Welche Prozesse liegen der Schaffung von Lexik von Jugendsprachen zugrunde? Was für Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten gibt es zwischen den kamerunischen und den deutschen Rap-Musiken hinsichtlich der lexikalischen Besonderheit? Diese und weitere Fragen sollen in der vorliegenden Arbeit beantwortet werden.
Unter „lexikalischer“ bzw. „sprachlicher Kreativität“ wird diese Schaffungs- oder Erfindungsfähigkeit, durch die die Lexik einer Sprache innoviert wird. Sie erscheint als die logische Folge eines internen Bedürfnisses der Sprecher, soziale Entwicklungen zu übersetzen und zu befolgen. Taleb-Ibrahimi macht auch die Präzision, dass sich diese Kreativität schnell im Vergleich zu der Kreation von neuen Wörtern durch kompetente Institutionen vollzieht. Er fügt weiter hinzu, dass diese Kreativität mit jeder Sprache unzertrennlich verbunden ist. Denn in jeder sprachlichen Handlung liegt Kreativität vor. Sie charakterisiert sich dadurch, dass sie sehr oft sprachliche Regeln, Konventionen überwindet bzw. verändert.
Dadurch zeigen die Sprechenden ihre Beherrschung bzw. Aneignung des Sprachsystems und dessen Funktionieren. Wenn man diese Kreativität genau betrachtet, dann kommt die Art und Weise ins Klare, wie diese realisiert wird. In der vorliegenden Arbeit wird sie genau untersucht anhand folgender linguistischer Phänomene: Entlehnung; Bedeutungsverstärkung und –wandel; Wortbildung und Lautwörter, die alle den gemeinsamen Punkt haben, dass sie für die Jugendlichen zur lexikalischen Kreativität und zu Neologismen konkurrieren.
Die Entwicklungen der Medien spielen dabei auch eine große Rolle, denn sie werden von diesen jungen Leuten entscheidend beeinflusst. In fast allen Medienbereichen wie Musik, Film, Roman usw. ist die Anwesenheit der Jugend festzustellen. Man spricht von einer „E-Generation“. Sie drücken tatsächlich ihre Erfahrungen, Frustrationen, Wünsche und ihre Stellungnahmen in diesen Medienbereichen insbesondere in der Musik aus. Die Art und Weise, wie sie ihre Wörter als sprachliche Zeichen für das Erreichen ihrer kommunikativen Ziele bilden, weist eine besonders merkwürdige schöpferische Tätigkeit auf, der sich die vorliegende Arbeit widmet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Jugendsprachen: Definition und Abgrenzung
- Jugendsprache als soziolinguistisches Phänomen
- Die Rolle der Medien in der Jugendsprache
- Soziolinguistische Grundlagen der Jugendsprache
- Sprachkontakt und Sprachvariation
- Die Entstehung von Jugendsprachen
- Jugendsprachen im Kontext der Globalisierung
- Lexikalische Kreativität in Jugendsprachen: Methoden und Kategorien
- Lexikalische Entlehnung
- Lautwörter (Onomatopoeie)
- Wortbildung
- Bedeutungsveränderung und -wandel
- Analyse der lexikalischen Kreativität in deutschen und kamerunischen Rap-Texten
- Entlehnungen aus dem Englischen
- Lautwörter und ihre Verwendung
- Wortbildungsprozesse und ihre Bedeutung
- Bedeutungsveränderungen im Kontext des Raps
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der lexikalischen Kreativität in den Jugendsprachen Deutschlands und Kameruns, wobei der Fokus auf der Analyse von Rap-Texten liegt. Die Zielsetzung ist es, die spezifischen linguistischen Prozesse zu untersuchen, die zur Entstehung neuer Wörter und Bedeutungen in diesen beiden Jugendsprachen führen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Vergleich der kreativen Prozesse in den beiden Sprachräumen, um die Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen.
- Die Rolle der Medien in der Jugendsprache
- Sprachkontakt und Sprachvariation als Grundlage für die Entstehung von Jugendsprachen
- Analyse von lexikalischen Entlehnungen, Lautwörtern, Wortbildungsprozessen und Bedeutungsveränderungen
- Vergleich der lexikalischen Kreativität in deutschen und kamerunischen Rap-Texten
- Der Einfluss kultureller und sozialer Faktoren auf die lexikalische Kreativität
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel definiert den Begriff der Jugendsprache und grenzt ihn von anderen Sprachvarietäten ab. Es beleuchtet die Rolle der Medien in der Jugendsprache und untersucht die soziolinguistischen Grundlagen dieses Phänomens. Das zweite Kapitel analysiert die Entstehung von Jugendsprachen im Kontext von Sprachkontakt und Sprachvariation. Es befasst sich mit dem Einfluss der Globalisierung auf die Jugendsprache und gibt einen historischen Überblick über die Forschung zu deutschen und kamerunischen Jugendsprachen. Das dritte Kapitel erläutert die methodischen Ansätze und Kategorien der Analyse von lexikalischen Kreativität. Das vierte Kapitel schließlich analysiert konkrete Beispiele aus deutschen und kamerunischen Rap-Texten, um die spezifischen Prozesse der lexikalischen Kreativität zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Lexikalische Kreativität, Jugendsprachen, Sprachkontakt, Sprachvariation, soziolinguistisches Phänomen, Rap-Texte, deutsche Jugendsprache, kamerunische Jugendsprache, Entlehnung, Lautwörter, Wortbildung, Bedeutungsveränderung.
- Quote paper
- Cédric Kana Messeni (Author), 2017, Lexikalische Kreativität in den Jugendsprachen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/499172