Mitte Mai 2005 hat der deutsche Bundestag der Verfassung der EU zugestimmt. Dadurch wollte Deutschland als erstes großes Land ein Vorbild sein und Signale für die Volksabstimmungen in anderen Ländern setzen.
Mitte Juni 2005 hat Frankreich in einem Volksentscheid klar gegen die EU Verfassung gestimmt. Kurz danach hat sich auch Holland dagegen entschieden und Großbritannien hat den Termin für den Volksentscheid erstmal für ungewisse Zeit verschoben, um der EU nicht noch eine Niederlage zu erteilen.
Sind die Bürger der europäischen Union noch nicht soweit oder ist die EU schlecht und ungerecht? In der EU ist schon viel bewegt und erreicht worden. Hauptsächlich wurden große Ziele in der Wirtschaft und Währungspolitik geschaffen. Warum also keine gemeinsame Verfassung?
Es gibt viele Probleme in den einzelnen Ländern der EU, die angegangen werden müssen: hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland, schlechtes soziales Netz und Gesundheitswesen in England, schneller steigende Preise als Löhne in Polen usw.
Muss die EU denn alle diese Probleme, z.B. durch Harmonisierung, versuchen zu lösen oder bringen unterschiedliche Probleme nicht auch unterschiedliche Vorteile in den einzelnen Staaten? Macht es die EU nicht wesentlich attraktiver, wenn nicht alle Länder die gleichen Systeme haben?
Leider kann man im Rahmen dieser Arbeit nicht alle Bereiche, in der die EU versucht zu harmonisieren, ansprechen. Ich versuche mich auf die für Auslandsabsatz und -produktion interessanten Themen zu beschränken. Auch kann man nicht aus jeder Perspektive die Vor- und Nachteile beleuchten, weil es viel zu viele Interessensgruppen gibt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Was will die Europäische Union langfristig?
- 3. Was soll harmonisiert werden?
- 3.1. Besteuerung von Unternehmen
- 3.2. Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmer
- 3.3. Die EU-Dienstleistungsrichtlinie
- 3.3.1. Allgemein
- 3.3.2. Ziel der EU- Dienstleistungrichtlinie
- 3.3.3. Verzicht auf Harmonisierung
- 3.3.4. Kritik
- 3.3.5. Fazit zur EU-Dienstleistungsrichtlinie
- 3.4. Weitere Harmonisierung auf dem Binnenmarkt
- 4. Umsetzen des bestehenden Rechts
- 5. Ein Beispiel für Überregulierung
- 6. Fazit
- 7. Abbildungsverzeichnis
- 8. Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Harmonisierung von Bestimmungen in der Europäischen Union. Sie analysiert den Hintergrund und die Notwendigkeit der Harmonisierung, beleuchtet verschiedene Bereiche, in denen die EU harmonisierende Maßnahmen ergreift, und diskutiert sowohl Chancen als auch Risiken dieser Politik.
- Die Europäische Union strebt nach der Schaffung eines einheitlichen Wirtschaftsraums und einem Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts.
- Harmonisierung dient dem Ziel, faire Wettbewerbsbedingungen für alle EU-Mitgliedsstaaten zu schaffen und „Hindernisse für die Niederlassungsfreiheit“ zu beseitigen.
- Die Arbeit untersucht die Harmonisierung in verschiedenen Bereichen, darunter die Besteuerung von Unternehmen, die Mitbestimmungsrechte von Arbeitnehmern und die EU-Dienstleistungsrichtlinie.
- Neben der Harmonisierung von Vorschriften wird auch die Frage der Überregulierung in der EU beleuchtet.
- Die Hausarbeit analysiert die Vor- und Nachteile der Harmonisierung und erörtert die Herausforderungen, die mit der Umsetzung einer gemeinsamen Rechtsordnung verbunden sind.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einführung
Dieses Kapitel liefert eine Einführung in das Thema Harmonisierung von Bestimmungen in der Europäischen Union und stellt den Kontext für die weiteren Analysen dar. Es beleuchtet die aktuelle Situation der EU, die Bedeutung der Harmonisierung für den Binnenmarkt und die Herausforderungen, die mit dieser Politik verbunden sind.
Kapitel 2: Was will die Europäische Union langfristig?
Dieses Kapitel stellt die langfristigen Ziele der Europäischen Union dar. Es zeigt auf, wie die EU die angestrebten Ziele erreichen möchte und beleuchtet insbesondere die Bedeutung der Schaffung eines Raumes der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts im Rahmen des Binnenmarkts.
Kapitel 3: Was soll harmonisiert werden?
Dieses Kapitel untersucht die wichtigsten Bereiche, in denen die EU eine Harmonisierung anstrebt. Es konzentriert sich auf die Besteuerung von Unternehmen, die Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmer und die EU-Dienstleistungsrichtlinie. Das Kapitel analysiert die Gründe für die Harmonisierungsbemühungen in diesen Bereichen und diskutiert die möglichen Auswirkungen.
Kapitel 4: Umsetzen des bestehenden Rechts
Dieses Kapitel behandelt die Herausforderungen, die mit der Umsetzung des bestehenden Rechts in der EU verbunden sind. Es analysiert die Schwierigkeiten, die bei der Anwendung und Durchsetzung harmonisierter Vorschriften auftreten, und diskutiert mögliche Lösungen.
Kapitel 5: Ein Beispiel für Überregulierung
Dieses Kapitel stellt ein konkretes Beispiel für Überregulierung in der EU dar und analysiert die Folgen dieser übermäßigen Regulierung für Unternehmen und Bürger.
Schlüsselwörter
Harmonisierung, Europäische Union, Binnenmarkt, Freizügigkeit, Wettbewerbsbedingungen, Steuerharmonisierung, Mitbestimmungsrechte, EU-Dienstleistungsrichtlinie, Überregulierung, Rechtsordnung.
- Citation du texte
- Björn Schulte (Auteur), 2005, Für die Chancengleichheit in der EU - Harmonisierung von Bestimmungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49751