Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit das literarische Werkzeug Trope als Schema fungieren kann und untersucht dafür, ob Geschichten, die einer Trope-Struktur folgen, im Sinne der Schema-Theorie besser erinnert werden als Geschichten, die keiner Trope-Struktur folgen. Dazu wurden 12 kurze Geschichten mit jeweils zwei Enden entwickelt, wobei eines der Enden einer Trope-Struktur folgt und das andere nicht. Diese Geschichten wurden von 40 Versuchspersonen gelesen und sollten zwei Tage später in einem Rekognitionstest erinnert werden. Im Sinne der Schema-Theorie und dem SLIMM-Modell von Van Kesteren, Ruiter, Fernández und Henson (2012) wurde erwartet, dass die Trope-Enden der Geschichten besser erinnert werden als die Nicht-Trope-Enden. Außerdem wurde erwartet, dass die für den Trope relevante Inhalte nur bei Trope-Geschichten besser erinnert werden als die für den Trope irrelevante Inhalte, wobei diese Inhalte bei den Nicht-Trope-Geschichten gleichermaßen erinnert werden sollten. Zusätzlich wurde erwartet, dass Medienkonsum positiv mit dem Erinnern von Inhalten aus Trope-Geschichten, aber negativ mit Inhalten aus Nicht-Trope-Geschichten korreliert.
Die Ergebnisse zeigen, dass Inhalte von Trope-Geschichten besser erinnert werden als von Nicht-Trope-Geschichten. trope-relevante Inhalte wurden jedoch unabhängig von der Art der Geschichte besser erinnert als trope-irrelevante Inhalte und der angenommene Zusammenhang zwischen Medienkonsum und der Erinnerungsleistung erwies sich als nicht signifikant. Dass die zentrale Hypothese belegt wurde, weist darauf hin, dass Tropes in Form von Schemata im Gedächtnis abgespeichert werden, die bei der Darbietung von Tropes diese Schemata aktiviert werden und die Speicherung schema-kongruenter Inhalte begünstigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Theoretischer Hintergrund
- 1.2 Hypothesen
- 2. Methode
- 2.1 Versuchsmaterialien
- 2.2 Versuchspersonen
- 2.3 Versuchsaufbau und Versuchsablauf
- 2.4 Experimentelle Variablen
- 2.5 Auswertung
- 3. Ergebnisse
- 3.1 Deskriptive Statistik
- 3.2 Induktive Statistik
- 4. Diskussion
- 4.1 Hypothesen
- 4.2 Kritik
- 4.3 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studie untersucht den Einfluss von literarischen Tropen auf die Erinnerungsleistung im Kontext der Schema-Theorie. Dabei wird geprüft, ob Geschichten, die einer Trope-Struktur folgen, besser erinnert werden als Geschichten ohne Trope-Struktur. Im Fokus stehen die Auswirkungen von Tropen auf die Speicherung und den Abruf von Informationen sowie die Rolle des Medienkonsums für die Erinnerungsleistung.
- Die Rolle von Tropen als Schemata im Gedächtnis
- Der Einfluss von Trope-Struktur auf die Erinnerungsleistung
- Die Bedeutung von schema-kongruenten und schema-inkongruenten Informationen für die Erinnerung
- Der Zusammenhang zwischen Medienkonsum und der Erinnerungsleistung
- Anwendung des SLIMM-Modells zur Erklärung der neuronalen Prozesse bei Schema-Aktivierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung (Kapitel 1) präsentiert den theoretischen Hintergrund der Studie, wobei die Schema-Theorie und die Rolle von Tropen als Schemata im Gedächtnis beleuchtet werden. In Kapitel 2 wird die Methodik der Studie detailliert beschrieben, einschließlich der Versuchsmaterialien, der Versuchspersonen, des Versuchsaufbaus und der experimentellen Variablen. Die Ergebnisse der Studie werden in Kapitel 3 präsentiert, wobei sowohl deskriptive als auch induktive statistische Analysen berücksichtigt werden. In der Diskussion (Kapitel 4) werden die Ergebnisse der Studie im Kontext der Forschungsfrage und der Hypothesen interpretiert, sowie kritische Anmerkungen und ein Ausblick auf zukünftige Forschungsrichtungen vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Studie beschäftigt sich mit den Themen Gedächtnis, Schema, Geschichte, Trope, Rekognitionstest, Medienkonsum und untersucht die Interaktion dieser Konzepte im Kontext der Erinnerungsleistung.
- Citation du texte
- Jakob Schwartz (Auteur), 2016, Das Trope als Schema, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/496483