Unterweisung eines/einer Auszubildenden zum/zur Restaurantfachmann/-frau im vierten Ausbildungsmonat des ersten Ausbildungsjahres. Der/die Auszubildende ist nach der Unterweisung fähig, ein Drei-Gänge-Menü fachgerecht und unter Beachtung der rechtlichen und betrieblichen Gesichtspunkte einzudecken.
Es werden die konkreten Lernziele - differenziert nach Gesamt- und Feinlernzielen - dargestellt und ein Unterweisungsentwurf anhand der Vier-Stufen-Methode ausgearbeitet. Die Arbeit enthält außerdem eine tabellarische Arbeitsgliederung für das Eindecken eines Drei-Gänge-Menüs und eine Menükarte.
Inhaltsverzeichnis
1. Beschreibung der Ausgangsposition
1.1. Die Ausbilderin
1.2. Der Auszubildende
2. Beschreibung der Lernziele
2.1. Gesamtlernziel
2.2. Feinlernziele
2.2.1. Kognitive Lernziele (Erkenntnisse)
2.2.2. Affektive Lernziele (Gewissen, Interesse)
2.2.3. Psychomotorische Lernziele (Feinmotorik)
2.2.4. Anwendung der Lernziele
2.3. Motivation
2.3.1. Motivation während der Begrüßung
2.3.2. Motivation während der Unterweisung
2.3.3. Motivation nach der Unterweisung
3. Planung und Durchführung der Ausbildungseinheit
3.1. Ort der Unterweisung
3.2. Lernzeit
3.3. Unterweisungsmethode
3.4. Lehr- und Ausbildungsmittel
3.5. Ablauf der Unterweisung
4. Schlussbesprechung
5. Anhang
1. Beschreibung der Ausgangsposition
1.1. Die Ausbilderin
Die Ausbilderin heißt Name, ist 00 Jahre alt und von Beruf xxx. Sie ist zurzeit Studierender an der Hotelfachschule und strebt den Abschluss zur staatlich geprüften Hotelbetriebswirtin an.
Die Ausbilderin bevorzugt das partnerschaftlich-kooperative Führungsprinzip, das sich unter anderem durch einen motivierenden Führungsstil auszeichnet. Die Ausbilderin bezieht den Auszubildenden in die Zielbildungs- und Entscheidungsprozesse mit ein, das heißt die Ausbilderin soll die Vorstellungen des Auszubildenden berücksichtigen und diesem die Zeit für gegenseitige Information und Diskussion bieten.
Der Auszubildende entwickelt große Eigeninitiative und hat die Möglichkeit, ihr in der Berufsschule erlerntes Wissen in den Ausbildungsbetrieb einzubringen. Die Bereitschaft zur Verantwortung entlastet den Ausbilder und fördert die Arbeitsfreude im Team.
Besondere pädagogische Gewichtung liegt auf dem Lob; durch das Lob wird der Auszubildende motiviert und gleichzeitig fördert man seine Eigeninitiative im Lernprozess.
1.2. Der Auszubildende
Der Auszubildende, Herr Name ist 18 Jahre alt und hat die Wirtschaftsschule mit der mittleren Reife mit guten Noten abgeschlossen.
Der Auszubildende befindet sich im 4. Ausbildungsmonat des ersten Lehrjahres der Ausbildung zum Hotelfachmann. Die Grundlage seiner Ausbildung ist der Ausbildungsrahmenlehrplan. Dem Auszubildenden ist durch die praktische Ausbildung im Ausbildungsbetrieb bekannt, dass jeder Tisch sauber sein muss, bevor neu eingedeckt werden kann. Er hat bereits eine interne Schulung für das auflegen von Tischwäsche absolviert. In der Berufsschule wurden die verschiedenen Möglichkeiten zum eindecken von Menüs theoretisch vermittelt.
Der Auszubildende hat eine rasche Auffassungsgabe und lernt leicht. Neuen Aufgaben widmet er sich engagiert und mit Ausdauer. Bei der Arbeit lässt sich beobachten, dass der Auszubildende sich sehr gut in das Team einfügt. Er versteht sich gut mit seinen Kollegen und zeigt viel Freude und Interesse an seinem Ausbildungsberuf.
2. Beschreibung der Lernziele
Der Auszubildende wird in der Unterweisung lernen, in möglichst kurzer Zeit effizient ein 3-Gänge Menü selbständig und fachgerecht einzudecken.
