Die nachfolgende Arbeit setzt es sich zum Ziel, die Herausbildung des amerikanischen Spanisch im 16. Jahrhundert näher zu beleuchten.
Zu diesem Zweck soll zunächst auf die verschiedenen Theorien bezüglich seiner Herausbildung eingegangen werden, die sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt haben. Der nachfolgende Punkt widmet sich somit zuerst der Indigenismo-These, worauf eine Darstellung der Theorie des Andalucismo sowie des Antiandalucismo folgt. Als dritte und letzte These wird die Theorie der Koineisierung erläutert werden.
Im Anschluss daran werden im Rahmen dieser Arbeit einige lautliche Merkmale des amerikanischen Spanisch, die zum Teil auch heutzutage noch in Erscheinung treten, aufgezeigt werden. Eine Darstellung einiger markanter morphosyntaktischer Charakteristika rundet die vorliegende Untersuchung ab.
Spanisch, die am zweithäufigsten gesprochene Sprache der Welt, ist in allen hispanischen Ländern Lateinamerikas Amtssprache. Vergleicht man das europäische Spanisch mit den Varietäten des Spanischen, die in Amerika gesprochen werden, so zeichnen sich viele sprachliche Gemeinsamkeiten, aber auch einige Unterschiede ab.
Für die Bezeichnung des Spanischen in Amerika existieren mehrere Termini, wie etwa aus europäischer Sicht der Name "amerikanisches Spanisch" oder "español de América" sowie der von Diego Catalán geprägte Begriff "español atlántico". Die sogenannten "hispanohablantes" in Amerika identifizieren sich jedoch selten aktiv mit einem dieser Begriffe, sondern unterscheiden vielmehr regional zwischen den Bezeichnungen "español" und "castellano".
Während die Sprecher des mexikanisch-karibischen Raumes etwa bezüglich ihrer Varietät vor allem von "español" sprechen, bevorzugen Sprecher der Region des Río de la Plata den Terminus "castellano". Die für das amerikanische Spanisch charakteristischen Merkmale sind auch als Amerikanismen bekannt, während Entlehnungen aus den Indianersprachen als Indigenismen klassifiziert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theorien bezüglich der Herausbildung des amerikanischen Spanisch im 16. Jahrhundert
- 2.1 Indigenismo-Theorie
- 2.2 Andalucismo und Antiandalucismo
- 2.3 Theorie der Koineisierung
- 3. Merkmale und Besonderheiten des amerikanischen Spanisch im 16. Jahrhundert
- 3.1 Phonetische und phonologische Merkmale
- 3.2 Morphosyntaktische Merkmale
- 4. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Herausbildung des amerikanischen Spanisch im 16. Jahrhundert. Sie beleuchtet verschiedene Theorien zur Entstehung dieser Sprachvarietät und analysiert phonetische sowie morphosyntaktische Merkmale.
- Theorien zur Entstehung des amerikanischen Spanisch (Indigenismo, Andalucismo/Antiandalucismo, Koineisierung)
- Einfluss indigener Sprachen auf das amerikanische Spanisch
- Phonetische und phonologische Besonderheiten des amerikanischen Spanisch im 16. Jahrhundert
- Morphosyntaktische Merkmale des amerikanischen Spanisch im 16. Jahrhundert
- Entwicklung und Debatten um die Theorien zur Sprachgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Herausbildung des amerikanischen Spanisch im 16. Jahrhundert ein. Sie beschreibt die sprachliche Vielfalt des Spanischen in Amerika und die unterschiedlichen Bezeichnungen für diese Varietäten (amerikanisches Spanisch, español de América, español atlántico, español, castellano). Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit und die behandelten Themen: verschiedene Theorien zur Entstehung des amerikanischen Spanisch, phonetische und morphosyntaktische Merkmale sowie ein Resümee. Die Einleitung betont die Bedeutung der Unterscheidung zwischen Amerikanismen und Indigenismen und legt den Fokus auf die Untersuchung der Sprachentwicklung im 16. Jahrhundert.
2. Theorien bezüglich der Herausbildung des amerikanischen Spanisch im 16. Jahrhundert: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Theorien zur Entstehung des amerikanischen Spanisch im 16. Jahrhundert. Es beginnt mit der Indigenismo-Theorie, die den Einfluss indigener Sprachen auf die Entwicklung des amerikanischen Spanisch betont. Die Arbeit von Rudolf Lenz und seine Untersuchung des Einflusses der araukanischen Sprache auf das chilenische Spanisch wird ausführlich diskutiert. Kritische Reaktionen auf die Indigenismo-Theorie von Wissenschaftlern wie Menéndez Pidal, Cuervo und Américo Castro werden ebenfalls behandelt, zusammen mit den Argumenten, die die Theorie als zu vereinfacht oder ungenügend kritisieren. Das Kapitel beleuchtet die Herausforderungen bei der Bewertung des Substrat-Einflusses aufgrund der Vielzahl indigener Sprachen. Die Problematik der Polygenese als Erklärung für die Entwicklungen wird erörtert und der Beitrag von Pedro Henríquez Ureña zur Substrat-Theorie wird genannt.
