Talfahrt zum Lebenswandel


Studienarbeit, 2004

16 Seiten, Note: 1,7

Anonym


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Erläuterungen
2.1 Schizophrenie
2.1.1 Begriff
2.1.2 ICD 10
2.1.3 Ursachen
2.1.4 Häufigkeit
2.2 Drogen
2.2.1 Begriff
2.2.2 Sucht
2.2.3 Legale Drogen
2.2.4 Illegale Drogen
2.3 Jugend
2.3.1 Begriff
2.3.2 Merkmale
2.3.3 Anforderungen und Erwartungen
2.3.4 Risiken und Chancen

3. Talfahrt zum Lebenswandel
3.1 Vorgeschichte
3.2 Rolle des Alkohols
3.3 erste Probleme
3.4 Hauptproblem
3.5 erste Einweisung
3.6 Veränderung
3.7 zweite Einweisung
3.8 Therapie
3.9 positive Veränderung?

4. Bezug zur Praxisstelle

5. Schluss

6. Literaturverzeichnis

7. Anhang

1. Einleitung

Psychische Krankheiten und Drogen, ein oft miteinander verbundenes Thema. Drogen verändern das Erleben des Menschen, in einer ähnlichen Weise wie psychische Krankheiten.

„Nach dem Auftreten einer psychotischen Erkrankung kommt es immer wieder zu einer gewissen Sprachlosigkeit. Patienten wie Angehörige sind verunsichert, dass es „so etwas“ überhaupt gibt.“ (Bäuml, 1994, Rückseite)

Nicht gewusst, worum es überhaupt geht und vor allem wie man mit solch einer Krankheit umgeht, habe auch ich. „Exogene Schizophrenie“ hieß die Diagnose eines guten Freundes vor 3 Jahren.

Oft hörte man Sätze wie beispielsweise „Du willst mich umbringen?“ oder ähnliches, dabei ging es in diesen Unterhaltungen meist lediglich um belanglose Dinge und keinesfalls um ihn. Mit Alkohol hatte alles angefangen, es folgten illegale Drogen. Am Anfang nur ab und zu, dann immer häufiger, bis mit dieser Sucht dann die Schizophrenie ausgelöst wurde.

Zum besseren Verständnis gliedere ich den Hauptteil der Arbeit in zwei Teile, einen theoretischen Teil und einen fallbezogenen Teil. Im theoretischen möchte ich erst einmal die Begriffe Schizophrenie, Drogen und Jugend näher erläutern. Hierbei kurz auf die Krankheit Schizophrenie eingehen, den Begriff und das Entstehen erklären, den Drogenbegriff thematisieren und die Lebensphase Jugend beschreiben. Dies geschieht immer im Bezug zum Hauptteil. Der theoretische Teil erklärt die Begriffe nicht im Ganzen, sondern nur in den Teilen, die für diese Arbeit überhaupt relevant sind. Im fallbezogenen Teil möchte ich dann das Entstehen der Drogensucht und die daraus folgende Schizophrenie anhand des Fallbeispieles und mit Bezug zur Jugend ihren Aufgaben und Problemen als Lebensphase beschreiben.

2. Erläuterungen

2.1 Schizophrenie

2.1.1 Begriff

Schizophrenien sind Psychosen, das heißt Geisteskrankheiten, bei denen der Erkrankte den Bezug zur Wirklichkeit und dem sozialen Leben verliert.

„Das Wort „schizophren“ kommt aus dem Griechischen und heißt wörtlich übersetzt etwa „Spaltung der Seele“.“ (Bäuml, 1994, Seite 3) Ein Mensch mit einer Psychose hat keine zwei Persönlichkeiten, wie man jetzt vielleicht annehmen könnte, sondern nimmt mehrere Realitäten wahr. Die Reize oder Sinneseindrücke Schizophrener werden nicht so gefiltert, wie bei nicht erkrankten Personen, sondern es entsteht eine „zweite Wirklichkeit“, die sie anfangs zwar bemerken, jedoch im Laufe der Krankheit immer mehr von dieser eingenommen werden. „Diese Patienten wirken dann wie von einer starken inneren Gewißheit erfüllt; auch durch noch so eindeutige Gegenbeweise lassen sie sich nicht mehr von ihrer inneren Überzeugung abbringen. Man spricht von einer „absoluten Wahngewißheit“ …“ (Bäuml, 1994, Seite 4) Sie werden von dieser „zweiten Wirklichkeit“ so sehr eingenommen, dass ihnen diese keiner mehr ausreden kann. Ihre Überzeugung sagt ihnen, alles was sie erleben ist richtig und somit wirklich.

