Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, in welchen gesundheitsrelevanten Themenfeldern derzeit für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ein Handlungsbedarf besteht, um die Gesundheit der Beschäftigten zu fördern. Der erste Teil der Thesis befasst sich mit dem gegenwärtigen Kenntnisstand des betrieblichen Gesundheitsmanagements, der zweite Teil mit der durchgeführten Untersuchung (Umfrage KMU). Die Gesundheit von Mitarbeitern steht bei Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements im Vordergrund. Zwar gibt es in diesem Zusammenhang bereits zahlreiche gute Beispiele für erfolgreiche Projekte in allen Betriebsgrößen, insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen sind die Aktivitäten diesbezüglich jedoch deutlich zurückhaltender als in Großbetrieben. Dabei kann jedes Unternehmen mit einfachen Mitteln die Gesundheit seiner Beschäftigten fördern und für den Unternehmenserfolg nutzen.
Zudem stieg von 2007 der Krankenstand sukzessive bis 2014 an und liegt seitdem zum dritten Mal hintereinander bei 5,3% bundesweit. Bei genauer Betrachtung des Krankenstandes sieht man zum einen, dass die psychischen Erkrankungen seit 2008 um 67,5% zugenommen haben und 2017 die durchschnittliche Falldauer mit 26,1 Tagen fast doppelt so hoch ist wie die durchschnittliche Falldauer (11,8 Tage).
Zum anderen ist das Fehlzeitengeschehen im Jahr 2017 auf Muskel- und Skelett-Erkrankungen von 22,5% zurückzuführen. Ein Teil der Muskel- und Skelett-Erkrankungen ist auf die körperlichen Fehlbelastungen im Alltag beziehungsweise Arbeitsleben zurückzuführen. Die Kosten, die durch die Arbeitsunfähigkeitstage im Jahr 2017 entstanden sind, schätzt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin auf 76 Milliarden Euro bei volkswirtschaftlichen Produktionsausfällen beziehungsweise auf 136 Milliarden Euro beim Ausfall an Bruttowertschöpfung. Aufgrund der 668,6 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage sind die Produktionsausfälle um eine, beziehungsweise die Bruttowertschöpfung um drei Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr angestiegen.
Diese Arbeit hat auch für den Bachelorstudiengang Fitnessökonomie thematisch erhebliche Bedeutung.
Zum anderen ist betriebliches Gesundheitsmanagement ein wichtiges Thema für jeden Beschäftigten und Arbeitgeber. Man gewinnt den Eindruck, dass der gesellschaftliche Druck in der Arbeitswelt steigt und dadurch die Erwerbstätigen erkranken.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG UND PROBLEMSTELLUNG
- ZIELSETZUNG
- Verständnis eines gesunden Unternehmens
- Gesunde Arbeitsbedingungen
- Gesunde Führung
- Gesundes Miteinander (Unternehmenskultur)
- Gesundes Verhalten
- GEGENWÄRTIGER KENNTNISSTAND
- Arbeit und Gesundheit - Verständnis von Gesundheit
- Gesundheit
- Arbeits- und Gesundheitssituation der erwerbstätigen Bevölkerung (Arbeitsunfähigkeit, körperliche und psychische Belastungen am Arbeitsplatz)
- Krankheitsbedingte Kosten der erwerbstätigen Bevölkerung
- Betriebliches Gesundheitsmanagement (Begriffsbestimmung und Bestandteile eines BGM)
- Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)
- Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)
- Arbeits- und Gesundheitsschutz
- Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)
- Führung und Gesundheit
- Definition Führung
- Vorbildfunktion der Führungskraft
- Implementierung einer gesunden Führungskultur
- Wertschätzung und Sinnvermittlung als grundlegende Haltung der Führungskraft
- Unternehmenskultur und Gesundheit
- Grundverständnis Unternehmenskultur und Gesundheit
- Facetten einer guten Unternehmenskultur
- Beschreibung des aktuellen Forschungsstanden von bedingungsbezogene und personenbezogene Interventionen
- Beschreibung des aktuellen Forschungsstandes zum Thema bedingungsbezogene Interventionen (Verhältnisprävention)
- Beschreibung des aktuellen Forschungsstandes zum Thema personenbezogene Interventionen (Verhaltensprävention)
- Arbeit und Gesundheit - Verständnis von Gesundheit
- METHODIK
- Untersuchungsobjekte - Ausgewählte Unternehmen
- Genaue Beschreibung des Untersuchungsablaufes - Rekrutierung der Unternehmen/Befragungsteilnehmer
- Angaben zur Untersuchungsmethodik
- Beschreibung der statistischen Auswertung des Datenmaterials - Datenerfassung mittels Datenmaske
- ERGEBNISSE
- Deskriptive Auswertung
- Hypothesenprüfung
- Hypothese H1
- Hypothese H2
- DISKUSSION
- Ergebnisse
- Methodik
- Ausblick
- ZUSAMMENFASSUNG
- LITERATURVERZEICHNIS
- ABBILDUNGS-, TABELLEN-, ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS, FORMELVERZEICHNIS
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Formelverzeichnis
- ANHANG
- Anhang 1: Online Fragebogen
- Anhang 2: Berechnung Hypothese 1
- Anhang 3: Berechnung Hypothese 2
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die Bedeutung betrieblicher Gesundheitsförderung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis für die Potenziale betrieblicher Gesundheitsförderung zu entwickeln und Handlungsempfehlungen für die Praxis zu formulieren.
- Bedeutung von Gesundheit in Unternehmen
- Potenziale betrieblicher Gesundheitsförderung
- Herausforderungen der Implementierung von Gesundheitsförderungsmaßnahmen in KMU
- Zusammenhang zwischen Gesundheit und Unternehmenserfolg
- Analyse der aktuellen Forschung und Praxisbeispiele
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung und Relevanz des Themas erläutert. Im zweiten Kapitel wird die Zielsetzung der Arbeit definiert, wobei die verschiedenen Aspekte von Gesundheit im Unternehmenskontext, wie z. B. Arbeitsbedingungen, Führung und Unternehmenskultur, beleuchtet werden.
Das dritte Kapitel stellt den aktuellen Forschungsstand zum Thema betriebliches Gesundheitsmanagement dar. Es werden verschiedene Aspekte wie das Verständnis von Gesundheit, die Arbeits- und Gesundheitssituation der erwerbstätigen Bevölkerung, die Krankheitskosten sowie das Betriebliche Gesundheitsmanagement und die Bedeutung von Führung und Unternehmenskultur für die Gesundheit der Beschäftigten beleuchtet.
Kapitel vier beschreibt die Methodik der durchgeführten Untersuchung. Es werden die Auswahl der Unternehmen, die Rekrutierung der Befragungsteilnehmer, die Untersuchungsmethodik und die statistische Auswertung des Datenmaterials detailliert dargestellt.
Das fünfte Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung. Sowohl deskriptive Ergebnisse als auch die Ergebnisse der Hypothesenprüfung werden hier zusammengefasst.
Schlüsselwörter
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), Gesundheitsförderung, Kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Arbeitsbedingungen, Führung, Unternehmenskultur, Gesundheit, Arbeitsunfähigkeit, psychische Belastung, Muskel- und Skelett-Erkrankungen, Prävention, Interventionen, Forschung, Praxis
- Quote paper
- Simon Kowallik (Author), 2019, Gesundheit in kleinen und mittleren Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/495121