Wie wird ein Mensch derjenige, der er sein will? Braucht er hierfür Unterstützung und wenn ja, inwiefern beziehungsweise wer oder was könnte dabei helfen? Diesen Fragen wird in dieser Projektarbeit nachgegangen, weil sie dazu dienen sollen, darzustellen, wie Menschen ihr Wesen sowohl frei beziehungsweise selbstbestimmt, als auch gleichzeitig in Abhängigkeit von ihren Mitmenschen beziehungsweise in Kooperation mit ihnen gestalten. Um dies innerhalb des Rahmens einer philosophischen Untersuchung zu reflektieren, wird zu diesem Zweck Simone de Beauvoir's "Das andere Geschlecht. Sitte und Sexus der Frau", Jean-Paul Sartres "Der Existentialismus ist ein Humanismus" sowie Pirmin Stekeler-Weithofers "Sinn" verwendet.
Mit Bezug auf Sartres Ausführungen wird zunächst der Begriff der Selbstverwirklichung im existentialistischen Sinne nachvollzogen, sodass damit gleichzeitig ermittelt werden kann, inwieweit ein Mensch zumindest weitestgehend selbst die Ursache seines Lebensentwurfes bzw. ein frei denkendes und handelndes Wesen ist, des weiteren, inwiefern ihn dies belasten kann und welche Pflichten daraus hervorgehen. Die Art und Weise des Verlaufs des eigenen Lebens hängt aber nicht nur vom jeweiligen Menschen selbst ab, sondern ebenso von dessen Prägung durch seine Mitmenschen. Insofern entsteht nun die mit Hilfe von Stekeler-Weithofers vorbenanntem Werk zu klärende Frage, inwiefern und inwieweit die Möglichkeit und Umsetzung der Selbstverwirklichung eines Menschen von seiner zu seinem Lebensumfeld gehörenden Gemeinschaft, also von deren Umgangsformen untereinander abhängt.
Das letzte Kapitel beinhaltet den Versuch einer Vermittlung der von Selbstbestimmung sowie Abhängigkeit geprägten Lebensgestaltung eines Menschen. Das heißt, es soll dadurch ersichtlich werden, in welcher Hinsicht Selbstbestimmung und Abhängigkeit nicht im Widerspruch zueinander stehen, wie es vielleicht auf den ersten Blick scheinen mag, sondern, dass Selbstbestimmung Abhängigkeit voraussetzt, also anders ausgedrückt, dass ersteres nicht ohne letzteres möglich ist. Was im Einzelnen damit gemeint ist wird analysiert, mit dem Ziel, bezogen auf das Thema dieser Projektarbeit daraufhin zu argumentieren, dass Selbstverwirklichung nur möglich und umsetzbar ist, wenn sich Menschen sowohl ihrer Freiheit selbstbestimmt zu handeln, als auch der Hilfe bzw. Kooperation ihrer Mitmenschen bedienen, weil sie nun mal nicht nur freie/ selbstbestimmte sondern auch abhängige Wesen sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Der Mensch als freies Wesen
- 2. Der Mensch als abhängiges Wesen
- 3. Der Mensch als kreatives und kooperatives Wesen
- Zusammenfassung/ abschließende Betrachtungen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Projektarbeit befasst sich mit dem Konzept der Selbstverwirklichung im Kontext des Existentialismus. Sie untersucht, wie Menschen ihr Wesen frei und selbstbestimmt gestalten können, während sie gleichzeitig von ihren Mitmenschen abhängig sind und in Kooperation mit ihnen leben. Die Arbeit analysiert die Rolle der Freiheit, Abhängigkeit und Kooperation bei der Entwicklung eines individuellen Lebensentwurfs.
- Die Bedeutung der Freiheit des Individuums im existentialistischen Sinne
- Der Einfluss der sozialen Umgebung auf die Selbstverwirklichung
- Die Beziehung zwischen Selbstbestimmung und Abhängigkeit
- Kooperation als Grundlage für die Selbstverwirklichung
- Die Bedeutung von Ideen und Vorstellungen für die Gestaltung des Lebens
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die zentralen Fragen der Projektarbeit vor, wie beispielsweise die Rolle von Freiheit und Abhängigkeit bei der Selbstverwirklichung. Sie beschreibt den theoretischen Rahmen der Arbeit, der auf den Gedanken von Simone de Beauvoir, Jean-Paul Sartre und Pirmin Stekeler-Weithofer basiert.
- 1. Der Mensch als freies Wesen: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Konzept des freien Wesens im Sinne des Existentialismus, wie es von Jean-Paul Sartre vertreten wird. Es analysiert die Rolle der Freiheit bei der Gestaltung des eigenen Lebens und die Frage, inwieweit Menschen für ihren Lebensentwurf selbst verantwortlich sind.
- 2. Der Mensch als abhängiges Wesen: Dieses Kapitel untersucht, inwieweit die Selbstverwirklichung eines Menschen von seiner sozialen Umgebung und den Umgangsformen seiner Gemeinschaft abhängt. Es greift dabei auf die Gedanken von Pirmin Stekeler-Weithofer zurück.
- 3. Der Mensch als kreatives und kooperatives Wesen: Aufbauend auf den vorherigen Kapiteln stellt dieses Kapitel den Versuch einer Vermittlung von Selbstbestimmung und Abhängigkeit im Lebensentwurf eines Menschen dar. Es zeigt, dass Selbstbestimmung und Abhängigkeit nicht im Widerspruch zueinander stehen, sondern sich gegenseitig bedingen.
Schlüsselwörter
Die Projektarbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Selbstverwirklichung, Freiheit, Abhängigkeit, Kooperation und Existentialismus. Sie analysiert das Verhältnis zwischen dem Individuum und seiner sozialen Umgebung und untersucht, wie diese Faktoren die Gestaltung des Lebens und die Entwicklung eines individuellen Wesens beeinflussen.
- Citar trabajo
- Doreen Simon (Autor), 2019, Selbstverwirklichung. Ein Prozess kooperativer Selbstschöpfung im Kontext des Existentialismus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/496611