Der Roman „Das Licht“ von A.J. Cronin spielt im Norden Englands der 1950er Jahre. Hauptfigur der Erzählung ist Henry Page, Verleger des traditionsreichen „Lichts“, einer Heimatzeitung in Hedleston, welche schon seit dem 18. Jahrhundert regelmäßig erscheint. Das Geschäft seines Vaters weiterführend verkörpert er eine reine, von Skandalen und Machtgier freie Presse. Doch eines Tages kommt Aufruhr in die ansonsten so ruhige Stadt und das Leben Pages: Leonhard Nye und Harold Smith, beides Angestellte des Londoner Großverlegers Vernon Somerville, unterbreiten dem Herausgeber des „Lichts“ ein Übernahmeangebot für seine Zeitung. Im Auftrag ihres Bosses sollen die beiden mit dem „Journal“ den Zeitungsmarkt der Region umkrempeln – ein Provinzblatt ist dabei nur im Weg.
Um die große Tradition seiner Zeitung wissend, schlägt Page die Offerte jedoch aus, im Vertrauen auf seine treuen Leser, welchen er sich aufs Äußerste verpflichtet fühlt und denen er eine Boulevardisierung seiner Zeitung nicht zumuten will. Er traut den Journalisten des „Journals“ nicht zu, ihn von seinem angestammten Platz zu vertreiben. Dem gerissenen Nye und geschäftigen Smith gelingt es jedoch, durch diverse Aktionen, wie einer kostenlosen Erstausgabe und sensationslüsternem Schreibstil, Oberwasser zu gewinnen. Das „Licht“ gibt allerdings nicht klein bei und kann dem neuen Konkurrenten durch seine journalistische Qualität Paroli bieten. Pages Geldsorgen verschwinden allerdings nicht. Und so scheint er nach einem tragischen Ereignis zum ersten Mal richtig am Boden zu sein: durch Nachforschungen entdeckt Leonard Nye eines Tages, dass das Druckereigebäude des „Lichts“ nicht den bautechnischen Vorschriften der Zeit entspricht und sorgt dafür, dass es – zumindest vorübergehend – geschlossen wird. Nicht nur das – auch seinen Mitarbeitern hat Page schon seit Wochen keinen Lohn mehr bezahlt. Die Rechnungen türmen sich auf und so scheint es für ihn keine andere Möglichkeit zu geben, als seine Zeitung zu verkaufen.
Dieser Plan der Konkurrenz scheitert jedoch kläglich: von unbändigem Willen getrieben, gelingt es Page, durch eine hektographierte Einblatt-Ausgabe des „Lichts“ Sympathien und Unterstützung für sein Blatt aufzubauen und so bekommt er seinen vorher noch verwehrten Bankkredit nun doch erteilt. Die Produktion der traditionsreichen Zeitung kann aufrechterhalten werden.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltliche Zusammenfassung des Romans
- Darstellung der verschiedenen Journalisten-Typen
- Henry Page
- Leonard Nye
- Harold Smith
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Roman „Das Licht“ von A.J. Cronin beleuchtet die Spannungen zwischen traditionellem, lokalem Journalismus und der aufstrebenden Boulevardpresse in den 1950er Jahren. Der Roman analysiert die Herausforderungen, denen ein unabhängiger Zeitungsverleger in einem umkämpften Markt gegenübersteht, und die Auswirkungen dieser Konflikte auf die Menschen und die Gemeinschaft.
- Der Kampf zwischen lokaler und nationaler Presse
- Der Einfluss von Boulevardjournalismus auf lokale Gemeinschaften
- Die Bedeutung von ethischem Journalismus in einem kommerziellen Umfeld
- Die Rolle der Medien in der Gestaltung öffentlicher Meinung
- Die persönlichen und familiären Konsequenzen von journalistischem Wettbewerb
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die Hauptfigur Henry Page, den Verleger des „Lichts“, und die traditionelle Zeitung in der Stadt Hedleston. Der Roman erzählt die Geschichte der Übernahmeversuche des „Lichts“ durch das „Journal“, einem Boulevardblatt aus London, und der darauf folgenden Konflikte. Die Kapitel beleuchten die verschiedenen journalistischen Praktiken und ethischen Dilemmata, mit denen Page konfrontiert ist. Darüber hinaus wird die Rolle von Leonard Nye und Harold Smith, den Herausgebern des „Journals“, sowie deren Einfluss auf die Ereignisse in Hedleston hervorgehoben.
Weitere Kapitel untersuchen die Auswirkungen des journalistischen Wettbewerbs auf die Lebensumstände der Bewohner von Hedleston. Die Geschichte des „Lichts“ wird zum Spiegelbild des Widerstands gegen die Veränderungen, die durch die Boulevardpresse in die Stadt gebracht werden.
Die Kapitel behandeln zudem die komplexen Beziehungen zwischen den Charakteren, insbesondere die familiären Beziehungen, die durch die Ereignisse des Romans beeinflusst werden. Das Schicksal der Zeitung ist eng mit den privaten Lebensgeschichten der Figuren verbunden, die im Spannungsfeld zwischen dem Streben nach Erfolg und der Wahrung ethischer Standards stehen.
Schlüsselwörter
Der Roman „Das Licht“ befasst sich mit wichtigen Themen wie Lokaljournalismus, Boulevardpresse, ethischem Journalismus, Medienkonzentration, Familienkonflikte, Tradition und Moderne, Journalismus und Gesellschaft.
- Quote paper
- Moritz Oehl (Author), 2002, Das Berufsbild des Journalisten in der Fiktion anhand von A.J. Cronins 'Das Licht', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49772