Die Motivation, sich mit dem Thema Collaborative Business auseinander zu setzen, begründet sich mit der Einschätzung, dass die Informationstechnologie mit rasanter Geschwindigkeit umwälzende Veränderungen und eine zunehmende Komplexität der Wirtschaft herbeiführte und diese auch zukünftig fortsetzen wird. Denn der tief greifende Wandel des ökonomischen Umfelds, der durch deregulierte, saturierte und kompetitive Märkte getrieben oder verstärkt wird, gepaart mit dem Abbau politischer Grenzen, beispielsweise nach der Erweiterung der Europäischen Union zum 01. Mai 2004 durch den Beitritt weiterer zehn osteuropäischer Länder, stellt als Konsequenz jedes Unternehmen vor grundsätzliche Herausforderungen, um angesichts dieser schwierigen Marktgegebenheiten wettbewerbsfähig zu bleiben.
Folglich erfordert dies von den Unternehmen fortwährende Innovationsbereitschaft und Flexibilität. Darüber hinaus bedarf es intelligenter Kooperationen und die konsequente Nutzung von neuen Geschäftsmodellen, Managementkonzepten und Technologien. Collaborative Business bietet die Möglichkeit zur Wertschöpfung in unternehmensübergreifenden Netzwerken. Denjenigen Unternehmen, die sich dem Collaborative Business öffnen, werden heute entscheidende Wettbewerbschancen prognostiziert.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Motivation, Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- 1.1 Motivation der Arbeit
- 1.2 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- 2 Triebkräfte und Herausforderungen des Collaborative Business
- 2.1 Triebkräfte des Collaborative Business
- 2.2 Herausforderungen des Collaborative Business an Unternehmen
- 3 Definition von Collaborative Business
- 3.1 Methodik zur Collaborative Business-Definition
- 3.2 Abgrenzung und Einordnung betriebswirtschaftlicher Geschäftsmodelle
- 3.2.1 Customer Relationship Management
- 3.2.2 Supplier Relationship Management
- 3.2.3 Supply Chain Management
- 3.2.4 Electronic Commerce
- 3.2.5 Electronic Business
- 3.2.6 Collaborative Commerce
- 3.2.7 Definition des Collaborative Business
- 3.2.8 Überblick zur Einordnung der Geschäftsmodelle in die Taxonomie
- 3.3 Positionierung der Geschäftsmodelle im Umfeld der Wertschöpfungskette
- 4 Phasenmodelle mit Reifegraden
- 4.1 Vorgehensweise und Grundlegendes zu Phasenmodellen
- 4.2 Reifegradmodelle aus der Softwareentwicklung
- 4.2.1 Das Capability Maturity Model (CMM)
- 4.2.2 Die Bootstrap-Methode
- 4.2.3 Das Software Process Improvement and Capability Determination (SPICE)-Modell
- 4.3 Phasenmodelle zum Collaborative Business
- 4.3.1 Das mehrstufige Migrationsmodell nach Silberberger
- 4.3.2 Das Phasenmodell nach der GartnerGroup
- 4.3.3 Das Phasenmodell nach Mattes
- 4.4 Gemeinsamkeiten der Phasenmodelle
- 5 Vorgehensmodell für die Erreichung der Collaborative Business-Reife
- 5.1 Grundlegendes zum Vorgehensmodell
- 5.1.1 Allgemeine Vorgehensweise
- 5.1.2 Aufbau des Collaborative Business-Vorgehensmodells
- 5.2 Dimension der Unternehmenskultur
- 5.2.1 Die Bedeutung der Unternehmenskultur
- 5.2.2 Vertrauen als Grundstein für eine offene Unternehmenskultur
- 5.2.3 Change Management als Konzept für den unternehmenskulturellen Wandel
- 5.3 Strategische Dimension
- 5.3.1 Vorüberlegungen
- 5.3.2 Vorgehensweise zur Strategieentwicklung
- 5.3.2.1 Strategiefindung
- 5.3.2.2 Strategieformulierung
- 5.3.3 Erweiternde Aktivitäten für die partnerschaftliche Strategieentwicklung
- 5.4 Prozessuale Dimension
- 5.4.1 Intention und Vorgehen
- 5.4.2 Grundlagen zu Geschäftsprozessen
- 5.4.3 Eigenschaften von Geschäftsprozessen
- 5.4.4 Konzepte und Maßnahmen zur innerbetrieblichen Prozessgestaltung
- 5.4.4.1 Business Process Reengineering als Konzept der innerbetrieblichen Prozessorientierung
- 5.4.4.2 Prozessmodellierung von innerbetrieblichen Prozessen
- 5.4.5 Konzepte und Maßnahmen für die überbetriebliche Prozessgestaltung
