Die vorliegende Arbeit untersucht mittels qualitativer Forschungsmethoden alltägliche Grenzziehungspraktiken von Privatheit in ausgewählten Wohnraumsituationen, u. a. in einem Studentenwohnheim und zwei Wohnsiedlungen (Stadt und Land). Im Fokus steht dabei, wie Privatheit in Wohnräumen nach außen hin zu öffentlichen bzw. halböffentlichen Räumen abgegrenzt wird und inwieweit diese Praktiken beobacht- und beschreibbar sind. Die Arbeit kommt dabei zu folgenden Ergebnis: die Grenzen des Privaten sind einerseits untrennbar mit den Grenzen des Öffentlichen verbunden sind. Beide Phänomene sind reziprok miteinander verknüpft. Andererseits sind die Grenzen von Privatheit - je nach Wohnsituation - durchaus flexibel. Ferner ist Privatheit auch nicht gleich Privatheit. Es gibt unterschiedliche Formen der Herstellung von Privatheit in Wohnräumen, die allesamt authentisch sind.
Inhaltsverzeichnis
- Grenzen und Begrenzung im Alltag
- Privatheit und (Wohn-)Raum in der Soziologie
- Grenzen von Privatheit und (Wohn-)Raum im sozialwissenschaftlichen Diskurs
- Reflexionen zu den Begriffen Privatheit und (Wohn-)Raum
- Grenzziehung zwischen Privatheit und Öffentlichkeit
- Entgrenzung von Privatheit und sozialen Räumen
- Wohnräume als Forschungsfeld
- Feldzugang
- Daten und Methodik
- Forschungsfragen und Ausgangsprämissen
- Grenzen von Privatheit und (Wohn-)Raum im sozialwissenschaftlichen Diskurs
- Die empirische Praxis der Grenzziehung von Privatheit in Wohnräumen
- Reziprozität von Grenzen und Räumen im Alltag
- Privatheit nicht gleich Privatheit
- Differenz von räumlichen Grenzen und Grenzen von Privatheit
- Grenzen und Begrenzungspraktiken als sinnvolle soziologische Forschungsgegenstände
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht, wie Privatheit in Wohnräumen alltäglich durch Grenzziehungspraktiken konstruiert wird. Sie analysiert, wie diese Grenzen in einem Studentenwohnheim im Vergleich zu anderen Wohnsituationen etabliert und praktiziert werden. Das Ziel ist es, ein tieferes Verständnis der Begrenzungsmechanismen und der Dynamik von Privatheit in verschiedenen Wohnräumen zu erlangen.
- Grenzziehungspraktiken von Privatheit in Wohnräumen
- Reziprozität von Grenzen und Räumen im Alltag
- Differenz von räumlichen Grenzen und Grenzen von Privatheit
- Bedeutung von Privatheit in verschiedenen Wohnsituationen
- Soziologie der Grenzziehung und des Alltags
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Grenzen im Alltag und verortet den Begriff der Privatheit im Kontext der jüngeren Debatten über Grenzziehung. Es stellt dar, wie die Digitalisierung die Grenzen von Privatheit in verschiedenen Lebensbereichen neu definiert. Das zweite Kapitel fokussiert auf die theoretischen und methodischen Grundlagen der Untersuchung. Es analysiert die Debatten um die Begriffe Privatheit und (Wohn-)Raum in der Soziologie und präsentiert die angewandte Forschungsmethodik für die Analyse von Grenzziehungspraktiken in Wohnräumen. Das dritte Kapitel präsentiert die empirischen Befunde der Untersuchung, die auf Basis von qualitativen Daten aus dem Studentenwohnheim und anderen Wohnräumen gewonnen wurden. Es analysiert, wie die Grenze von Privatheit in Wohnräumen erzeugt, verwendet und ggf. verschoben wird.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Privatheit, (Wohn-)Raum, Grenzziehung, Alltagsforschung, qualitative Methoden, empirische Sozialforschung, Studentenwohnheim und Soziologie des Privaten.
- Citation du texte
- Florian Schlereth (Auteur), 2019, Zur Grenze von Privatheit in Wohnräumen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/496890