Das Prinzip der humanitären Intervention gehört heute zu den wichtigsten Themen des internationalen Krisenmanagements und damit zum modernen Völkerrecht. Streitpunkte liegen offensichtlich bei der Legitimität solcher Maßnahmen, verbunden mit den Fragen nach staatlicher Souveränität und individuellen Menschenrechten. Die Konfliktprävention wird ebenso heftig diskutiert, wie die Bedingungen für den eigentlichen Schritt der Intervention, dem Wiederaufbau und natürlich der Autorität solcher Entscheidungen. Kann man für den Einsatz militärischer Zwangsmittel zum Schutz fremder Menschen auf fremden Territorien einen internationalen Konsens finden?
Zweck dieser Arbeit ist es, das Verhältnis zwischen staatlicher Souveränität und den Kompetenzen internationaler Organisationen in Bezug auf den praktischen Schutz von Menschenrechten hin zu untersuchen. Ereignisse in Somalia, Ost-Timor und dem ehemaligen Jugoslawien zeigen beispielhaft, wie schwierig es tatsächlich ist, geeignete Mittel zum Schutz von Menschenrechten zu finden. Der Völkermord in Ruanda macht die Notwendigkeit von klaren Bestimmungen und Regeln und einer einfachen Entscheidungsfindung der internationalen Staatengemeinschaft deutlich.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Internationale Menschenrechte
- Allgemeine Erklärungen
- Der Menschenrechtsbegriff regional
- Der Völkerrechtsbegriff
- Internationaler Menschenrechtsschutz
- Der Begriff der Humanitären Intervention
- Das Interventionsverbot
- Ein Recht auf humanitäre Intervention?
- Die internationale Kommission zu Intervention und staatlicher Souveränität ICISS
- Die Verantwortung zu Verhüten
- Die Verantwortung zu Reagieren
- Die Verantwortung zum Wiederaufbau
- Ruanda 1994
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Verhältnis zwischen staatlicher Souveränität und internationalen Organisationen im Kontext des Schutzes von Menschenrechten. Sie untersucht die Rechtmäßigkeit humanitärer Interventionen und die Herausforderungen, die sich aus der Konfliktprävention, der Durchführung von Interventionen, dem Wiederaufbau und der Autorität internationaler Entscheidungen ergeben.
- Das Spannungsverhältnis zwischen staatlicher Souveränität und dem Schutz der Menschenwürde
- Die Legitimität und Rechtmäßigkeit humanitärer Interventionen im internationalen Recht
- Die Rolle internationaler Organisationen bei der Verhinderung und Reaktion auf Menschenrechtsverletzungen
- Die Bedeutung des Wiederaufbaus nach Interventionen und die Herausforderungen der friedlichen Konfliktlösung
- Die historische Entwicklung des Menschenrechtsverständnisses und die unterschiedlichen kulturellen und religiösen Einflüsse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der humanitären Intervention ein und beleuchtet die aktuellen Debatten um ihre Rechtmäßigkeit und die Rolle der staatlichen Souveränität. Kapitel 2 analysiert die Entwicklung und den Inhalt internationaler Menschenrechte, einschließlich der Entstehung regionaler Menschenrechtsauffassungen und der Bedeutung des Völkerrechts für die internationale Zusammenarbeit. Kapitel 3 widmet sich dem Begriff der humanitären Intervention, betrachtet verschiedene Tatbestände und analysiert die Argumente für und gegen ein Recht auf Intervention.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der staatlichen Souveränität, des Menschenrechtsschutzes, der humanitären Intervention, des Völkerrechts, der internationalen Organisationen und der Konfliktprävention. Weitere wichtige Schlüsselbegriffe sind Menschenwürde, Interventionsverbot, Verantwortlichkeit, Wiederaufbau und regionale Menschenrechtsauffassungen.
- Citar trabajo
- Diplom-Kaufmann Immo Kramer (Autor), 2005, Staatliche Souveränität und Schutz der Menschenwürde - Humanitäre Interventionen weltweit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49729