Zunächst befasst sich die Arbeit mit dem Ursprung der Staatsschulden. Es muss zwischen einzelnen Defizitarten differenziert werden, die auf ihre Ursache und Wirkung hin untersucht werden sollen. Um der Fragestellung gerecht zu werden, ist es zudem wichtig, die Herkunft der Geldgeber mit einzubeziehen und den Einfluss des freien Kapitalverkehrs nicht zu unterschätzen.
Anschließend geht es um die Frage der generationsübergreifenden Auswirkungen. Dabei ist das Konstrukt der Saldenmechanik, geprägt durch Wolfgang Stützle, ein wichtiger Beitrag. Bei genauerem Betrachten ergibt sich ein Zusammenhang zwischen Herkunft der Geldgeber, Verschuldungsgrad und Bonität. Abschließend soll das darauffolgende Fazit untermauert werden. Der Fokus liegt hierbei primär darauf, Theorien aus Zeiten vor dem Euro zu überprüfen und anhand von Praxisbeispielen, statistischen Erhebungen und Berichten seriöser Quellen Rückschlüsse auf die Verteilungswirkungen der Staatsverschuldung zu ziehen. Das Thema der öffentlichen Verschuldung wird ausführlich behandelt.
Die wachsenden Staatsschulden werden in gesellschaftlichen Debatten oft als eines der großen Probleme unserer Zeit betrachtet. Regelmäßig wird die Staatsverschuldung mit der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich in Verbindung gebracht. Die Argumentation beruht dabei auf dem Grundgedanken des Transferansatzes. Demnach fördere Staatsverschuldung die Einkommens- und Vermögenskonzentration. Einzelne politische Gruppen argumentieren, dass so die Staatsverschuldung eine proportionale bis regressive Verteilungswirkung habe und die oberen Einkommen überproportional profitieren. Diese These ist ökonomisch umstritten und gilt es zu überprüfen.
Inhaltsverzeichnis
- A Einführung: Die steigende Staatsverschuldung
- B. Hauptteil: Öffentliche Verschuldung
- 1. Staatsverschuldung und ihre Verteilungswirkungen
- 1.1 Untergliederung in Defizitarten
- 1.2 Die Gläubigerstruktur deutscher Schuldverschreibungen
- 1.3 Private Haushalte & der Einfluss der Kapitalmärkte
- 2. Staatsverschuldung aus volkswirtschaftlicher Perspektive
- 3.1 Ricardo-Äquivalenz & Wagnersches Gesetz
- 3.2 Konstrukt der Saldenmechanik
- 3.3 Schuldenbremse und verdeckte Staatsverschuldung
- 3. Bilanz vergangener Jahrzehnte bis hin zur Gegenwart
- 3.1 Entwicklung von Staatsschulden und Privatvermögen
- 3.3 Rückschlüsse aus früheren Staatskrisen
- C. Fazit
- D. Quellenangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text untersucht die Auswirkungen der steigenden Staatsverschuldung auf die Einkommens- und Vermögensverteilung. Es wird geprüft, ob die Staatsverschuldung eine unsoziale Verteilungswirkung hat, die die oberen Einkommen überproportional profitiert. Dazu werden verschiedene Defizitarten analysiert, die Gläubigerstruktur deutscher Schuldverschreibungen beleuchtet und das Konstrukt der Saldenmechanik betrachtet.
- Staatsverschuldung und ihre Verteilungswirkungen
- Gläubigerstruktur deutscher Schuldverschreibungen
- Generationsübergreifende Auswirkungen der Staatsverschuldung
- Konjunkturelle und strukturelle Defizite
- Einfluss der Kapitalmärkte auf die Verteilungswirkungen der Staatsverschuldung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel analysiert verschiedene Defizitarten und untersucht die Ursachen und Wirkungen von konjunkturellen, antizyklischen und strukturellen Defiziten. Das Kapitel beleuchtet auch die Rolle der Kapitalmärkte und die Herkunft der Geldgeber im Hinblick auf die deutsche und europäische Situation.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Frage der generationsübergreifenden Auswirkungen der Staatsverschuldung. Dabei wird das Konstrukt der Saldenmechanik beleuchtet und der Zusammenhang zwischen Herkunft der Geldgeber, Verschuldungsgrad und Bonität untersucht.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Entwicklung von Staatsschulden und Privatvermögen in den vergangenen Jahrzehnten. Es werden Rückschlüsse aus früheren Staatskrisen gezogen und Theorien aus Zeiten vor dem Euro überprüft.
Schlüsselwörter
Staatsverschuldung, Verteilungswirkungen, Defizitarten, Gläubigerstruktur, Saldenmechanik, Kapitalmärkte, Schuldenbremse, Vermögenskonzentration, antizyklische Fiskalpolitik, konjunkturelle Defizite, strukturelle Defizite, generationsübergreifende Auswirkungen.
- Citation du texte
- Frithjof Cavael (Auteur), 2016, Erzeugt die Staatsverschuldung unsoziale Verteilungswirkungen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/495946