Gegenstand dieser Arbeit soll es sein, den Ausgang eines Konfliktgespräches im Hinblick auf die Empathiefähigkeit der beteiligten Akteure zu untersuchen und zu analysieren, um so etwaige Rückschlüsse auf allgemeine kommunikative Interaktionsstrukturen und sozialnormative Verhaltensmuster ziehen zu können.
Der Autor hat hierfür folgende These aufgestellt: "Die Fähigkeit der Empathieempfindung hat essentielle Auswirkungen auf die Konstitution, den weiteren Verlauf sowie den etwaigen Ausgang eines Konflikt- oder Streitgesprächs zwischen mindestens zwei Gesprächsteilnehmern. Zudem ist sie ein fundamentales Teilkonzept des gesprächslinguistischen Face-Managements."
Die Grundlagen dafür werden zwei transkribierte Gespräche des Institutes für Deutsche Sprache in Mannheim darstellen. Grundsätzlich handelt es sich dabei um jeweils ein Streitgespräch zwischen Mutter und Tochter, mit dem grundlegenden thematischen Komplex strittiger Modefragen, der zu eskalieren droht. Der Ausgangspunkt beider Gesprächsgrundlagen ist jedoch vollkommen unterschiedlich. Auf der einen Seite finden Mutter und Tochter einen kooperativen Umgang und schließlich eine Übereinkunft, die letztendlich zu einem Konsens führt. Auf der anderen Seite hingegen verhärten sich die Fronten aufgrund eines Geflechtes von initiierenden und respondierenden Gesprächsbeiträgen zunehmend, sodass ein Dissens zwischen beiden Parteien unausweichlich bleibt. Wie es trotz äußert ähnlicher konstitutiver Voraussetzungen zu solch diametral zueinanderstehenden Ausgängen eines Konfliktes kommen kann, wird unter anderem Gegenstand dieser Arbeit sein.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. DEFINITORISCHE GRUNDLAGEN
- 2.1 DER BEGRIFF DES STREITS UND KONFLIKTS. EINE DEFINITION
- 2.2 DER BEGRIFF DES FACE-MANAGEMENTS. EINE DEFINITION
- 2.3 DER BEGRIFF DES HÖRERSIGNALS. EINE DEFINITION
- 2.4 DER BEGRIFF DES ACCOUNTS. EINE DEFINITION
- 3. EIGENSCHAFTEN UND MERKMALE EINES KONFLIKTGESPRÄCHES
- 4. TRANSKRIPT A
- 4.1 ANALYTISCHE UNTERSUCHUNG
- 4.2 ZWISCHENFAZIT
- 5. TRANSKRIPT B
- 5.1 ANALYTISCHE UNTERSUCHUNG
- 5.2 ZWISCHENFAZIT
- 6. SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Wirkung von Empathie auf den Ausgang von Konfliktgesprächen. Die Analyse zweier transkribierter Gespräche zwischen Mutter und Tochter, die sich um strittige Modefragen drehen, soll Aufschluss über die Rolle von Empathie in der Kommunikation und den Einfluss auf Interaktionsstrukturen und soziale Normen geben. Dabei werden die beiden Gespräche mit unterschiedlichen Ausgangsszenarien – Konsens und Dissens – analysiert, um zu erforschen, wie trotz ähnlicher Rahmenbedingungen unterschiedliche Ergebnisse erzielt werden können.
- Die Bedeutung von Empathie in Konfliktgesprächen
- Die Analyse von Interaktionsstrukturen und sozialen Normen
- Der Einfluss von Empathie auf das Face-Management
- Die Rolle von Initiierenden und Respondierenden Gesprächsbeiträgen
- Die Auswirkungen von Empathie auf den Verlauf und Ausgang von Streitgesprächen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit der Einführung des Themas, der Beschreibung der beiden Konfliktgespräche und der Formulierung der Arbeitsthese. Anschließend werden wichtige Begriffe, wie Streit, Konflikt, Face-Management und Imagepflege, definiert. Dabei wird insbesondere auf die Bedeutung des Face-Managements für die Kommunikation und die Auflösung von Konflikten eingegangen. Die anschließenden Kapitel analysieren die beiden Transkripte, wobei die jeweiligen Gesprächsbeiträge hinsichtlich ihrer Empathieleistung und ihren Auswirkungen auf den Verlauf des Gesprächs untersucht werden. Schließlich wird in der Schlussbetrachtung das Thema nochmals zusammengefasst und ein Fazit gezogen.
Schlüsselwörter
Empathie, Konfliktgespräche, Gesprächsanalyse, Face-Management, Imagepflege, Interaktionsstrukturen, soziale Normen, Streit, Konsens, Dissens, Transkriptanalyse, Gesprächsbeiträge.
- Citation du texte
- Hanno Dampf (Auteur), 2015, Empathie und ihre Wirkung auf Konfliktgespräche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/498934