In der vorliegenden Arbeit werden die Parallelen beider Reisetypen, im Hinblick auf ihre Identitätskonstitution, anhand von jeweils zwei Reiseberichten gegenübergestellt. Um das Thema zu differenzieren, wird zunächst der Begriff "Identität" und seine Konstitution durch das Reisen definiert. Anschließend folgen Ausführungen zum historischen Kontext der "Grand Tour" und des "Rucksacktourismus in Südostasien". Schließlich werden ausgewählte Textpassagen der damaligen Reiseberichte den Auszügen gegenwärtiger Online Reiseberichte gegenübergestellt, um nachzuweisen, inwiefern sich durch das Reisen die eigene Identität konstituiert, beziehungsweise sich die Wahrnehmung des Selbst- und Fremdbildes verändert.
Heute war jeder schon einmal ein "Tourist", wobei der Begriff negativ konnotiert ist, da er in Zusammenhang mit dem ebenfalls negativ besetzten Begriff "Massentourismus" steht. Die zahlreiche Nachfrage nach der Sinnsuche durch Individualreisen, wie dem "Südostasien-Backpacking-Trend" junger Erwachsener ist Gegenstand des Ausdrucks. Diese vermeintlich individualtouristische Mobilität wird von jungen Erwachsenen massenhaft durchgeführt, sodass von einem Massentourismus der heutigen Jugendlichen ausgegangen wird. Diese begehen zahlreich Alltagsflucht und betreibt durch die Reise eine Sinnsuche zur Selbstfindung und Identitätsstiftung, um sich anschließend in der Gesellschaft etablieren zu können. Historisch gesehen stehen vor allem junge, noch nicht arbeitstätige Erwachsene, wie die jungen Adligen während ihrer ,"Grand Tour" beziehungsweise "Kavalierstour" im 18. Jahrhundert, seither vor der Frage nach der Art und Weise dieser zu findenden "Identität".
In beiden Phänomenen geht es um den Aspekt der Selbstfindung, in Form von personaler Identitätskonstitution, mittels eines längeren Auslandsaufenthaltes, beziehungsweise einer Reise in eine fremde Kultur. Diese Gemeinsamkeit zwischen den gegenwärtigen "Südostasien Backpackern" und den jungen Adligen des 18. Jahrhunderts wirft die Frage auf: Inwiefern lassen sich Parallelen zwischen dem Phänomen des Südostasien Backpackings und der adligen Grand Tour bezüglich der angestrebten Identitätskonstitution feststellen?
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Von der Fremdwahrnehmung zur Selbstwahrnehmung
- 1. Identität konstituieren durch Reisen
- 2. Zum historischen Kontext des „Rucksacktourismus in Südostasien“
- 3. Zum historischen Kontext der „Grand Tour“
- 4. Wahrnehmung des Fremden
- 5. Selbstbild
- III. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Parallelen zwischen dem Rucksacktourismus in Südostasien und der Grand Tour des 18. Jahrhunderts im Hinblick auf die Identitätsfindung der Reisenden. Ziel ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Selbstwahrnehmung und der Wahrnehmung des Fremden aufzuzeigen und die Rolle des Reisens bei der Konstitution der persönlichen und kollektiven Identität zu analysieren.
- Identitätsfindung durch Reisen
- Historischer Kontext von Rucksacktourismus und Grand Tour
- Wahrnehmung des Fremden und des Selbst
- Vergleich von Reiseberichten aus beiden Epochen
- Konzept der personalen und kollektiven Identität
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung stellt einen Kontrast zwischen dem Tourismus vergangener Zeiten, geprägt von Zweckreisen, und dem modernen Tourismus dar, der zunehmend von der Suche nach Abenteuer und Selbstfindung getrieben wird. Sie führt den Begriff des Massentourismus ein und hebt dessen Ambivalenz hervor: Während er oft negativ konnotiert ist, umfasst er auch individualistische Reiseformen wie den Rucksacktourismus, der ebenfalls eine Form des Massentourismus darstellt, da er von einer großen Anzahl junger Erwachsener praktiziert wird. Die Arbeit stellt die zentrale Forschungsfrage: Inwiefern lassen sich Parallelen zwischen dem Südostasien-Backpacking und der Grand Tour bezüglich der Identitätskonstitution feststellen?
