"Les Liaisons dangereuses" von Choderlos de Laclos bildet den zentralen Aspekt dieser Arbeit. Ziel dieser Arbeit ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Briefroman "Les Liaisons dangereuses" und der Verfilmung "Cruel Intentions" hinsichtlich der Liebesbeziehungen, der Libertinage und den Machtverhältnissen der handelnden Charaktere herauszuarbeiten und diese zu durchleuchten. Der Briefroman Laclos‘ wird in seiner Ausgangssprache Französisch zitiert, während die Zitate aus Kumbles Film auf Deutsch wiedergegeben werden.
Inmitten der Umbruchstimmung eines vorrevolutionären Frankreichs erzielt der ehemalige Armeeleutnant Choderlos de Laclos beim Erscheinen seines Briefromans "Les Liaisons dangereuses" einen regelrechten Skandalerfolg, da er bei seinen zeitgenössischen Lesern auf Ablehnung stieß und als "abominable, pernicieux, immoral" (Köhler 1984: 72) beschimpft wurde. Themen wie Liebe, Machtspiele und Intrigen sind stets aktuell, was die zahlreichen an den Roman angelehnten Verfilmungen erklärt. Zu nennen sind vier Adaptationen für die große Leinwand: "Les Liaisons dangereuses" von Roger Vadim (1959), "Dangerous Liaisons" von Stephen Frears (1988), "Cruel Intentions" von Roger Kumble (1999) sowie "Les Liaisons dangereuses" von Josée Dayan (2003). Im Rahmen dieser Arbeit wird jedoch nur Roger Kumbles Film behandelt. Bei "Cruel Intentions" handelt es sich um eine Aktualisierung von Laclos‘ Briefroman, bei der die Handlung in die späten 90er Jahre des 20. Jahrhunderts übertragen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung und Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- Zum Begriff „Intermedialität“
- Vom Buch zum Film: Kritik
- Choderlos de Laclos' Briefroman Les Liaisons dangereuses
- Entstehungszeit und Wirkung des Romans
- Marquise de Merteuil
- Roger Kumbles Film Cruel Intentions
- Entstehungszeit und Wirkung des Films
- Vergleich mit dem Roman und Besonderheiten der Verfilmung
- Kathryn Merteuil
- Conclusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Gestaltung von Figuren und libertinen Liebesbeziehungen im intermedialen Transfer, indem sie Choderlos de Laclos' Briefroman „Les Liaisons dangereuses“ (1782) mit Roger Kumbles filmischer Adaption „Cruel Intentions“ (1999) vergleicht. Die Arbeit beleuchtet die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung von Liebesbeziehungen, Libertinage und Machtverhältnissen zwischen den Figuren in beiden Medien.
- Intermedialität und die Beziehung zwischen Literatur und Film
- Die Darstellung von Libertinage und Liebesbeziehungen in „Les Liaisons dangereuses“ und „Cruel Intentions“
- Die Rolle und Charakterisierung der Marquise de Merteuil und Kathryn Merteuil
- Die Rezeption und Wirkung beider Werke
- Geschlechtsspezifische Rollen und Machtstrukturen in beiden Medien
Zusammenfassung der Kapitel
Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Begriff der Intermedialität und erläutert, wie er sich in den letzten Jahrzehnten in der Literaturwissenschaft entwickelt hat. Kapitel vier stellt Roman und Film gegenüber und beleuchtet die Vor- und Nachteile beider Medien im Allgemeinen. Kapitel fünf analysiert Choderlos de Laclos' „Les Liaisons dangereuses“, indem es seine Entstehungszeit, Wirkung und Inhalte sowie die Rolle der Marquise de Merteuil untersucht. Kapitel sechs widmet sich Roger Kumbles „Cruel Intentions“, analysiert dessen Entstehung, Wirkung und Anpassung des Romans, sowie die Darstellung der Figur Kathryn Merteuil.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Intermedialität, Libertinage, Liebesbeziehungen, Machtverhältnisse, Geschlechterrollen, Figurencharakterisierung und Medienvergleich anhand des Romans „Les Liaisons dangereuses“ und der Filmadaption „Cruel Intentions“. Zentrale Figuren sind die Marquise de Merteuil bzw. Kathryn Merteuil.
- Quote paper
- Eda Sarikaya (Author), 2018, Figurengestaltung und libertine Liebesbeziehungen im intermedialen Transfer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/497151