unterschiedlichen Erlebens von Sportunterricht durch Schüler dar und verdeutlicht die Bedeutung von Motivation für den Lernerfolg. Die Arbeit untersucht, wie verschiedene Konfliktsituationen im Unterricht die Motivation und Einstellung von Schülern beeinflussen.
Einführung in die Motivations- und Sozialpsychologie: Dieses Kapitel erläutert zentrale Begriffe der Motivationspsychologie wie Motive, Anreize, Lernzielorientierungen und das Selbstbewertungsmodell der Leistungsmotivation von Heckhausen. Die Rolle von Anerkennung und Missachtung im Schulalltag wird ebenfalls beleuchtet.
Qualitative Schulsportforschung - Zwei Studien im Vergleich: Dieses Kapitel präsentiert und vergleicht zwei qualitative Schulsportstudien von Elke Grimminger und Wolf-Dietrich Miethling/ Claus Krieger, die den Sportunterricht aus Schülersicht analysieren. Die Studien beleuchten die Prozesse der Anerkennung und Missachtung im Sportunterricht und untersuchen den Einfluss von Konfliktsituationen auf die Motivation und Einstellung der Schüler.
Schlüsselwörter
Motivation, Sozialpsychologie, Sportunterricht, Schülersicht, qualitative Forschung, Anerkennung, Missachtung, Konflikt, Lernzielorientierung, Kompetenzstreben, Unterrichtsgestaltung, Motivationspsychologie, qualitative Schulsportforschung.
- Citar trabajo
- Master Ed. Larissa Schräder (Autor), 2015, Motivations- und Sozialpsychologische Aspekte im Sportunterricht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/494794