Mittels einer quantitativen Inhaltsanalyse wird in dieser Arbeit der Forschungsfrage nachgegangen, in welchem Ausmaß und mit welchem Fokus Medienkompetenzen in den niedersächsischen Kerncurricula der Sekundarstufen I und II allgemeinbildender Schulen implementiert sind. Ein Blick in die Medienlandschaft zeigt, dass der Begriff der Medienkompetenz, die Medienbildungsdebatte weiter anführt und politische Konzepte zu dem Thema dominiert. Sei es der kürzlich diskutierte Digitalpakt, der Trend der Digitalisierung in allen Lebensbereichen, die Präsentation vom Schul- und Jugendstudien oder die regionale Auseinandersetzung mit der Ziellinie 2020 – Medienkompetenz ist aktuelles Thema. Aber brauchen wir das überhaupt?
Dass der Umgang mit Medien zum beruflichen und privaten Alltag gehört, ist selbstverständlich. Massenmedien gestalten politische Prozesse mit, beeinflussen die öffentliche Meinungsbildung und entscheiden in hohem Maße über Umfang und Art gesellschaftlicher Teilhabe. Die Chancen zur Teilhabe in einer digitalen Gesellschaft sind daher stark von der eigenen Medienkompetenz abhängig, weshalb eine frühzeitige Medienerziehung zum aktuellen Repertoire von Schulen gehören sollte. Dass eine pädagogische Vermittlung von Medienkompetenz Teil des Unterrichts sein solle, wird bereits in §2 des Niedersächsischen Schulgesetzes festgelegt. Als politisches Instrument zur Steuerung der Bildungsinhalte stellen die Kerncurricula die Basis jeglicher schulischen Medienbildung dar. Daher ist Medienkompetenz an Niedersächsischen Schulen zunächst in den Lehrplänen zu suchen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundlagen
- 2.1 Definition der Medienkompetenz - Was, Wer und Wie?
- 2.1.1 Medienkompetenz bei Baacke – zwischen Vermittlung und Zielorientierung
- 2.1.2 Medienkompetenz bei Tulodziecki – ein handlungsorientierter Ansatz
- 2.1.3 Medienkompetenz bei Schorb – die Dimensionen Wissen, Bewerten und Handeln
- 2.1.4 Medienkompetenz als Leerformel?
- 2.2 Eschenauers Forschungsergebnisse: Medienpädagogik in den Lehrplänen um 1989
- 2.3 Das Niedersächsische Schulwesen als Unterrichtsgegenstand – Strukturen und Zahlen
- 2.3.1 Schulformen der Sekundarstufen I und II
- 2.3.2 Unterrichtsfächer – Differenzierung der Fachbereiche
- 2.4 Deutsche Medienbildungs-Politik - Status Quo und Zielsetzungen
- 2.4.1 Medienkompetenz in Niedersachsen - Die Ziellinie 2020 stellt sich vor
- 3 Empirie
- 3.1 Erkenntnisinteresse - Herzstück der Forschung
- 3.2 Methode-quantitative Inhaltsanalyse nach Rössler
- 3.2.1 Die Stichprobe - Auswahl und Analyse von Lehrplan-Inhalten
- 3.2.2 Das Kategoriensystem – Herzstück der Forschung
- 3.2.3 Die Codierung - zwischen Gütekriterien und Kategoriensystem
- 4 Ergebnisse
- 4.1 Kompakte Darstellung der Stichprobenzusammensetzung – Identifizierung von Strukturen und Tendenzen
- 4.2 Sekundarstufe I - Medienkompetenz von Klasse 5 bis 10
- 4.3 Sekundarstufe II – Medienkompetenz auf dem Weg zum Abitur
- 4.3.1 Neue versus alte Lehrpläne
- 4.4 Medienkompetenz in unterschiedlichen Fachbereichen
- 4.5 Medienkompetenz in der Digitalisierung – Analoge und digitale Medien im Vergleich
- 4.6 Zusammenfassung der Ergebnisse - Auswertungen im Überblick
- 5 Konklusion
- Definition und Entwicklung der Medienkompetenz
- Analyse der Medienbildungspolitik in Niedersachsen
- Quantitative Inhaltsanalyse der niedersächsischen Kerncurricula
- Vergleich der Medienkompetenz in den Sekundarstufen I und II
- Bewertung der Implementierung von Medienkompetenz im Kontext der Digitalisierung
- Kapitel 1: Die Einleitung liefert eine Einführung in das Thema Medienkompetenz und skizziert die Relevanz dieser Kompetenz in der heutigen Gesellschaft. Zudem wird die Forschungsfrage formuliert und der methodische Ansatz der Arbeit erläutert.
- Kapitel 2: In diesem Kapitel werden die theoretischen Grundlagen der Medienkompetenz erörtert. Es werden verschiedene Definitionen von Medienkompetenz vorgestellt und die Entwicklung des Konzepts im Laufe der Zeit aufgezeigt. Zudem wird das niedersächsische Schulwesen im Kontext der Medienbildung beleuchtet, sowie die aktuelle Medienbildungspolitik in Deutschland und Niedersachsen vorgestellt.
- Kapitel 3: Hier wird die methodische Vorgehensweise der Arbeit dargestellt. Es wird die quantitative Inhaltsanalyse nach Rössler erläutert und die Auswahl und Analyse der Lehrplan-Inhalte beschrieben. Die Kapitel beleuchten die Konstruktion des Kategoriensystems und die Codierung der Daten.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Inhaltsanalyse. Die Ergebnisse werden anhand der Stichprobenzusammensetzung und der Analyse der verschiedenen Schulstufen (Sek I und II) dargestellt. Es werden die Medienkompetenz-Funde in den verschiedenen Fachbereichen analysiert und die Ergebnisse im Kontext der Digitalisierung betrachtet.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Implementierung von Medienkompetenz in niedersächsischen Kerncurricula allgemeinbildender Schulen. Sie untersucht, in welchem Umfang und mit welchen Schwerpunkten Medienkompetenz in den Lehrplänen der Sekundarstufen I und II verankert ist. Ziel ist es, einen Einblick in die aktuelle Situation der Medienbildung in Niedersachsen zu gewinnen und die Frage zu klären, ob und wie Medienkompetenz als zukunftsweisendes Thema im niedersächsischen Schulsystem integriert wird.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Medienkompetenz, Medienbildung, Kerncurricula, quantitative Inhaltsanalyse, Lehrpläne, Schulsystem, Niedersachsen, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Digitalisierung, Medienpädagogik, Bildungspolitk.
- Arbeit zitieren
- Sandy Gisa (Autor:in), 2019, Medienkompetenz in niedersächsischen Kerncurricula allgemeinbildender Schulen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/497945