In dieser Arbeit untersucht der Autor, ob Schüler im bilingualen Geschichtsunterricht besser zum multiperspektivischen Denken angeleitet werden als im muttersprachlichen Geschichtsunterricht. Das Schulbuch bietet sich hier als Untersuchungsgegenstand an. Dabei wird der Fokus auf die Multiperspektivität in den Arbeitsmaterialien, den Begriffen und der Sprache sowie den Arbeitsaufträgen gelegt. Durch eine exemplarische Analyse zu dem Thema der Nürnberger Prozesse klärt der Autor, ob das bilinguale Schulbuch Schüler zu multiperspektivischen Denken anleitet.
Dafür wird zunächst der Begriff Multiperspektivität im Geschichtsunterricht untersucht. Um einen Zusammenhang zwischen den theoretischen Überlegungen und der Unterrichtspraxis herzustellen, werden Kernlehrpläne des Geschichtsunterrichts unterschiedlicher Sekundarstufen und weitere offizielle Dokumente des nordrhein-westfälischen Schulministeriums verwendet. Das Konzept des Content and Language Integrated Learning (CLIL) wird verwendet, um das Konzept des bilingualen Geschichtsunterrichts zu erläutern. Das Fach Geschichte wird auf seine multiperspektivischen Potentiale und Grenzen untersucht. Der Fokus liegt auf den geschichtsdidaktischen Beiträgen, da die Multiperspektivität ein elementares Ziel historischen Denkens und somit des Geschichts- und nicht des Fremdsprachenunterrichts ist. Abschließend werden die zuvor herausgestellten besonderen Chancen des bilingualen gegenüber dem muttersprachlichen Geschichtsunterricht in Bezug auf die Hinführung der Schüler zu multiperspektivischen Denken untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begründung für den Einsatz von Multiperspektivität im Geschichtsunterricht.
- 2.1. Definition
- 2.2. Multiperspektivität als zentraler Bestandteil historischen Denkens.
- 2.3. Methoden und Medien.............
- 2.4. Probleme des multiperspektivischen Unterrichts
- 3. Bilingualer Geschichtsunterricht als besondere Chance für die Schulung
multiperspektivischen Denkens.......
- 3.1. Der bilinguale Geschichtsunterricht – ein Erfolgskonzept
- 3.2. Multiperspektivität als Potential von bilingualem Geschichtsunterricht .
- 3.3. Kritik am Erfolgskonzept...
- 4. Multiperspektivität im bilingualen Geschichtsbuch – eine Fallanalyse .......
- 4.1. Entstehung und Aufbau von Histoire/Geschichte. L'Europe et le monde depuis 1945
- 4.2. Umsetzung des Lernzieles der Multiperspektivität an einem konkreten Beispiel ...
- 4.2.1. Multiperspektivität in Quellen und Darstellungen…..\n
- 4.2.2. Multiperspektivität in Sprache
- 4.2.3. Multiperspektivität in Arbeitsaufträgen .
- 5. Diskussion und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht, ob das bilinguale Geschichtsbuch „Histoire/Geschichte. L'Europe et le monde depuis 1945“ SchülerInnen tatsächlich zu multiperspektivischem Denken anleitet. Dafür wird das Konzept des bilingualen Geschichtsunterrichts im Kontext von CLIL und anhand der Multiperspektivität als Ziel historischen Denkens analysiert.
- Definition und Bedeutung der Multiperspektivität im Geschichtsunterricht
- Das Potenzial bilingualen Geschichtsunterrichts für die Entwicklung multiperspektivischen Denkens
- Kritik an der Annahme, dass bilinguale Geschichtsbücher die Förderung multiperspektivischen Denkens erschweren
- Analyse eines konkreten Beispiels aus dem bilingualen Geschichtsbuch „Histoire/Geschichte. L'Europe et le monde depuis 1945“
- Diskussion der Ergebnisse und ein Fazit zur Förderung multiperspektivischen Denkens im bilingualen Geschichtsunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung, in der der Einsatz von Multiperspektivität im Geschichtsunterricht und das bilinguale Geschichtsbuch „Histoire/Geschichte. L'Europe et le monde depuis 1945“ als Ausgangspunkt der Untersuchung vorgestellt werden. Kapitel 2 definiert Multiperspektivität und erläutert ihre Bedeutung für historisches Denken. Das Konzept des bilingualen Geschichtsunterrichts wird in Kapitel 3 anhand von CLIL beleuchtet, wobei dessen Chancen und Grenzen für die Förderung multiperspektivischen Denkens herausgearbeitet werden.
Kapitel 4 stellt die Fallanalyse des bilingualen Geschichtsbuches dar. Hierbei werden konkrete Beispiele aus dem Buch analysiert, um zu untersuchen, wie Multiperspektivität in Quellen, Darstellungen, Sprache und Arbeitsaufträgen umgesetzt wird. Die Arbeit endet mit einer Diskussion und einem Fazit, das die Ergebnisse der Fallanalyse zusammenfasst und die Frage nach der Förderung multiperspektivischen Denkens im bilingualen Geschichtsunterricht beantwortet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Multiperspektivität, bilingualer Geschichtsunterricht, CLIL, Geschichtsdidaktik, „Histoire/Geschichte. L'Europe et le monde depuis 1945“, Schulbuch, Fallanalyse, Quellen, Darstellungen, Sprache, Arbeitsaufträge.
- Quote paper
- Natascha Kühnemund (Author), 2019, Multiperspektivisches Denken mit dem bilingualen Geschichtsbuch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/498796