- 5.4.5.1 C-Business-Szenario-Diagramme als methodischer Rahmen für die überbetriebliche Prozessgestaltung
- 5.4.5.2 Das Schnittstellenmanagement
- 5.4.6 Kennzahlen zur Bewertung der Geschäftsprozessoptimierung
- 5.5 Informationstechnologische Dimension
- 5.5.1 Inhaltliche Zielsetzung
- 5.5.2 Vorgehensweisen für die inner- und überbetriebliche Anwendungsintegration
- 5.5.3 Web-Services als Ansatz für die B2B-Integration
- 5.5.4 Bewertung von Web-Services
- 5.6 Das Vorgehensmodell in grafischer Darstellung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit entwickelt ein Vorgehensmodell zur Erreichung der Collaborative Business-Reife. Ziel ist es, Unternehmen bei der Umsetzung von Collaborative Business Strategien zu unterstützen. Das Modell berücksichtigt verschiedene Dimensionen, um einen ganzheitlichen Ansatz zu gewährleisten.
- Definition und Abgrenzung von Collaborative Business
- Analyse von Phasenmodellen und Reifegraden im Collaborative Business
- Entwicklung eines umfassenden Vorgehensmodells
- Betrachtung der Dimensionen Unternehmenskultur, Strategie, Prozesse und Informationstechnologie
- Bewertung und Anwendung des entwickelten Modells
Zusammenfassung der Kapitel
1 Motivation, Zielsetzung und Aufbau der Arbeit: Dieses Kapitel legt die Grundlagen der Arbeit dar. Es beschreibt die Motivation für die Untersuchung des Themas Collaborative Business und definiert die Zielsetzung der Arbeit. Der Aufbau der Arbeit wird detailliert erläutert, um dem Leser einen klaren Überblick über den Inhalt und die Struktur zu geben. Der Fokus liegt auf der Entwicklung eines praxistauglichen Vorgehensmodells zur Implementierung von Collaborative Business Strategien.
2 Triebkräfte und Herausforderungen des Collaborative Business: Dieses Kapitel untersucht die treibenden Kräfte hinter dem Collaborative Business Ansatz, wie z.B. die Globalisierung und der technologische Fortschritt. Es analysiert gleichzeitig die Herausforderungen, die Unternehmen bei der Umsetzung solcher Strategien begegnen, wie z.B. die Notwendigkeit von Veränderungen in der Unternehmenskultur und die Integration von unterschiedlichen IT-Systemen. Die Analyse dient als Basis für das spätere Vorgehensmodell.
3 Definition von Collaborative Business: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der präzisen Definition von Collaborative Business. Es grenzt Collaborative Business von verwandten Konzepten wie CRM, SRM und E-Business ab, um ein klares Verständnis des Forschungsgegenstandes zu schaffen. Die Definition dient als Grundlage für die spätere Entwicklung des Vorgehensmodells und ermöglicht eine klare Abgrenzung zu anderen, ähnlichen Geschäftsmodellen.
4 Phasenmodelle mit Reifegraden: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Phasenmodelle und Reifegradmodelle aus der Softwareentwicklung und dem Collaborative Business Kontext. Es werden Modelle wie das CMM und SPICE vorgestellt und im Hinblick auf ihre Anwendbarkeit auf Collaborative Business Projekte bewertet. Die Analyse dieser existierenden Modelle dient als Grundlage für die Entwicklung eines eigenen, optimierten Vorgehensmodells im darauffolgenden Kapitel.
5 Vorgehensmodell für die Erreichung der Collaborative Business-Reife: Das Kernstück der Arbeit stellt die Entwicklung eines umfassenden Vorgehensmodells dar, das die Erreichung der Collaborative Business-Reife unterstützt. Das Modell gliedert sich in verschiedene Dimensionen wie Unternehmenskultur, Strategie, Prozesse und Informationstechnologie. Jeder Dimension wird ein spezifischer Teil des Modells gewidmet, um die Komplexität von Collaborative Business umfassend zu adressieren. Das Modell integriert Erkenntnisse aus den vorherigen Kapiteln und bietet einen strukturierten Ansatz für die Implementierung von Collaborative Business Strategien.
