In der folgenden Arbeit möchte ich die grundlegenden Theorien der wichtigsten Vertreter des russischen Formalismus vorstellen und der Frage nachgehen, inwiefern die formalistischen Montagetheorien die Ideologie des Bolschewismus unterstützten.
Was bedeutet ein Schnitt im Film? Ein Augenblinzeln? Eine Zeitreise? Eine Raumkrümmung? Oder der Schlag zweier Feuersteine, aus dem ein neuer Funken entsteht? Die Theorien der russischen Formalisten, insbesondere in Bezug auf die Filmmontage, gelten als eine der ersten, aber auch als eine der einflussreichsten Filmtheorien weltweit.
In den hauptsächlich in den 20er Jahren verfassten Texten liegen die Quellen von Meisterwerken wie Dziga Vertovs "Der Mann mit der Filmkamera", Sergej Eisensteins "Panzerkreuzer Potemkin" oder Vsevolod Pudovkins "Mutter". Die Vielzahl an Schriften sind zur ewigen Inspirationsquelle für spätere Filmemacher und zum Diskussionsthema unter Cineasten geworden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. ENTSTEHUNG DES REVOLUTIONSFILMS
- 3. WAHRHEIT UND VISION
- 3.1 Expressionismus und Formalismus
- 3.2 Das Kinoauge
- 3.3 Die Bewegung als Metapher für den Kommunismus
- 4. BEWEGUNG UND KOLLISION
- 5. ZUSCHAUER UND EMOTION
- 6. FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die formalistischen Montagetheorien des russischen Revolutionsfilms und analysiert deren Einfluss auf die Ideologie des Bolschewismus.
- Die Entstehung des sowjetischen Revolutionsfilms im Kontext des Film-Dekrets von 1919
- Die Rolle der Wahrheit und der Vision im sowjetischen Film der 20er Jahre
- Die Bedeutung der Bewegung und Montage im formalist ischen Filmverständnis
- Der Einfluss des Formalismus auf die Verbreitung kommunistischer Ideale
- Vergleich des formalist ischen Filmverständnisses mit anderen Strömungen wie dem deutschen Expressionismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der formalistischen Montagetheorien im russischen Revolutionsfilm ein. Kapitel 2 beschreibt die Entstehung des Revolutionsfilms im Kontext des Film-Dekrets von Lenin und beleuchtet die politischen Rahmenbedingungen. Kapitel 3 analysiert das Spannungsfeld zwischen Wahrheit und Vision im sowjetischen Film und stellt den Formalismus dem Expressionismus gegenüber.
Schlüsselwörter
Formalistische Montagetheorien, russischer Revolutionsfilm, Bolschewismus, Propaganda, Wahrheit, Vision, Bewegung, Montage, Expressionismus, Kino-Pravda, Dziga Vertov, Sergej Eisenstein, Vsevolod Pudovkin.
- Arbeit zitieren
- Frithjof Stückemann (Autor:in), 2017, Der sowjetische Revolutionsfilm. Die Ideologie des Bolschewismus als formalistische Montagetheorie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/496749