Im Folgenden wird die Thematik der Judenfeindschaft im Mittelalter, im Besonderen am Beispiel Frankreichs, dargestellt.
Hierbei ist jedoch festzuhalten, dass Judenfeindschaft im Allgemeinen nicht nur aufs Mittelalter begrenzt werden kann, da die Wurzeln dieser Problematik bereits in der Antike zu finden sind. Der Antijudaismus war im Grunde genommen eine Reaktion des antiken Heidentums auf Israels Anspruch, Gottes Minorität in einer heidnischen Umgebung zu sein. Einfach gesagt: Israel sah sich als das „auserwählte Volk Gottes“, welches im Exil unter den anderen Völkern einen heilsgeschichtlichen Sinn sah und aus einem Selbstverständnis heraus, die Isolation anstrebte. Das Christentum seinerseits entstand jedoch erst aus dem Judentum heraus, sodass der christliche Glaube und seine Glaubensausübung sich erst aus der Interpretation der christlichen Schreiber entwickelte, wobei das Alte Testament eine deutliche Verbindung zum Judentum erkennen lässt. Der größte Unterschied liegt also mehr oder weniger darin, dass das Christentum sich im Gegensatz zum Judentum sehr schnell zum vorherrschenden Glauben in ganz Europa entwickelte. Um jedoch nicht den Rahmen der vorliegenden Arbeit zu sprengen, soll hier lediglich die Judenfeindschaft des Mittelalters betrachtet werden, wobei der Fokus auf dem Spätmittelalter liegen wird.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Situation und Lebensgestaltung der Juden im Mittelalter
- III. Pogrome gegen die Juden im Mittelalter im Zuge der Pest von 1348/1349
- IV. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema der Judenfeindschaft im Mittelalter, insbesondere im Spätmittelalter. Sie analysiert die Ursachen, Entwicklungen und verschiedenen Erscheinungsformen der Judenfeindschaft, insbesondere das Phänomen der Brunnenvergiftung.
- Die Entwicklung der Judenfeindschaft vom Früh- bis zum Spätmittelalter
- Die Rolle christlicher Ideologie und Vorurteile in der Judenfeindschaft
- Die verschiedenen Ausprägungen der Judenfeindschaft: Diskriminierung, Unterdrückung, Verfolgung
- Die Auswirkungen der Kreuzzüge auf die Lebensbedingungen der Juden
- Die Rolle der Pest von 1348/1349 und die Anschuldigung der Brunnenvergiftung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel I: Einleitung
Dieses Kapitel bietet einen Überblick über das Thema der Judenfeindschaft und setzt es in einen historischen Kontext, indem es die Wurzeln der Problematik bis in die Antike zurückverfolgt. Es wird deutlich gemacht, dass der Fokus der Arbeit auf dem Spätmittelalter liegt. - Kapitel II: Situation und Lebensgestaltung der Juden im Mittelalter
Dieses Kapitel beleuchtet die Lebensbedingungen der Juden im Mittelalter, von ihrer frühen Integration bis hin zur zunehmenden Diskriminierung und Ausgrenzung. Es werden die verschiedenen Faktoren betrachtet, die zur Verschlechterung ihrer Situation im Laufe der Zeit führten, insbesondere die Rolle der Kreuzzüge und die Entstehung der Ghettos. - Kapitel III: Pogrome gegen die Juden im Mittelalter im Zuge der Pest von 1348/1349
Dieses Kapitel analysiert die Pogrome, die während der Pest von 1348/1349 stattfanden. Es konzentriert sich auf die Anschuldigung der Brunnenvergiftung und deren Rolle bei der Auslösung der Gewalt gegen die jüdische Bevölkerung. Die Auswirkungen der Pest und die damit verbundenen antijüdischen Maßnahmen werden näher betrachtet.
Schlüsselwörter
Judenfeindschaft, Mittelalter, Spätmittelalter, Antijudaismus, Vorurteile, Diskriminierung, Unterdrückung, Verfolgung, Kreuzzüge, Ghettos, Pest, Brunnenvergiftung, Pogrome, Ritualmord, Hostienschändung.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2014, Judenfeindschaft im Mittelalter am Beispiel Frankreichs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/498905