Eine Wohnung, bzw. ein Dach über dem Kopf zu haben, ist für die meisten Menschen unserer Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit. Die Meisten von uns haben einen Rückzugsort. Hier können wir unsere Privatsphäre genießen, hier schlafen wir, hier kochen wir, hier waschen wir uns und hier halten wir uns wohl die meiste Zeit auf. Es ist selbstverständlich abends nach Hause zu kommen und auch zu wissen, dass dieses Zuhause nicht nur auf eine gewisse Zeit begrenzt ist. Man ist über das Einwohnermeldeamt offiziell auf dieses Zuhause gemeldet, d.h. man kann diese Wohnung ganz exakt „mein Zuhause“ nennen.
Was aber ist mit den Menschen unserer Gesellschaft, die dieses offizielle Zuhause nicht haben? Diese Personengruppe lebt entweder auf der Straße oder ist in Notunterkünften untergebracht. Mit dem Gedanken, dass man sich bald schon einen neuen Schlafplatz suchen muss oder aber überlegen muss, wo man sein Hab und Gut unterbringt, bzw wo man sich mal waschen könnte. Für diese Menschen ist es nicht selbstverständlich abends nach Hause zu kommen und zu wissen, dass man in diesen Räumen privat ist. Diese Menschen werden von der Gesellschaft wie „ausgeblendet“. Sie entsprechen nicht der Norm und gehören nicht dazu. Sie werden ausgeschlossen und bilden eine Lücke innerhalb der Gesellschaft.
Diese Lücke besteht für viele Betroffene auch im deutschen Gesetz, vielmehr im deutschen Sozialgesetz. Dieses Sozialgesetz unterliegt dem Territorialprinzip. Das heißt, dass es nur für Menschen gilt, die im Geltungsbereich der Bundesrepublik Deutschland leben. Normalerweise weißt man diesen Aufenthalt mit einer Meldebescheinigung nach. Dort steht ganz genau „wo man sein zuhause hat“. Es ist ganz klar, dass diese Menschen im Geltungsbereich leben. Doch was ist mit denen, die ihren Aufenthalt nicht so einfach durch eine Meldebescheinigung nachweisen können? Ist das Gesetz ausreichend auf diese Problematik ausgelegt? Haben sie den selben Zugang zu Sozialleistungen wie die „Norm“ der Gesellschaft? Diese und weitere Fragen sollen in dieser Hausarbeit aufgearbeitet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Allgemeines
- 2.1 Recht auf Wohnung
- 2.2. Definitionen
- 2.3. Zahlen zur Wohnungslosigkeit in Deutschland
- 2.4. Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe
- 3. Ansprüche nach dem SGB II
- 3.1. Aufgabe und Ziel
- 3.2. Anspruchsvoraussetzungen
- 3.2.1. Schwierigkeiten
- 3.2.1.1. Problemdarstellung des gewöhnlichen Aufenthalts
- 3.2.1.2. Problemdarstellung der örtlichen Zuständigkeit
- 3.2.2. Verfahrensweise mit den genannten Schwierigkeiten
- 3.2.1. Schwierigkeiten
- 4. Ansprüche nach dem SGB XII
- 4.1. Leistungskatalog
- 4.1.1. Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten
- 4.1.2. Leistungsberechtigter Personenkreis
- 4.2. Vor- und Nachrangige Leistungen innerhalb des SGB XII
- 4.1. Leistungskatalog
- 5. Abschlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den Ansprüchen wohnungsloser Menschen nach dem SGB XII und dem SGB II. Ziel ist es, die rechtliche Situation dieser Personengruppe in Deutschland zu beleuchten und die bestehenden Herausforderungen aufzuzeigen.
- Das Recht auf Wohnung als völkerrechtlich verankertes Grundrecht
- Die Definitionen von Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit
- Die Schwierigkeiten bei der Anspruchsberechtigung nach dem SGB II und dem SGB XII
- Die Bedeutung des Territorialprinzips im deutschen Sozialgesetz
- Die Rolle der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Hausarbeit führt in das Thema ein und beleuchtet die Situation wohnungsloser Menschen in Deutschland. Kapitel 2 beleuchtet das Recht auf Wohnung, die Definitionen von Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit sowie die Zahlen zur Wohnungslosigkeit in Deutschland. Zudem wird die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe vorgestellt. Kapitel 3 befasst sich mit den Ansprüchen nach dem SGB II, einschließlich der Anspruchsvoraussetzungen und den Herausforderungen, die sich für wohnungslose Menschen ergeben können. Kapitel 4 analysiert die Ansprüche nach dem SGB XII, den Leistungskatalog und die Leistungen innerhalb dieses Gesetzes. Schließlich beleuchtet die Abschlussbemerkung die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit.
Schlüsselwörter
Wohnungslosigkeit, Obdachlosigkeit, SGB II, SGB XII, Recht auf Wohnung, Territorialprinzip, Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, Anspruchsvoraussetzungen, Sozialleistungen, Leistungsberechtigung.
- Citation du texte
- Stella Eckstein (Auteur), 2019, Ansprüche von Wohnungslosen im SGB II und SGB XII, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/496840