Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis II
1. Einleitung
2. Grundlagen
2.1 Social Media
2.1.1 Definition
2.1.2 Plattformen
2.2 Selbstzufriedenheit
3. Konsequenzen von Social Media auf die Selbstzufriedenheit
3.1 Positive Konsequenzen
3.1.1 Selbstdarstellung
3.1.2 Kommunikation
3.2 Negative Konsequenzen
3.2.1 Selbstdarstellung
3.2.2 Kommunikation
3.2.3 Vergleichsprozesse
4. Fazit
5. Literaturverzeichnis
Persönliche Reflexion
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Aufbau der Seminararbeit 4
1. Einleitung
Die Diskussion darüber, wie sich Social Media auf die Gesellschaft und ihre Lebensbereiche auswirkt, ist aufgrund der stetig steigenden Nutzerzahlen eine dauerhaft aktuelle Fragestellung. Darum überrascht es nicht, dass sich viele aktuelle wirtschaftswissenschaftliche Auseinandersetzungen mit diesem Themenkomplex befassen.[1]
Der Einfluss von Social Media auf die Selbstzufriedenheit wurde bisher allerdings kaum gezielt untersucht, obwohl es von großer Bedeutung ist, die Gründe für einen Einfluss auf die Selbstzufriedenheit zu ermitteln, um darauf reagieren zu können. Das Ziel der Arbeit ist es daher, den Einfluss von Social Media auf die Selbstzufriedenheit anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse herzuleiten und an Beispielen zu verdeutlichen
Dazu werden zunächst grundlegende Elemente von Social Media sowie eine angemessene Definition von der Selbstzufriedenheit dargestellt. Anschließend werden positive und negative Konsequenzen von Social Media einander gegenübergestellt, um abschließend in einem Fazit die Leitfrage zu beantworten. Diese Argumentationsstruktur wird ergänzend in Abbildung 1 visualisiert.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Aufbau der Seminararbeit
2. Grundlagen
2.1 Social Media
2.1.1 Definition
Der Begriff „ Social Media“ (deutsch: Soziale Medien) bezeichnet eine Reihe unterschiedlicher Anwendungen, sodass es schwer ist, eine allgemeine Definition zu erstellen. Grundsätzlich gilt, dass alle Medien insofern sozial sind, solange sie soziale Interaktionen und soziales Handeln ermöglichen. Und doch kann man die verschiedenen Anwendungsbereiche des Begriffes Social Media auf zwei gemeinsame Haupteigenschaften zusammenfassen: Die Möglichkeit, Informationen im Internet zu veröffentlichen und anderen Nutzern zugänglich zu machen sowie den neu gestalteten Austausch mit anderen Nutzern, die Pflege bestehender Bekanntschaften und die Knüpfung neuer Bekanntschaften.[2]
Bis etwa 2004 war das Internet eine reine Informationsquelle, auf der einseitig berichtet wurde. Nutzer konnten sich hierbei informieren, ohne selbst ein Teil davon zu sein. Diese Angebote wurden in dem Begriff „Web 1.0“ zusammengefasst. 2004 wurde das Web 2.0, das daraufhin folgte, erstmalig von Tim O’Reilly auf einer Konferenz geprägt, nachdem Nutzer immer häufiger einbezogen wurden.[3] Dort beschreibt er die Nutzung des Internets „as a platform whereby content and applications are no longer created and published by single individuals, but instead are continuously modified by all users in a participatory and collaborative fashion“[4]
Im heutigen Sprachgebrauch wurde das Web 2.0 durch Social Media ersetzt.
Social Media umfasst eine Reihe Gattungen, die sich in verschiedene Bereiche aufteilen lassen. Schmidt nimmt hier die Aufteilung in sechs Bereiche vor, nämlich die Netzwerkplattformen, die Multimediaplattformen, Webblogs, Microblogs, Instant-Messaging-Dienste und Wikis.[5] Eine vergleichbare Anwendungsteilung nimmt Zarrella vor.[6]
2.1.2 Plattformen
Eine der Plattformen in der sechsgeteilten Darstellung Schmidts sind die Netzwerkplattformen (auch „Soziale Netzwerke“), die bei dieser Arbeit von großer Relevanz sind. Netzwerkplattformen dienen unter Anderem der Pflege von Bekanntschaften. Man legt sich hierbei ein Profil an, auf dem man einige Details über sich preisgibt und verknüpft sich in Form von Freundschaften mit anderen Nutzern der Plattform, denen man Nachrichten senden oder mit denen man gemeinsamen Gruppen beitreten kann, um sich austauschen. Facebook hat im Bereich der Sozialen Netzwerke deutschlandweit den höchsten Marktanteil mit rund 64 Prozent.[7] Auch Xing in Deutschland und LinkedIn weltweit gehören zur Gruppe der Netzwerkplattformen, sind jedoch nicht privaten Formats wie Facebook, sondern haben eine geschäftliche Nutzungsintention.[8]
