Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Untersuchung von Aushandlungsprozessen in einer postmigrantischen Gesellschaft. Dabei wird auf die Arbeiten von Autoren (die sich mit diesem Thema befasst haben) eingegangen, mit speziellem Fokus auf die Arbeiten der Migrationsforscherin Naika Foroutan. Die Basis der Überlegung ist hierbei, Theorien über die Bedingungen der Aushandlungsprozesse von Naika Foroutan darzustellen und diese den Analysen anderer Migrationsforscher gegenüber zu stellen.
Wenn wir einen Blick in die Geschichte werfen, können wir beobachten, dass Migration schon immer ein integraler Bestandteil jeder Gesellschaft war. Die Ursachen dafür waren bisher größtenteils Krieg, Hungersnot oder auch Vertreibung aus dem jeweiligen Ursprungsland. In dem neuen Land muss der Akteur sich dann der neuen Umwelt anpassen und bestimmte Bedingungen und Erwartungen erfüllen, um mit den Menschen in seiner Umgebung interagieren zu können. Die neue Kultur und die Lebensweise der Einheimischen wirken für den Akteur in einer Migration oftmals neu und befremdlich, weshalb man in dem Kontext auch oft von einer Anpassungsphase spricht. Ist die Anpassungsphase vorüber, entsteht der Anspruch, sich an gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen. Dies findet dann in einem Aushandlungsprozess statt, bei der unter anderem verschiedene Fraktionen entstehen können. Der Akteur ist in diesem Prozess bemüht an Ressourcen wie Bildung, Prestige oder auch sozialer Vernetzung, in der Verhandlung mit anderen Menschen zu gelangen. Die Frage ist jedoch, wie der Prozess verläuft und mit welchen Bedingungen und Faktoren er verknüpft ist.
Der Begriff "postmigrantisch" tritt in der Migrationsforschung besonders häufig auf und ist unabdingbar, um sich auf diesem Feld der Forschung zu bewegen. Der Begriff impliziert eine Phase oder einen Zeitraum, die eine Gesellschaft mit Migrationsgeschichte erklären will und fordert gleichzeitig eine neue Perspektive auf die Menschen, deren Vorfahren emigriert sind, um die Aushandlungsprozesse in der Gesellschaft besser nachvollziehen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung:
- 2.1. Der Diskurs um die Analyseperspektive „postmigrantisch":
- 2.2. Aushandlungsprozesse in einer postmigrantischen Gesellschaft..
- 2.3. Der Kampf um Ressourcen
- 3. Fazit..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, Aushandlungsprozesse in einer postmigrantischen Gesellschaft zu untersuchen. Sie betrachtet die Theorien von Naika Foroutan und anderen Migrationsforschern, um die Bedingungen und Faktoren dieser Prozesse zu analysieren. Der Fokus liegt dabei auf der Dekonstruktion etablierter Vorannahmen und Stereotypen im Kontext von Migration und Integration.
- Der Begriff „postmigrantisch“ als neue Analyseperspektive in der Migrationsforschung
- Aushandlungsprozesse in einer postmigrantischen Gesellschaft und die Entstehung neuer Narrative
- Der Einfluss von Migration auf Wertevorstellungen und die Herausforderungen für eine demokratische Gesellschaft
- Die Rolle von Stereotypen, Rassismen und Ungleichheiten in postmigrantischen Gesellschaften
- Konflikte und Allianzen zwischen Einheimischen und Migranten in postmigrantischen Gesellschaften
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung:
Die Einleitung stellt die Relevanz von Migration als historisches Phänomen dar und führt in die Thematik der Anpassungsprozesse und Aushandlungsprozesse in einer neuen Umgebung ein. Sie fokussiert auf die Untersuchung von Aushandlungsprozessen in einer postmigrantischen Gesellschaft und kündigt den Fokus auf die Arbeiten von Naika Foroutan an.
2.1. Der Diskurs um die Analyseperspektive „postmigrantisch“:
Dieser Abschnitt beleuchtet den Begriff „postmigrantisch“ als neue Analyseperspektive in der Migrationsforschung. Er erläutert Foroutans Definition des Begriffs und wie er einen Perspektivwechsel für die Betrachtung von Gesellschaften mit Migrationsgeschichte ermöglicht. Er betont die Bedeutung des "post" als empirischen Zugang für den Moment nach der Migration und die Notwendigkeit, die Veränderungen bezüglich Narrative und Werte zu untersuchen.
2.2. Aushandlungsprozesse in einer postmigrantischen Gesellschaft..
Dieser Abschnitt analysiert die Auswirkungen von Migration auf Narrative und Wertevorstellungen in der Gesellschaft. Er zeigt auf, wie Migration die Prinzipien von Demokratie, Gleichheit und Freiheit in einer Gesellschaft in Frage stellt und zu Aushandlungen um Rechte, Positionen und Privilegien führt. Der Abschnitt beleuchtet die Herausforderungen, die aus der Begegnung von alten und neuen Narrativen entstehen, und wie Stereotypen, Rassismen und Ungleichheiten in diesem Kontext sichtbar werden.
2.3. Der Kampf um Ressourcen
Dieser Abschnitt befasst sich mit dem Kampf um Ressourcen in einer postmigrantischen Gesellschaft. Er untersucht die Dynamiken der Aushandlungsprozesse und wie diese zu Konflikten und Allianzen zwischen verschiedenen Gruppen führen können. Der Abschnitt betrachtet die Entstehung von neuen Allianzen, die sich für Einwanderung und Migration einsetzen, sowie die Herausforderungen durch rechtpopulistische oder menschenfeindliche Narrative.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der Migrationsforschung und der Analyse von Aushandlungsprozessen in einer postmigrantischen Gesellschaft. Schlüsselbegriffe sind: Postmigrantisch, Aushandlungsprozesse, Narrative, Wertevorstellungen, Stereotypen, Rassismen, Ungleichheiten, Konflikte, Allianzen, Integration, Diversität, rechtpopulistische Narrative, demokratische Gesellschaft.
- Citation du texte
- Ismail Ekinci (Auteur), 2019, Bedingungen für Aushandlungsprozesse in einer postmigrantischen Gesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/497441