Konrad Beyerle wurde am 14.9.1872 in Waldshut/Baden geboren. Er stammte aus einer streng katholischen Juristenfamilie. Sein berühmter Bruder Franz Beyerle wurde 1885 in Konstanz geboren. Der Familienvater war in verschiedenen katholischen Parteien tätig. Beyerle begann 1891 sein juristisches Studium in München. Einen besonderen Schwerpunkt seines Studiums bildete die deutsche Rechtsgeschichte. Ein Jahr später wechselte er nach Heidelberg und legte hier 1895 sein erstes Staatsexamen ab.
1897 bestand er sein zweites Staatsexamen und habilitierte 1899 mit dem Thema „die gesetzliche Gütergemeinschaft nach badisch-französischem Recht im Vergleich zur Fahrnisgemeinschaft des BGB“.
Beyerle machte sich einen großen Namen als Heimatforscher. Bereits in seiner Schulzeit durchforstete er die Archive seiner Heimatstadt Konstanz und fand zwei später berühmt gewordene Schriftstücke. Eines dieser Schriftstücke war die Radolfzeller Markturkunde, welche über Marktbestimmung zum Handel berichtet. 1900 schrieb Beyerle mehrer kurze Abhandlungen über die Stadtgeschichte von Konstanz. Auch später während seiner Lehrtätigkeit blieb er Konstanz treu und verfasste im Wintersemester 1911/12 eine mehrbändige Ausgabe des Konstanzer Stadtrechts. Hierfür wurde er vom Minister vom Lehrbetrieb beurlaubt.
Inhaltsverzeichnis
- Konrad Beyerle (1872-1933) Lehrtätigkeit in Göttingen: 1906 – 1918
- Ernst Rabel (1874 – 1955) Lehrtätigkeit in Göttingen: 1911 – 1916
- Paul Ernst Oertmann (1870 – 1939) Lehrtätigkeit in Göttingen 1919 - 1933
- Julius Binder (1870 – 1939) Lehrtätigkeit in Göttingen 1919 – 1936
- Frauenstudium; Charlotte Leubuscher (1888 – 1961) Lehrtätigkeit in Göttingen 1923 - 1924
- Die Zeit an der Fakultät vor dem 1. Weltkrieg
- Das Studium der Kriegsteilnehmer
- Die zwanziger Jahre: Inflation, Besoldung der Professoren, Studiengebühren
- Satzung der Fakultät
- Anfang der Dreiziger Jahre: Antisemitismus gegen jüdische Hochschullehrer und Beginn des Nationalsozialismus an den deutschen Hochschulen
- Das Juristische Seminar
- Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, einen Überblick über die Geschichte der Juristischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen bis 1933 zu geben. Der Fokus liegt auf den Lebensläufen und der Lehrtätigkeit wichtiger Professoren dieser Zeit sowie auf den gesellschaftlichen und politischen Einflüssen auf die Fakultät.
- Die Lebensläufe und wissenschaftlichen Leistungen bedeutender Göttinger Juristen (Beyerle, Rabel, Oertmann, Binder).
- Der Einfluss des Ersten Weltkriegs und der Nachkriegszeit auf das Studium und die Fakultät.
- Die Rolle der Fakultät im Kontext der politischen und wirtschaftlichen Veränderungen der Weimarer Republik.
- Die Auswirkungen des aufkommenden Antisemitismus und des Nationalsozialismus auf die Fakultät und ihre Mitglieder.
- Die Situation des Frauenstudiums an der Juristischen Fakultät.
Zusammenfassung der Kapitel
Konrad Beyerle (1872-1933) Lehrtätigkeit in Göttingen: 1906 – 1918: Dieses Kapitel beleuchtet das Leben und Wirken von Konrad Beyerle, seiner Lehrtätigkeit in Göttingen von 1906 bis 1918 und seine Beiträge zur Rechtswissenschaft. Es wird seine akademische Karriere, seine Forschungsschwerpunkte und sein Einfluss auf die Studenten detailliert beschrieben. Der Kontext seiner Tätigkeit innerhalb der damaligen politischen und gesellschaftlichen Situation wird ebenso berücksichtigt.
