Diese Arbeit befasst sich mit sogenannten Plauder-Chats. Aus Sicht der Kommunikationsgeschichte ist die Neuheit an Chats, dass die Schrift erstmals im großen Stil in Handlungsbereiche einzieht, die zuvor der mündlichen Kommunikation vorenthalten waren. Nach dem Nähe-Distanz-Modell ist die Kommunikationsform ‚Plauder-Chat‘ dem Nähepol im Bereich der medialen Schriftlichkeit zuzuordnen und enthält viele Aspekte der konzeptionellen Mündlichkeit. Auf dessen Grundlage beantwortet die Arbeit folgende Fragen: Welche Aspekte der konzeptionellen Mündlichkeit enthält der Plauder-Chat? Inwiefern orientiert sich die Kommunikationsform ‚Plauder-Chat‘ am Duktus der gesprochenen Sprache?
Tägliches E-Mail schreiben, online Zeitung lesen, chatten oder über Facebook Kontakte und Freundschaften pflegen gehört heute für die Menschen zum Alltag. Diese sogenannte ‚Online-Kommunikation‘ ist aus unserem Leben kaum noch wegzudenken. Dies ist jedoch noch nicht lange so. Erst nachdem das World Wide Web 1993 zur allgemeinen Nutzung für die Öffentlichkeit freigegeben wurde, kam es zu einem weltweiten Datenaustausch. Weblogs und Online-Communities wurden immer populärer und für diese neuen Entwicklungen entstand der Begriff des Web 2.0. Mit dem Web 2.0 wird eine neue Dimension von weltweiter Kommunikation und Interaktion im Netz durchgesetzt. Online-Kommunikation findet in einer Vielzahl verschiedener Formen und Anwendungsfelder statt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Internetbasierte Kommunikation im Spannungsfeld Mündlichkeit – Schriftlichkeit
- Entwicklungen durch die Erfindung des Web 2.0
- Interaktionsorientiertes vs. textorientiertes Schreiben
- Modell der medialen / konzeptionellen Mündlichkeit bzw. Schriftlichkeit
- Die Kommunikationsform „Chat“
- Bedeutung
- Merkmale und Besonderheiten
- Einordnung in das Nähe-Distanz-Modell
- Aspekte konzeptioneller Mündlichkeit in Plauder-Chats
- Korpuswahl
- Analysekriterien
- Analyse
- Syntax
- Morphologie
- Phonetik
- Semiotik
- Auswertung und Interpretation der Ergebnisse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Aspekte konzeptioneller Mündlichkeit im „Plauder-Chat“ und analysiert, inwiefern sich diese Kommunikationsform am Duktus der gesprochenen Sprache orientiert. Die Arbeit stützt sich auf das Nähe-Distanz-Modell von Koch und Oesterreicher, um die spezifischen Merkmale des Chats im Spannungsfeld zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit zu beleuchten.
- Entwicklung des Web 2.0 und die Entstehung neuer Schreibanlässe
- Unterschiede zwischen interaktionsorientiertem und textorientiertem Schreiben
- Einordnung des „Plauder-Chats“ in das Nähe-Distanz-Modell
- Analyse von Merkmalen der konzeptionellen Mündlichkeit im Chat-Korpus
- Auswertung und Interpretation der Ergebnisse im Hinblick auf die Forschungsfrage
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den „Plauder-Chat“ als Gegenstand der Arbeit vor und führt in das Spannungsfeld zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit in der Online-Kommunikation ein.
- Internetbasierte Kommunikation im Spannungsfeld Mündlichkeit – Schriftlichkeit: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklungen des Web 2.0, die zur Entstehung neuer Schreibanlässe und Schreibformen geführt haben. Es werden die Unterschiede zwischen interaktionsorientiertem und textorientiertem Schreiben sowie das Nähe-Distanz-Modell von Koch und Oesterreicher erläutert.
- Die Kommunikationsform „Chat“: Das Kapitel gibt einen Überblick über die Bedeutung, Merkmale und Besonderheiten des „Chats“ und ordnet diese Kommunikationsform in das Nähe-Distanz-Modell ein.
- Aspekte konzeptioneller Mündlichkeit in Plauder-Chats: In diesem Kapitel wird das Dortmunder Chat-Korpus vorgestellt und die Analysekriterien erläutert. Die Analyse der Chat-Beispiele auf das Vorkommen von Aspekten konzeptioneller Mündlichkeit in den Kategorien Syntax, Morphologie, Phonetik und Semiotik wird durchgeführt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem „Plauder-Chat“ als Kommunikationsform im digitalen Raum, untersucht dessen Aspekte konzeptioneller Mündlichkeit und analysiert die Nähe zum Duktus der gesprochenen Sprache. Die Arbeit bezieht sich auf die Entwicklungen des Web 2.0, das Nähe-Distanz-Modell von Koch und Oesterreicher, das interaktionsorientierte Schreiben und die Analyse des Dortmunder Chat-Korpus.
- Arbeit zitieren
- Amelie Probst (Autor:in), 2018, Zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit. Die Kommunikationsform der Plauder-Chats, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/498038