Diese Arbeit untersucht Autobahnplakate, die zu einem bewussteren Fahrverhalten auf Autobahnen führen sollen. Zum Ende das Jahres 2013 stellte das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) neue Autobahnplakate vor. Im Rahmen der Kampagne "Runter vom Gas" werden mortalitätssaliente Botschaften verwendet, welche bewussteres Fahren fördern sollen. Sie sollen dabei helfen, die Zahl der Verkehrsunfälle und somit die der Opfer durch Autounfälle auf Deutschen Autobahnen zu verringern und die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen.
Angesichts der Tatsache, dass die Zahl der Todesopfer im Vergleich zum Vorjahr annähernd gleich geblieben ist, stellt sich die Frage: Warum gibt es überhaupt Autobahnplakate die uns unseren Tod vor Augen halten? Was sind mortalitätssaliente Botschaften? Was dient als grundlegende Voraussetzung für die Wirkung der Botschaft auf Autobahnplakaten? Welche psychologischen Theorien stecken hinter dem Phänomen? Wurde schon mal empirisch überprüft, ob Autofahrer die Plakate überhaupt wahrnehmen und ob sie tatsächlich eine positive Wirkung auf den Fahrstil haben? Wie effektiv sind die Autobahnplakate mit mortatlitätssalienten Botschaften?
In der heutigen Gesellschaft wird persönlicher oder beruflicher Stress oft durch risikoreiches Verhalten, wie Alkohol- und Tabakkonsum oder riskante Fahrstile, kompensiert. Diese Freizeitaktivitäten führen oft zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit Opfer von chronischen Krankheiten zu werden oder durch einen Verkehrsunfall mit Behinderungen leben zu müssen. Die durch Risikoverhalten entstandenen Nachteile und notwendigen Behandlungen kosten das Gesundheitssystem in Deutschland jährlich mehrere Millionen Euro. Seit einigen Jahren versucht der Deutsche Staat aktiv gegen solche Risiken vorzugehen. Die Tabaksteuer steigt beispielsweise jährlich und seit 2003 gibt es in der EU Warnhinweise auf Zigarettenschachteln, die durch mortalitätssaliente (d.h. den Tod vergegenwärtigende) Botschaften den Tabakkonsum einschränken sollen.
Inhaltsverzeichnis
- Wie Sinnvoll ist die Nutzung von mortalitätssalienten Warnhinweisen auf Autobahnplakaten?
- Warum gibt es überhaupt Autobahnplakate die uns unseren Tod vor Augen halten?
- Grundbegriffe und Theorien
- Was sind mortalitätssaliente Botschaften?
- Was dient als grundlegende Voraussetzung für die Wirkung der Botschaft auf Autobahnplakaten?
- Welche psychologischen Theorien stecken hinter dem Phänomen der mortalitätssalienten Botschaften in Kampagnen?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Wirkung von mortalitätssalienten Botschaften auf Autobahnplakaten. Die zentrale Fragestellung lautet: Sind solche Botschaften ein sinnvolles Mittel, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen? Die Arbeit untersucht die Effektivität der Kampagne „Runter vom Gas“ und analysiert die zugrundeliegenden psychologischen Theorien.
- Die Bedeutung von Mortalitätssalienz in der Werbung und im Kontext von Verkehrssicherheit
- Die psychologischen Mechanismen hinter der Wirkung von mortalitätssalienten Botschaften
- Die Rolle der Terror Management Theory in Bezug auf die Wahrnehmung der eigenen Sterblichkeit
- Die Bedeutung von Aufmerksamkeit und Wahrnehmung für die Wirksamkeit der Botschaft
- Die Analyse der Kampagne „Runter vom Gas“ und deren potenziellen Auswirkungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die aktuelle Situation im Straßenverkehr und stellt die Kampagne „Runter vom Gas“ vor. Das zweite Kapitel erläutert die Gründe für die Verwendung von mortalitätssalienten Botschaften in der Gesellschaft und im Straßenverkehr. Im dritten Kapitel werden grundlegende Begriffe und Theorien zur Mortalitätssalienz definiert und erklärt. Der Fokus liegt hier auf der Terror Management Theory und ihrer Relevanz für die Wirkung von mortalitätssalienten Botschaften.
Schlüsselwörter
Mortalitätssalienz, Terror Management Theory, Autobahnplakate, Verkehrssicherheit, Kampagne „Runter vom Gas“, Angst, Tod, Weltanschauung, Ingroup-Favorisierung, Outgroup-Diskriminierung, Linguistic Intergroup Bias
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- Lisa Nagel (Author), 2015, "Einer drängelt, drei sterben". Über die Wirkung von mortalitätssalienten Hinweisen auf Autobahnplakaten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/495222