Katastrophen, insbesondere Naturkatastrophen, lösen weltweit immer höhere Schadenssummen aus. So war das Jahr 2004 das teuerste Katastrophenjahr aller Zeiten. Die versicherten Schäden betrugen im Jahr 2004 über 40 Milliarden US-$. Das bisherige Rekordschadensjahr, das Jahr 1992, in dem der gesamte versicherte Schaden 26 Milliarden US-$ betrug, wurde deutlich übertroffen. Um die weltweite Katastrophensituation darstellen zu können, ist es zuerst einmal notwendig den Begriff Katastrophe zu definieren. Unter einer Katastrophe wird ein Schadensereignis verstanden, „das örtlich konzentriert oder weit verteilt Zerstörungen oder schwere Beschädigungen an Sachen, oder zahlreiche Todesopfer und/oder Verletzte, oder gravierende Umweltschäden zur Folge hat.“ Katastrophen lassen sich im Folgenden in Naturkatastrophen und Man-made-Katastrophen unterscheiden. Eine Naturkatastrophe ist hierbei eine nicht von Menschenhand ausgelöste Katastrophe. Als prägende Eigenschaft der Risiken einer Naturkatastrophe gilt die Tatsache, dass sie zwar relativ selten auftritt, dafür aber so große Schäden auslöst, dass sie ein Versicherungsunternehmen aufgrund der resultierenden Schadensforderungen in die Insolvenz treiben kann. So handelt es sich bei Katastrophenrisiken also um Risiken, bei denen aufgrund der seltenen Auftrittshäufigkeit von Katastrophen eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Versicherer Schadenszahlungen leisten müssen. Allerdings kann es im Fall eines Katastropheneintritts aufgrund der extrem hohen, resultierenden Schadenssummen dazu kommen, dass existenzbedrohliche Schadensansprüche auf die Versicherungen zukommen. Bei einer Man-Made-Katastrophe handelt es sich um eine wie oben beschriebene Katastrophe, die unmittelbar durch Einfluss von Menschen ausgelöst wurde. Zu den Man-Made-Katastrophen zählen zum Beispiel Katastrophen, die durch Terroranschläge ausgelöst werden, oder Katastrophen, die auf menschliches Versagen zurückgehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Überblick über die weltweite Katastrophensituation
- Allgemeine Darstellung einer Katastrophenanleihe
- Ziel der Arbeit
- Die Rückversicherung als traditionelle Form der Absicherung von Versicherungsrisiken
- Funktion der Rückversicherung
- Probleme der Rückversicherung
- Prämienanstieg
- Engpässe der Rückversicherungskapazität
- Moralisches Risiko bei der Rückversicherung
- Kreditrisiko bei der Rückversicherung
- Katastrophenreservenbildung bei Rückversicherungsunternehmen
- Vorteile und Nachteile von Katastrophenbonds gegenüber der Rückversicherung
- Gestaltungsformen von Katastrophenbonds
- Allgemeine Erläuterung zu den Gestaltungsformen von Katastrophenbonds
- Rückzahlungsmodus
- Zinszahlungsmodus
- Bezugsgröße
- Allgemeine Erläuterungen zur Bezugsgröße
- Bezug auf den individuellen Schaden der ausgebenden Versicherung
- Bezug auf einen Branchenindex
- Bezug auf einen Modellschadenswert
- Bezug auf rein parametrische und physikalische Werte
- Bezug auf einen parametrischen Index
- Sonstige Bezugsgrößen
- Der Markt für Katastrophenbonds
- Teilnehmer am Markt für Katastrophenbonds
- Mengen- und wertmäßige Entwicklung von Katastrophenbonds
- Der Primärmarkt für Katastrophenbonds
- Analyse von Katastrophenbonds in Bezug auf die abgedeckten Katastrophenarten
- Geographische Analyse von Katastrophenbonds
- Analyse der Emittenten von Katastrophenbonds
- Analyse der Zinszahlungen bei Katastrophenbonds in Abhängigkeit von ihrem Risiko
- Der Sekundärmarkt für Katastrophenbonds
- Rating von Katastrophenbonds
- Vergleich zwischen emittierten Katastrophenbonds und dem Auftreten von Naturkatastrophen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Markt für Katastrophenbonds und untersucht seine Bedeutung als alternatives Instrument zur Absicherung von Naturkatastrophenrisiken.
- Die Funktionsweise von Katastrophenbonds im Vergleich zu traditionellen Rückversicherungslösungen
- Die Gestaltungsformen von Katastrophenbonds, einschließlich verschiedener Bezugsgrößen und Zahlungsprofile
- Die Entwicklung des Marktes für Katastrophenbonds, einschließlich der wichtigsten Akteure und ihrer Strategien
- Die Rolle von Katastrophenbonds bei der Risikominderung und der Kapitalallokation in Katastrophenrisiken
- Die Bedeutung der Bewertung und des Ratings von Katastrophenbonds
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung bietet einen Überblick über die globale Katastrophensituation und die wachsende Bedeutung von Katastrophenrisiken. Sie erläutert die Funktionsweise von Katastrophenbonds als Finanzinstrument zur Risikoteilung und Risikostreuung.
- Die Rückversicherung als traditionelle Form der Absicherung von Versicherungsrisiken: Dieses Kapitel untersucht die Rolle der Rückversicherung als traditionelle Form der Risikominderung in der Versicherungsbranche. Es analysiert die Funktionsweise der Rückversicherung, beleuchtet aber auch ihre Grenzen und Herausforderungen, insbesondere im Kontext von Naturkatastrophen.
- Gestaltungsformen von Katastrophenbonds: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die verschiedenen Gestaltungsformen von Katastrophenbonds. Es beschreibt verschiedene Rückzahlungs- und Zinszahlungsmodi und analysiert die unterschiedlichen Bezugsgrößen, die zur Auslösung von Zahlungen führen können.
- Der Markt für Katastrophenbonds: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Analyse des Marktes für Katastrophenbonds. Es untersucht die wichtigsten Akteure, die Entwicklung des Emissionsvolumens und die geografische Verteilung von Katastrophenbonds.
Schlüsselwörter
Katastrophenbonds, Rückversicherung, Naturkatastrophen, Risikomanagement, Finanzinstrumente, Risikoteilung, Risikostreuung, Kapitalallokation, Rating, Marktentwicklung, Emissionsvolumen.
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- Thomas Bachmann (Autor), 2005, Der Markt für Katastrophenbonds, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49973