Ähnlich wie Netzwerkplattformen, bestehen Multimedia-Plattformen ebenfalls aus dem Ablauf einer Profilerstellung mit dem Ziel im Austausch mit anderen Nutzern zu stehen. Das Unterscheidungsmerkmal zu den Netzwerkplattformen ist jedoch, dass multimediale Inhalte im Fokus und somit auch im Austausch unter den Nutzern stehen. Bekannte Plattformen in diesem Bereich sind Flickr für Fotos und Youtube für Videos.[9]
Webblogs sind eine Form von Online-Tagebüchern auf Webseiten mit meist kurzen Artikeln, kombiniert mit Bildern oder Videos. Webblogs können von jedem erstellt werden und stellen eine Form der Meinungsäußerung außerhalb des Journalismus dar. Die wichtigsten Eigenschaften eines Webblogs sind die Möglichkeit der Interaktion zwischen Blogger und Leser durch die Kommentarfunktion, die Verknüpfung des Blogs mit Links und die Abonnement-Funktion mit der man auf neue Artikel eines Blogs hingewiesen wird, sobald diese online gestellt wurden.[10]
Microblogs kommen, wie der Name schon sagt, aus der gleichen Anwendungsfamilie wie die Webblogs. Der Unterschied ist, dass bei Microblogs nur sehr kurze Beiträge gepostet werden. Der bekannteste Microblogging-Dienst ist Twitter, der beim Posten nur eine Maximalanzahl von 140 Zeichen pro Beitrag erlaubt. Aus diesem Grund sind die Postings bei Microblogging-Diensten häufig kurz aber aufschlussreich. Klotz vergleicht den Microblogging-Dienst Twitter mit einer „permanente Pressekonferenz“.[11]
Instant-Messaging-Dienste wie beispielsweise WhatsApp, der Facebook-Messenger oder auch Skype dienen dem direkten Informationsaustausch per Chatfunktion oder Online-Telefonie. Hierbei kann man ebenfalls andere Nutzer in seinen Kontakten speichern, um in Gruppen oder einzeln Sprachnachrichten, Textnachrichten oder Bilder auszutauschen. Sie werden oft als App auf ein Smartphone oder Tablet heruntergeladen.[12]
Die letzte Anwendungsform von Social Media sind die Wikis, deren Definition ich an dieser Stelle auslasse, da diese Anwendungsform nicht relevant für die Erstellung dieser Arbeit ist.
2.2 Selbstzufriedenheit
Von " Selbstzufriedenheit " spricht man, wenn ein Individuum sich über sein eigenes Leben Gedanken gemacht hat und die Gesamtqualität seines Lebens positiv beurteilt. Die Selbstzufriedenheit wird daran gemessen, wie gut jemandem das Leben gefällt, das er führt. Bei der Beurteilung der Lebensfreude neigen Menschen jedoch dazu, zwei unterschiedliche Informationsquellen zu nutzen: ihre Affekte und ihre Gedanken. Diese beiden Ansätze können zu unterschiedlichen Urteilen über das Leben als Ganzes führen. Jemand kann bestätigen, sich die meiste Zeit "wohlzufühlen", er kann aber auch zu dem Entschluss kommen, dass das Leben ihm tatsächlich "alles bringt, was er will". Diese Beurteilungen stimmen jedoch nicht unbedingt miteinander überein. Eine Person kann sich im Allgemeinen wohlfühlen, sich aber trotzdem bewusst sein, dass sie es versäumt hat, ihre Wünsche zu verwirklichen. Auf der anderen Seite kann eine Person ihre Erwartungen übertroffen haben, sich aber trotzdem elend fühlen. Hierbei sind die Begriffe „Glück“ und „Selbstzufriedenheit“ zu unterscheiden. Die Affekte beziehen sich auf das Glück, also auf den Umfang der schönen Momente, in denen jemand glücklich war. Die Gedanken beurteilen jedoch die Wahrnehmung, dass die eigenen Wünsche erfüllt wurden, also den Aspekt der Selbstzufriedenheit.[13]
Dabei wird der Begriff des „Selbst“ in verschiedenen Bereichen angewandt, jedoch meistens in Verbindung mit der eigenen Identität. Das Selbst unterteilt sich in das „normative Selbst“ (die Vorstellung darüber, wie man sein sollte), das „Fähigkeits-Selbst“ (die Fähigkeiten, die man sich selbst zurechnet), das „Erwartungs-Selbst“ (Eigenschaften und Fähigkeiten die man von einem zukünftig erwartet), das „ideale Selbst“ und das „ reale Selbst“. Letztere sind für diese Arbeit von großer Bedeutung.[14]
[...]
[1] Michelis (2015), S.5
[2] Vgl. Schmidt (2017), S.4 ff.
[3] Vgl. Böker, Demuth, Thannheiser, Werner (2013), S.10 ff.
[4] Vgl. Kaplan, Haenlein (2010), S.60 ff. [als Plattform, auf der Inhalte und Anwendungen nicht mehr von einzelnen Personen erstellt und veröffentlicht werden, sondern von allen Nutzern in teilnehmender und gemeinschaftlicher Weise kontinuierlich weiterentwickelt werden.]
[5] Vgl. Schmidt (2018), S.11 ff.
[6] Vgl. Zarrella (2010), S.15, S.39, S.61, S.103
[7] Statista (2017), Abruf am 14.12.17
[8] Vgl. Richter, Koch (2008), S.4
[9] Vgl. Schmidt (2009), S. 23 ff.
[10] Vgl. Lobbo, Friede (2012), Kap. 3
[11] Vgl. Böker, Demuth, Thannheiser, Werner (2013), S.13 ff.
[12] Vgl. Schmidt (2018), S.14 ff.
[13] Vgl. Veenhoven (1984), S.22, S.25-27
[14] Vgl. Mummendey (2006), S.139