Ziel dieser Arbeit ist es, das Konzept der World Polity im Sinne einer Einführung übersichtlich darzustellen.
Die intensive Vernetzung der Staaten auf internationaler Ebene trat in den vergangen Jahren zunehmend in den Blick von Kultur, Politik sowie Wissenschaft. Das Stichwort der Weltgesellschaft ist fast schon zu einem geflügelten Wort geworden. Unter dem Schlagwort der World Polity, im deutschsprachigen Raum häufig als Weltkultur übersetzt, haben Meyer et. al. seit den 1970er Jahren ein einflussreiches Konzept vorgelegt, dass in der Folge von einer Vielzahl Forschern ausdifferenziert und empirisch untermauert wurde. Fokuspunkt der Arbeiten ist dabei eine simple Beobachtung: Die Strukturen von Staaten (und Organisationen) ähneln sich formal in vielen Punkten. Besonders seit 1945 gleichen sie sich zunehmend an und richten sich in einem Rationalisierungsprozess an westlichen Prinzipien, etwa wie Rechtsstaatlichkeit, aus.
Illustrieren kann man dies, Meyer folgend, anhand des Beispiels einer fiktiven neu entdeckten Inselgesellschaft. Würde eine solche Gesellschaft in Kontakt mit den anderen Staaten kommen, so würde sie, so die Prognose, schnell bekannte Strukturen von Staatlichkeit entwickeln, es würden Ministerien gegründet, staatsbürgerliche Rechte verliehen und standardisiert. Niemand kann sich auf ein Inseldasein zurückziehen. Das Modell der World Polity sucht zu erklären, warum dies so ist und zu prognostizieren, unter welchen Voraussetzungen es voraussichtlich zu Anpassungsprozessen kommen wird. Hierzu entwickeln die Autoren eine neofunktionalistische theoretische Ausrichtung, welche bei der Wechselwirkung von Akteuren einerseits und Strukturen andererseits ansetzt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Konzept der „World Polity“
- Zentrale Begriffe
- Modell und Mechanismen: Mythen, Isomorphie, Entkopplung
- Kritische Würdigung der Theorie
- Die Rolle des Staates
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit soll das Konzept der World Polity einführen und eine übersichtliche Darstellung des Themas bieten. Sie zielt darauf ab, die zentralen Begriffe und Mechanismen des Modells zu erläutern und dessen theoretische Grundlagen sowie kritische Perspektiven zu beleuchten.
- Die Entstehung und Entwicklung des World Polity-Konzepts
- Zentrale Begriffe wie Kultur und Institutionen im Kontext der World Polity
- Die Rolle von Mythen, Isomorphie und Entkopplung als Mechanismen des Modells
- Die Bedeutung des Staates im Kontext der World Polity
- Kritische Würdigung der World Polity-Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Ausgangspunkt der Arbeit dar und führt in das Thema der internationalen Vernetzung und die daraus entstehende Weltgesellschaft ein. Sie präsentiert das Konzept der World Polity als ein einflussreiches Modell, das die beobachteten Ähnlichkeiten in staatlichen Strukturen erklärt.
Das Konzept der „World Polity“
Zentrale Begriffe
Dieses Kapitel erläutert zentrale Begriffe des World Polity-Konzepts, wie Kultur und Institutionen. Es betont, dass der Kulturbegriff im Sinne Meyers über die traditionellen Bedeutungen hinausgeht und kognitive Modelle und Regeln der Gesellschaft umfasst. Institutionen werden als kulturelle Regeln definiert, die bestimmten Einheiten und Handlungen Sinn und Wert verleihen.
Modell und Mechanismen: Mythen, Isomorphie, Entkopplung
Kapitel 2.2 stellt das theoretische Modell von Meyer vor und erklärt die Mechanismen, die den Anpassungsprozess von Staaten und Organisationen an westliche Prinzipien erklären. Es geht auf Mythen, Isomorphie und Entkopplung als zentrale Elemente des Modells ein.
Kritische Würdigung der Theorie
Dieses Kapitel präsentiert kritische Perspektiven auf das Konzept der World Polity. Es analysiert die Schwächen und Grenzen des Modells und diskutiert alternative Erklärungsansätze.
Die Rolle des Staates
Kapitel 2.4 befasst sich mit der Frage, welche Rolle der Staat im Kontext der World Polity spielt. Es untersucht, welche Aufgaben Staaten übernehmen und wie sich das Staatsverständnis im Rahmen des Konzepts verändert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Konzept der World Polity, das die zunehmende Ähnlichkeit von staatlichen Strukturen in der Welt erklärt. Wichtige Schlüsselwörter sind: World Polity, Weltgesellschaft, Kultur, Institutionen, Isomorphie, Mythen, Entkopplung, Neo-Institutionalismus, Rationalisierungsprozesse, Staaten, Staatlichkeit, Westliche Prinzipien.
- Arbeit zitieren
- Tim Lerner (Autor:in), 2017, Das Konzept der "World Polity". Eine einführende Darstellung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/497992