Ernst Rabel (1874 – 1955) Lehrtätigkeit in Göttingen: 1911 – 1916: Das Kapitel widmet sich der Person Ernst Rabels und seiner Zeit an der Göttinger Universität von 1911 bis 1916. Es analysiert seine Lehrtätigkeit, seine wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich des Römischen Rechts und des Rechtsvergleichs, sowie den Einfluss des Ersten Weltkriegs auf seine Arbeit und seine Karriere. Die Bedeutung seiner Forschung für die Rechtswissenschaft wird hervorgehoben.
Paul Ernst Oertmann (1870 – 1939) Lehrtätigkeit in Göttingen 1919 - 1933: Hier wird das Leben und Werk von Paul Ernst Oertmann im Kontext seiner Lehrtätigkeit in Göttingen von 1919 bis 1933 dargestellt. Der Schwerpunkt liegt auf seinen Beiträgen zur Zivilrechtsdogmatik und seine wissenschaftlichen Arbeiten. Die Einordnung seines Werkes in die Entwicklung der Rechtswissenschaft wird ebenso thematisiert wie seine Erfahrungen in der Zeit der Weimarer Republik.
Julius Binder (1870 – 1939) Lehrtätigkeit in Göttingen 1919 – 1936: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Leben und der akademischen Laufbahn von Julius Binder. Es beschreibt seine Lehrtätigkeit, seine forschungsrelevanten Schriften zur Rechtsphilosophie und seine Position innerhalb der Fakultät. Der Einfluss des politischen und gesellschaftlichen Wandels auf seine Arbeit und seine persönliche Situation wird analysiert.
Frauenstudium; Charlotte Leubuscher (1888 – 1961) Lehrtätigkeit in Göttingen 1923 - 1924: Dieses Kapitel behandelt das Frauenstudium an der Juristischen Fakultät und fokussiert sich auf die kurze, aber bemerkenswerte Lehrtätigkeit von Charlotte Leubuscher. Es untersucht die Herausforderungen und Besonderheiten des Frauenstudiums in dieser Zeit und beleuchtet die Lebensgeschichte und wissenschaftliche Arbeit von Leubuscher.
Die Zeit an der Fakultät vor dem 1. Weltkrieg: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Situation der Juristischen Fakultät in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, einschließlich der Strukturen, der Lehre und der Forschungsschwerpunkte. Es skizziert die wichtigsten Entwicklungen und Ereignisse dieser Periode.
Das Studium der Kriegsteilnehmer: Das Kapitel analysiert die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf das Studium und die Zusammensetzung der Studierendenschaft. Es beschreibt die Herausforderungen und Veränderungen, die der Krieg für die Fakultät und die Studenten mit sich brachte.
Die zwanziger Jahre: Inflation, Besoldung der Professoren, Studiengebühren: Hier wird die Situation der Fakultät in den 1920er Jahren im Kontext der Inflation, der Besoldung der Professoren und der Studiengebühren dargestellt. Es werden die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen dieser Faktoren auf das akademische Leben untersucht.
Satzung der Fakultät: Das Kapitel erläutert die Satzung der Fakultät und deren Bedeutung für die Organisation und das Funktionieren der Juristischen Fakultät.
Anfang der Dreiziger Jahre: Antisemitismus gegen jüdische Hochschullehrer und Beginn des Nationalsozialismus an den deutschen Hochschulen: Dieses Kapitel beschreibt den zunehmenden Antisemitismus und den Einfluss des aufkommenden Nationalsozialismus auf die Juristische Fakultät und ihre Mitglieder. Es analysiert die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf das akademische Leben und die Zusammensetzung der Fakultät.
Das Juristische Seminar: Dieses Kapitel beschreibt die Organisation und die Funktion des Juristischen Seminars innerhalb der Fakultät.