II. Von der Fremdwahrnehmung zur Selbstwahrnehmung: Dieses Kapitel befasst sich ausführlich mit dem Konzept der Identität, sowohl der personalen als auch der kollektiven. Es definiert die personale Identität als die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung und die kollektive Identität als die Identifizierung von Menschen untereinander, basierend auf einem gemeinsamen kulturellen Gedächtnis und einem gemeinsamen Selbst- und Weltverständnis. Die Arbeit argumentiert, dass beide Identitätsformen in enger Abhängigkeit zueinander stehen und maßgeblich durch die Abgrenzung zur Alterität, dem kulturell Fremden, konstituiert werden. Die Wahrnehmung des Fremden hängt von der kulturellen Identität des Wahrnehmenden ab und beeinflusst die Auseinandersetzung mit anderen Kulturen, Sprachen, Normen und Werten. Die fließende Grenze zwischen selbstgewähltem Identitätsentwurf und normativer Zuschreibung wird kritisch diskutiert.
FAQ: Analyse des Rucksacktourismus in Südostasien und der Grand Tour
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht die Parallelen zwischen dem Rucksacktourismus in Südostasien und der Grand Tour des 18. Jahrhunderts. Der Fokus liegt dabei auf der Identitätsfindung der Reisenden in beiden Epochen.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Selbstwahrnehmung und der Wahrnehmung des Fremden bei Reisenden beider Epochen aufzuzeigen. Sie analysiert die Rolle des Reisens bei der Konstitution der persönlichen und kollektiven Identität.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Themen wie Identitätsfindung durch Reisen, den historischen Kontext von Rucksacktourismus und Grand Tour, die Wahrnehmung des Fremden und des Selbst, den Vergleich von Reiseberichten aus beiden Epochen und das Konzept der personalen und kollektiven Identität.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Hauptkapitel ("Von der Fremdwahrnehmung zur Selbstwahrnehmung") und ein Fazit. Das Hauptkapitel untersucht detailliert die Identitätsfindung im Kontext von Reisen, den historischen Kontext beider Reiseformen und die Rolle der Wahrnehmung des Fremden und des Selbst.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung stellt einen Kontrast zwischen dem Tourismus vergangener Zeiten und dem modernen Tourismus dar, führt den Begriff des Massentourismus ein und hebt dessen Ambivalenz hervor. Sie formuliert die zentrale Forschungsfrage nach Parallelen zwischen Südostasien-Backpacking und der Grand Tour bezüglich der Identitätskonstitution.
Worum geht es im Hauptkapitel ("Von der Fremdwahrnehmung zur Selbstwahrnehmung")?
Das Hauptkapitel befasst sich mit dem Konzept der personalen und kollektiven Identität. Es diskutiert die Rolle der Wahrnehmung des Fremden bei der Identitätsbildung und die fließende Grenze zwischen selbstgewähltem Identitätsentwurf und normativer Zuschreibung. Es analysiert, wie die Wahrnehmung des Fremden die Auseinandersetzung mit anderen Kulturen, Sprachen, Normen und Werten beeinflusst.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit basiert auf einem Vergleich von Reiseberichten aus beiden Epochen (implizit). Die genaue Methodik zur Analyse der Reiseberichte wird nicht explizit im Preview genannt.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind: Identitätsfindung, Rucksacktourismus, Grand Tour, Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmung, personale Identität, kollektive Identität, kulturelle Identität, Alterität, Massentourismus.
- Citation du texte
- Shima Fatehirad (Auteur), 2018, Identitätskonstitution durch den Rucksacktourismus in Südostasien und der Grand Tour im 18. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/497603