2.1. Gesamtlernziel
Der interessierte und fleißige Auszubildende soll lernen, wie ein 3-Gänge Menü in der Praxis eingedeckt werden muss. Durch die praktische Erfahrung des Auszubildenden im Restaurant sind ihm die Unterweisungsmittel bekannt.
Durch üben und Fachkenntnis sollte der Auszubildende am Ende der Ausbildung in der Lage sein, anhand eines Menüs selbständig zu erkennen wie der Tisch einzudecken ist.
2.2. Feinlernziele
Hierunter versteht man die Unterscheidung in kognitive, affektive und psychomotorische Lernziele
2.2.1. Kognitive Lernziele (Erkenntnisse)
Ein kognitives Lernziel ist, sich Wissen anzueignen und einzuprägen, dass zu späterer Zeit wieder abgerufen werden kann. Der Auszubildende soll das Gezeigte beobachten und sich durch Nachahmen alle Arbeitsschritte merken. Anschließendes üben speichert das Neuerlernte im Langzeitgedächtnis ab und kann jederzeit als Fachwissen abgerufen werden.
2.2.2. Affektive Lernziele (Gewissen, Interesse)
Der Auszubildende übt das Unterweisungsthema so lange, bis er ohne zu überlegen das Gelernte anwenden kann. Demzufolge wendet er also instinktiv das der Situation angemessene Verhalten an. Er arbeitet nicht nur gewissenhaft, ordentlich, motiviert und interessiert, sondern versucht der Arbeit einen persönlichen Wert zu geben. Die Beachtung von Sicherheitsaspekten, der verantwortungsvolle Umgang mit Arbeitsmitteln, sowie Sorgfalt bei der Arbeit und Hygiene sind wichtige Schlüsselqualifikationen, die bei dieser Ausbildungseinheit vermittelt werden sollen.
2.2.3. Psychomotorische Lernziele (Feinmotorik)
In der Psychomotorik werden Geschick, Bewegungen und Motorik zusammen-gefasst, welche durch die Psyche bewusst gesteuert sind. Das für die Unterweisung psychomotorisches Lernziel beschäftigt sich damit, dass der Auszubildende alle für die Unterweisung relevanten Bewegungsabläufe und Arbeitsschritte erlernt hat. Er kann diese durch Abrufen in eine automatisch, richtige Handlung umsetzen. Dies beinhaltet, dass alle Bewegungen effizient und korrekt sind.
2.2.4. Anwendung der Lernziele
Das Lernziel ist erreicht, wenn der Auszubildende in der Lage ist, selbständig den Arbeitsauftrag „eindecken eines 3-Gänge Menüs“ ausführt. Die Endkontrolle der ordnungsgemäßen Annahme übernimmt die Ausbilderin.
2.3. Motivation
Die Motivation ist sehr eng mit der Führung von Mitarbeiter verbunden und für den Lernerfolg sehr wichtig. Deshalb versucht die Ausbilderin stets dem Auszubildenden für das neue Unterweisungsthema zu begeistern und ihn zu motivieren. Motivierender Faktor sind die verbesserten Berufskenntnisse im Betrieb und das selbständigere Arbeiten.
Das Ziel der Motivation ist, bei dem Auszubildenden Aufmerksamkeit und Interesse zu wecken, damit er neue Aufgaben schneller erlernt. Während der Unterweisung lobt die Ausbilderin den Auszubildenden für bisher erzielte Arbeitsergebnisse. Durch Lob und Anerkennung steigt die Freude an der Arbeit und somit die Neugierde auf Neues. Motivation führt zu einer Leistungssteigerung. Eine positive Arbeitseinstellung des Ausbilders überträgt sich auch auf den Auszubildenden.
2.3.1. Motivation während der Begrüßung
Durch das Aufzählen von bereits erlernten Zielen und abgeschlossenen Unterweisungen, wird der Auszubildende in seinem Mitarbeiten bei weiteren Unterweisungen motiviert. Die Ausbilderin gibt das Lob von Vorgesetzten, Kolleginnen und Kollegen an die Auszubildende weiter. Die Ausbilderin fragt nach dem Befinden des Auszubildenden und nach dem Ergehen während der Arbeitszeit in den vergangenen Tagen. Motivation wird geweckt da der Auszubildende erkennt, dass er ernst genommen und respektiert wird.