Schlüsselwörter
Juristische Fakultät Göttingen, Rechtsgeschichte, Weimarer Republik, Nationalsozialismus, Antisemitismus, Professorenbiographien, Rechtswissenschaft, Frauenstudium, Erster Weltkrieg, Rechtsphilosophie, Römisches Recht, Rechtsvergleichung, Zivilrechtsdogmatik.
Häufig gestellte Fragen zur Geschichte der Juristischen Fakultät Göttingen bis 1933
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte der Juristischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen bis zum Jahr 1933. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel, sowie Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf den Lebensläufen und der Lehrtätigkeit wichtiger Professoren dieser Zeit und den gesellschaftlichen und politischen Einflüssen auf die Fakultät.
Welche Professoren werden behandelt?
Das Dokument behandelt die Lebensläufe und Lehrtätigkeiten folgender Professoren: Konrad Beyerle (1872-1933), Ernst Rabel (1874-1955), Paul Ernst Oertmann (1870-1939), Julius Binder (1870-1939) und Charlotte Leubuscher (1888-1961).
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die wichtigsten Themenschwerpunkte sind die Lebensläufe und wissenschaftlichen Leistungen der genannten Professoren, der Einfluss des Ersten Weltkriegs und der Nachkriegszeit, die Rolle der Fakultät in der Weimarer Republik, die Auswirkungen des aufkommenden Antisemitismus und Nationalsozialismus, sowie die Situation des Frauenstudiums.
Wie ist das Dokument strukturiert?
Das Dokument ist in Kapitel unterteilt, die sich jeweils mit einem Aspekt der Geschichte der Juristischen Fakultät befassen. Jedes Kapitel enthält eine Zusammenfassung, die den Inhalt und die wichtigsten Ergebnisse beschreibt. Zusätzlich gibt es ein Inhaltsverzeichnis und eine Liste der Schlüsselwörter.
Welche Zeiträume werden abgedeckt?
Der behandelte Zeitraum erstreckt sich von etwa 1900 bis 1933, mit einem Schwerpunkt auf der Zeit vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg, sowie der Weimarer Republik und den Anfängen des Nationalsozialismus.
Welche Rolle spielte der Erste Weltkrieg?
Der Erste Weltkrieg hatte erhebliche Auswirkungen auf das Studium und die Zusammensetzung der Studierendenschaft. Das Dokument analysiert die Herausforderungen und Veränderungen, die der Krieg für die Fakultät und die Studenten mit sich brachte.
Wie wird der Nationalsozialismus und der Antisemitismus behandelt?
Das Dokument beschreibt den zunehmenden Antisemitismus und den Einfluss des aufkommenden Nationalsozialismus auf die Juristische Fakultät und ihre Mitglieder. Es analysiert die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf das akademische Leben und die Zusammensetzung der Fakultät.
Welche Rolle spielte das Frauenstudium?
Das Dokument behandelt das Frauenstudium an der Juristischen Fakultät und fokussiert sich auf die kurze Lehrtätigkeit von Charlotte Leubuscher. Es untersucht die Herausforderungen und Besonderheiten des Frauenstudiums in dieser Zeit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Juristische Fakultät Göttingen, Rechtsgeschichte, Weimarer Republik, Nationalsozialismus, Antisemitismus, Professorenbiographien, Rechtswissenschaft, Frauenstudium, Erster Weltkrieg, Rechtsphilosophie, Römisches Recht, Rechtsvergleichung, Zivilrechtsdogmatik.
Für wen ist dieses Dokument gedacht?
Dieses Dokument ist für akademische Zwecke gedacht und dient der Analyse von Themen in einer strukturierten und professionellen Weise.
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- Andreas Manthey (Author), 2005, Konrad Beyerle, Ernst Rabel, Paul Ernst Oertmann, Julius Binder, Frauenstudium, Die Geschichte der juristischen Fakultät Göttingen bis 1933, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49930