(Dazu siehe auch Schema 1 im Anhang)

Häufig wird der Schizophrene durch Stimmen geleitet, wobei man zwei Arten unterscheidet. Zum einen die kommentierenden Stimmen, die lediglich ihr Handeln und ihre Gedanken kommentieren. Und zum anderen die dialogischen Stimmen, die ihnen auch sagen, was sie jetzt tun sollen. Die kommentierenden Stimmen sind weniger gefährlich, da sie nicht wie die dialogischen Stimmen den Erkrankten steuern. Wie oben erwähnt, kann der Mensch dann nicht mehr unterscheiden zwischen real und fiktiv und gehorcht diesen Stimmen.

„Je nach den vorherrschenden Krankheitszeichen unterscheidet man Unterformen der Schizophrenie: Die paranoide Schizophrenie mit Wahnvorstellungen, meist einem Verfolgungswahn und Halluzinationen, die Hebephrenie (Jugendirresein) mit kindlichem Verhalten, Gedankenstörungen, Albernheit, die Katotonie (Spannungsirresein) mit vorwiegenden Störungen der Körperbewegungen und der Aufmerksamkeit (völlige Unansprechbarkeit, Starre oder heftige körperliche Erregung mit fieberhaften Zuständen). „ (Schmidbauer, 2001, Seite 211)

2.1.2 ICD 10

Die offizielle medizinische Erklärung aus dem ICD 10 ist im Anhang beigefügt.

2.1.3 Ursachen

Noch nicht genau geklärt ist, woraus eine Schizophrenie entsteht. Es gibt verschiedene Faktoren, die eine Rolle spielen. Zum einen genetische (erbliche) Faktoren und zum anderen psychosoziale soziale Faktoren, die das soziale Umfeld betreffen sowie somatische Faktoren. Darunter versteht man Veränderungen der Gehirnfunktion, die körperlich ausgelöst werden. Zum Ausbruch der Krankheit kommt es dann, wenn die Faktoren einen Grenzwert, die Vulnerabilität (Verletzlichkeit) überschreiten. Die Vulnerabilität gehört zum gleichnamigen Vulnerabilitäts- Stress- Modell. Die Theorie wurde 1973 erstmals formuliert. „Ganz allgemein besagt sie, dass die „Außenhaut“ der Seele, das sogenannte „Nervenkostüm“, nicht bei allen Menschen gleich stabil ist, dass es wohl einige Menschen gibt, die eine besonders „dünne Außenhaut“ haben.“ (Bäuml, 1994, Seite 29) Wenn der Mensch mit dieser dünnen Außenhaut im Laufe seines Lebens überfordert ist, z.B. durch zuviel Stress, mangelnde Fähigkeit zur Problembewältigung, körperliche Krankheiten oder Enttäuschungen, dann reißt dieses Nervenkostüm und es kommt zum Ausbruch der Psychose.

Festgestellt hat man, dass es gewisse Ähnlichkeiten bei den Erkrankten gibt. Diese sind „besonders feinfüllig, sensibel, empfindsam und gemütvoll“ und „zeichnen sich auch durch eine besondere Form der Kreativität und Schaffenskraft aus.“ (Bäuml, 1994, Seite 34)

2.1.4 Häufigkeit

Laut Statistik erkranken circa 1% der Männer und Frauen mit ungefähr derselben Häufigkeit im Laufe ihres Lebens an einer schizophrenen Psychose. (vgl. Statistik im Anhang aus Zimbardo 1999, Seite 625 bzw. Bäuml, 1994, Seite 35)

„Prinzipiell ist jeder Mensch psychosefähig. Durch äußere Einflüsse wie Drogen (u. a. LSD, Amphetamine, Heroin), schwere körperliche Erkrankungen (z. B. hohes Fieber, Gehirnentzündungen etc.) oder anderweitige Vergiftungen können psychotische Symptome bei jedem Menschen ausgelöst werden.“ (Bäuml, 1994, Seite 35) Durch diese äußern Einflüsse entstehen exogene Psychosen, die rasch wieder abklingen, nachdem die Ursache beseitigt ist.