2.3.2. Motivation während der Unterweisung
Die Ausbilderin weist den Auszubildenden während der Unterweisung auf bisher Erlerntes hin, setzt Anreize in die Aufgabenstellung und weckt das Interesse an dem Lernziel, indem sie dem Auszubildenden den daraus resultierenden Lernerfolg der Unterweisung zeigt. Der Auszubildende wird beim anschließenden, selbst arbeitenden Nachmachen der Unterweisung nicht von der Ausbilderin unterbrochen. Es sei denn es werden schwerwiegende Fehler gemacht. Der Auszubildende wird zwischendurch von der Ausbilderin gelobt.
2.3.3. Motivation nach der Unterweisung
Der Auszubildende wird von der Ausbilderin für seine rasche Auffassungsgabe, ihrem Interesse und ihrer positiven Arbeitsweise gelobt. Der Auszubildende bekommt von der Ausbilderin die Aufgabe, das Erlernte beim nächsten Mal selbständig durchzuführen. Sie erteilt einen neuen Arbeitsauftrag und stellt das Thema der nächsten Unterweisung vor, mit der Bitte an den Auszubildenden, sich Gedanken über dieses Thema zu machen. Die Ausbilderin verabschiedet sich höflich.
3. Planung und Durchführung der Ausbildungseinheit
3.1. Ort der Unterweisung
Die Unterweisung findet im Bankettbereich vom Hotelrestaurant statt. Der Vorteil ist, dass der Auszubildende die Arbeitsmittel und Arbeitsgegenstände vorfindet und den direkten Einfluss auf den Betriebsablauf erkennt.
Für einen freien Originalarbeitsplatz und das perfekte Mice en place ist gesorgt, die Ergonomie und Lichtverhältnisse sind gut. Für die Dauer der Unterweisung wird die Ausbilderin von einem Kollegen vertreten.
3.2. Lernzeit
Die Unterweisung findet um 10.45 – ca. 11.00 Uhr statt. In diesem Zeitraum ist eine hohe Auffassungsbereitschaft in der biologischen Leistungskurve des Menschen zu verzeichnen. Ebenso ist dieser Zeitraum im Restaurant gut geeignet, da das Frühstück beendet ist sind die Tische daher bereit zum eindecken. Somit kann die Unterweisung ungestört durchgeführt werden.
3.3. Unterweisungsmethode
Die Unterweisung erfolgt nach der Vier-Stufen-Methode und soll entsprechend der erstellten Arbeitsgliederung ablaufen.
Die „4 Stufen-Methode“ kann wie folgt dargestellt werden:
1. Stufe: Vorbereiten durch die Ausbilderin
2. Stufe: Vormachen und Erklären durch die Ausbilderin
3. Stufe: Nachmachen und Erklären durch den Auszubildenden
4. Stufe: Selbständiges Üben durch den Auszubildenden
Die 4-Stufen-Methode eignet sich besonders für dieses Unterweisungsthema, da es wenige Vorkenntnisse voraussetzt. Außerdem werden bei dieser Methode alle Lernbereiche angesprochen, was einen nachhaltigen Lerneffekt verspricht. Bei dem eng umrissenen Thema der Unterweisung verspricht diese Methode auch die höchste Zeiteffizienz.
Eine reine Demonstration hätte demgegenüber den wesentlichen Nachteil, dass der
psychomotorische Lernbereich nicht angesprochen würde. Die Umsetzung der Theorie in die Praxis ist ein wesentliches Lernziel dieser Unterweisung. Außerdem würde das fehlende Üben des Gelernten die Nachhaltigkeit des Lernens mindern.
Das Thema „eindecken eines 3-Gänge Menüs“ ist sehr gut in einer Einzel-unterweisung zu erarbeiten.
3.4. Lehr- und Ausbildungsmittel
Wichtig bei der folgenden Aufstellung aller benötigten Ausbildungsmittel ist, dass alle Arbeitsmittel original sind. Das bedeutet, der Auszubildende wird sie auch im Originalzustand im Betrieb einsetzen können.
Die Arbeitsmittel, die bei der Unterweisung zum Einsatz kommen:
- Hauptgangmesser
- Hauptganggabel
- Suppenlöffel
- Dessertgabel
- Dessertlöffel
- Brotteller
- Brotmesser
- Mundservietten
- Weißweinglas
- Wasserglas
- Menagen
- Blumengesteck
[...]
- Arbeit zitieren
- Fabian Hund (Autor:in), 2006, Fachgerechtes Eindecken eines 3-Gänge-Menüs (Unterweisung Hotelfachmann / -fachfrau), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49641
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