Schlüsselwörter
Amerikanisches Spanisch, Indigenismo, Andalucismo, Antiandalucismo, Koineisierung, Substrat-Einfluss, Indigene Sprachen, Phonetik, Phonologie, Morphosyntax, Sprachgeschichte, 16. Jahrhundert, Amerikanismen, Indigenismen.
Häufig gestellte Fragen: Herausbildung des amerikanischen Spanisch im 16. Jahrhundert
Welche Themen werden in dieser Arbeit behandelt?
Die Arbeit untersucht die Herausbildung des amerikanischen Spanisch im 16. Jahrhundert. Sie beleuchtet verschiedene Theorien zur Entstehung dieser Sprachvarietät und analysiert phonetische sowie morphosyntaktische Merkmale. Konkret werden Theorien wie Indigenismo, Andalucismo/Antiandalucismo und Koineisierung betrachtet, der Einfluss indigener Sprachen untersucht und phonetische sowie morphosyntaktische Besonderheiten des amerikanischen Spanisch im 16. Jahrhundert analysiert. Die Entwicklung und Debatten um die Theorien zur Sprachgeschichte werden ebenfalls thematisiert.
Welche Theorien zur Entstehung des amerikanischen Spanisch werden diskutiert?
Die Arbeit diskutiert die Indigenismo-Theorie (mit Fokus auf den Einfluss indigener Sprachen), die Andalucismo- und Antiandalucismo-Theorien (betreffend den Einfluss des andalusischen Spanisch) und die Koineisierungstheorie. Die jeweiligen Argumente und kritische Auseinandersetzungen mit diesen Theorien werden ausführlich behandelt, inklusive der Herausforderungen bei der Bewertung des Substrat-Einflusses und der Problematik der Polygenese.
Welche Rolle spielt der Einfluss indigener Sprachen?
Der Einfluss indigener Sprachen auf die Entwicklung des amerikanischen Spanisch ist ein zentrales Thema. Die Indigenismo-Theorie wird ausführlich dargestellt und kritisch bewertet. Die Arbeit diskutiert die Herausforderungen bei der Bewertung des Substrat-Einflusses aufgrund der Vielzahl indigener Sprachen und erwähnt beispielsweise die Arbeit von Rudolf Lenz zum Einfluss der araukanischen Sprache auf das chilenische Spanisch.
Welche phonetischen und morphosyntaktischen Merkmale werden analysiert?
Die Arbeit analysiert phonetische und phonologische sowie morphosyntaktische Merkmale des amerikanischen Spanisch im 16. Jahrhundert. Leider werden die spezifischen Merkmale im Preview nicht detailliert aufgelistet, jedoch wird die Analyse dieser Merkmale als zentraler Bestandteil der Arbeit hervorgehoben.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zu den Theorien der Herausbildung des amerikanischen Spanisch im 16. Jahrhundert (mit Unterkapiteln zu Indigenismo, Andalucismo/Antiandalucismo und Koineisierung), ein Kapitel zu den Merkmalen und Besonderheiten des amerikanischen Spanisch im 16. Jahrhundert (mit Unterkapiteln zu phonetischen/phonologischen und morphosyntaktischen Merkmalen) und ein Resümee.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Amerikanisches Spanisch, Indigenismo, Andalucismo, Antiandalucismo, Koineisierung, Substrat-Einfluss, Indigene Sprachen, Phonetik, Phonologie, Morphosyntax, Sprachgeschichte, 16. Jahrhundert, Amerikanismen, Indigenismen.
Wer sind wichtige Wissenschaftler, die in der Arbeit erwähnt werden?
Die Arbeit erwähnt unter anderem Rudolf Lenz (wegen seiner Arbeit zum Einfluss der araukanischen Sprache), Menéndez Pidal, Cuervo und Américo Castro (als Kritiker der Indigenismo-Theorie) sowie Pedro Henríquez Ureña (bezüglich seiner Beiträge zur Substrat-Theorie).
Was ist der Fokus der Arbeit?
Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Sprachentwicklung des amerikanischen Spanisch im 16. Jahrhundert, der Analyse verschiedener Theorien zu seiner Entstehung und der Beschreibung seiner phonetischen und morphosyntaktischen Merkmale. Die Unterscheidung zwischen Amerikanismen und Indigenismen wird betont.
- Citation du texte
- Sara Zschiesche-Calvo (Auteur), 2018, Die Herausbildung des amerikanischen Spanisch im 16. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/495259