Schlüsselwörter
Collaborative Business, Vorgehensmodell, Reifegrad, Unternehmenskultur, Strategie, Geschäftsprozesse, Informationstechnologie, B2B-Integration, Web-Services, Change Management, Phasenmodell.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Thema "Vorgehensmodell zur Erreichung der Collaborative Business-Reife"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit entwickelt ein umfassendes Vorgehensmodell, das Unternehmen bei der Umsetzung von Collaborative Business Strategien unterstützt. Es bietet einen strukturierten Ansatz zur Erreichung der Collaborative Business-Reife und berücksichtigt dabei verschiedene Dimensionen wie Unternehmenskultur, Strategie, Prozesse und Informationstechnologie.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit umfasst eine Definition und Abgrenzung von Collaborative Business, eine Analyse existierender Phasenmodelle und Reifegrade, die Entwicklung eines neuen Vorgehensmodells, die Betrachtung der oben genannten Dimensionen und schließlich eine Bewertung und Anwendung des entwickelten Modells. Zusätzlich werden treibende Kräfte und Herausforderungen des Collaborative Business beleuchtet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Kapitel 1 legt die Motivation und Zielsetzung dar und beschreibt den Aufbau. Kapitel 2 analysiert die Triebkräfte und Herausforderungen des Collaborative Business. Kapitel 3 definiert Collaborative Business und grenzt es von ähnlichen Konzepten ab. Kapitel 4 untersucht verschiedene Phasenmodelle und Reifegradmodelle. Kapitel 5 präsentiert das entwickelte Vorgehensmodell mit seinen verschiedenen Dimensionen (Unternehmenskultur, Strategie, Prozesse, Informationstechnologie).
Welche Dimensionen werden im Vorgehensmodell berücksichtigt?
Das Vorgehensmodell berücksichtigt die Dimensionen Unternehmenskultur (mit Fokus auf Vertrauen und Change Management), Strategie (mit Strategiefindung und -formulierung), Prozesse (inner- und überbetriebliche Prozessgestaltung) und Informationstechnologie (inner- und überbetriebliche Anwendungsintegration, Web-Services).
Welche Phasenmodelle werden analysiert?
Die Arbeit analysiert Reifegradmodelle aus der Softwareentwicklung (CMM, Bootstrap-Methode, SPICE) und Phasenmodelle zum Collaborative Business (Silberberger, GartnerGroup, Mattes). Die Gemeinsamkeiten dieser Modelle werden herausgestellt, um die Grundlage für das entwickelte Vorgehensmodell zu schaffen.
Welche Methoden werden zur Prozessgestaltung eingesetzt?
Für die innerbetriebliche Prozessgestaltung werden Business Process Reengineering und Prozessmodellierung eingesetzt. Für die überbetriebliche Prozessgestaltung werden C-Business-Szenario-Diagramme und Schnittstellenmanagement verwendet.
Welche Rolle spielt die Informationstechnologie im Vorgehensmodell?
Die informationstechnologische Dimension umfasst die inner- und überbetriebliche Anwendungsintegration, wobei Web-Services als Ansatz für die B2B-Integration genannt und bewertet werden.
Was ist das Kernstück der Arbeit?
Das Kernstück der Arbeit ist die Entwicklung eines umfassenden und praxistauglichen Vorgehensmodells zur Erreichung der Collaborative Business-Reife. Dieses Modell soll Unternehmen bei der Umsetzung von Collaborative Business Strategien unterstützen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Collaborative Business, Vorgehensmodell, Reifegrad, Unternehmenskultur, Strategie, Geschäftsprozesse, Informationstechnologie, B2B-Integration, Web-Services, Change Management, Phasenmodell.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Unternehmen, die Collaborative Business Strategien umsetzen wollen, sowie für Wissenschaftler und Studierende im Bereich des Business Managements und der Informationstechnologie.
- Citar trabajo
- Tobias Meinert (Autor), 2004, Entwicklung eines Vorgehensmodells zur Erreichung der Collaborative Business-Reife, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49636