2.2 Drogen

2.2.1 Begriff

„In der ursprünglichen Bedeutung des deutschen Wortes getrocknete Pflanzenstoffe. Durch Anklang an das englisch- amerikanische << drug >> (Arzneimittel) Sammelbegriff für natürliche oder künstliche Stoffe mit Wirkung auf den Organismus; im populären Sprachgebrauch oft Abkürzung für << Rauschdroge>>, das heißt ein Mittel, welches das Erleben verändert und unter Umständen zur Drogenabhängigkeit führt.“ (Schmidbauer, 2001, Seiten 61/62) Drogen sind pflanzliche oder synthetisch hergestellte Stoffe, die auf das Zentralnervensystem wirken. Sie werden in den verschiedensten Weisen konsumiert, z. B. geschluckt, geschnupft, intravenös oder geraucht. Man unterscheidet zwischen legalen und illegalen Drogen. Zu den legalen Drogen, die nicht unter das BtMG (Betäubungsmittelgesetz) fallen, zählen unter anderem Koffein, Nikotin (beide zählen zu den Stimulanzien) und Alkohol. Doch auch diese Stoffe sind schädlich für den Organismus und können eine stoffgebundene Sucht auslösen, genau wie die illegalen Drogen. Zu diesen illegalen Drogen zählen beispielsweise LSD, Kokain, Crystal oder Haschisch.

2.2.2 Sucht

Sucht ist ein „zwanghaftes Streben zur Wiederholung bestimmter Handlungen, welche den Zustand des Organismus verändern“. (Schmidbauer, 2001, Seite 229) Sie kann stoffgebunden und damit im Zusammenhang mit Medikamenten, Rauschmitteln oder Nahrung sein und hier ist sie gekoppelt mit bestimmten Handlungsweisen, wie kaufen (Kaufsucht), stehlen (Kleptomanie), spielen (Spielsucht) usw. Auch wird zwischen einer physischen (körperlichen) und psychischen (seelischen) Sucht unterschieden.

2.2.3 Legale Drogen

Unter legalen Drogen zählen die gesellschaftsfähigen Genussmittel, wie Alkohol, Koffein, Nikotin und Guarana. Diese fallen trotz ihrer gesundheitsgefährdenten Wirkung nicht unter das BtMG.

2.2.4 Illegale Drogen

Die Drogen, die unter das BtMG fallen heißen illegale Drogen. Ihr Besitz und das Handeln damit sind strafbar. Bei diesen Rauschdrogen gibt es eine Einteilung in Gruppen nach J.-L. Brau (1969) in Euphorika (Opiate, Coca), Phantastika (Cannabis), Halluzinogene (Fliegenpilze, LSD), Hypnotika (Barbiturate).

(vgl. Martinetz, 1994, Seite 5)

2.3 Jugend

2.3.1 Begriff

Jugend ist die Lebensspanne, die mit der Pubertät (mit etwa 11 bis 14 Jahren) beginnt und bis Mitte 20 oder sogar Ende 20 andauert. Man bezeichnet die Zeit zwischen dem 18. und 25 Lebensjahr als Adoleszenz und die Spanne zwischen dem 25. und 30. Lebensjahr als Postadoleszenz. (vgl. Schmidbauer, 2001, Seite 134)

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Details

Titel
Talfahrt zum Lebenswandel
Hochschule
Berufsakademie Sachsen in Breitenbrunn
Note
1,7
Jahr
2004
Seiten
16
Katalognummer
V49818
ISBN (eBook)
9783638461757
Dateigröße
910 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Talfahrt, Lebenswandel
Arbeit zitieren
Anonym, 2004, Talfahrt zum Lebenswandel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49818

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