Resilienz von Kindern. Wie kann sie im Kindergarten gestärkt werden?


Facharbeit (Schule), 2018

21 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Definition

3. Risikofaktorenkonzept
3.1 Vulnerabilitätsfaktoren
3.2 Risikofaktoren
3.3 traumatische Erlebnisse

4. Schutzfaktorenkonzept
4.1 Schutzfaktoren
4.2 Resilienzmodelle
4.3 Rahmenmodell von Resilienz nach Kumpfer (1999)

5. Die Kauai- Längsschnittstudie von Werner und Smith

6. Stark wie Pippi Langstrumpf

7. Resilienzstärkung im Kindergarten
7.1 Resilienzstärkung auf der individuellen Ebene anhand von Märchen und Geschichten
7.2 Resilienzstärkung Anhand der Geschichte „Das kleine Ich bin Ich“ von Mira Lobe
7.3 Weitere Spiele zur Resilienzförderung
7.4 Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern

8. Bezug auf das aktuelle Projekt „Spielzeugfreier Tag“ in der Kita T

9. Persönliches Resümee

10.Quellen/ Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Risiken im Leben sind unvermeidlich, denn alle Entscheidungen, die getroffen werden, sind immer mit Risiken verbunden. Zum Beispiel kann ich das Haus ohne Regenschirm verlassen und das Risiko eingehen, nass zu werden. Oder ich kann den Schirm mitnehmen und das Risiko in Kauf nehmen, den Regenschirm irgendwo liegen zu lassen. Jede Entscheidung also ist immer mit Risiken verbunden. (vgl. Was Kinder stärkt, 2008)

Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit behandelt das Thema „Stärkung der Resilienz im Kindergarten“. Um die Arbeit flüssiger lesen zu können, verwende ich die maskuline Form des Erziehers. Selbstverständlich sind Frauen ebenso gemeint. Zum ersten Mal hörte ich den Begriff im Unterricht, als wir das Thema Kinderschutz behandelten. Dies weckte in mir das Interesse, mich näher mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Von dem Wort „Förderung“ möchte ich absichtlich Abstand nehmen, deshalb werde ich von „Stärkung“ schreiben, da ich finde, dass das Wort sehr Defizitbelastet ist und ich als pädagogische Fachkraft eher etwas stärken und unterstützen kann. In meiner Arbeit beschränke ich mich auf den aktuellen Elementaren Bereich den Kindergarten, auf Kinder von 3-6 Jahren. In der praktischen Arbeit ist mir aufgefallen, dass oft der Fokus auf den Defiziten der Kinder liegt, hier möchte ich einen Perspektivenwechsel vornehmen und den Blickwinkel auf die positiven Eigenschaften lenken. Im ersten Teil meiner Arbeit werde ich einen theoretischen Überblick über das Konzept der Resilienz geben, indem ich erläutere, was sich genau darunter verbirgt. Zunächst werde ich mich mit dem Begriff Resilienz auseinandersetzen und diesen näher erläutern. Daran anschließend befasse ich mich mit den Risiko- und Schutzfaktoren der Resilienz. Anschließend fasse ich das Rahmenmodell von Resilienz und das Zusammenwirken von Schutz- und Risikofaktoren kurz zusammen. Danach habe ich mich mit relevanten Studien beschäftigt, hier fasse ich aus meiner Sicht die wichtigste und älteste Studie, die Kauai- Längsschnittstudie und gehe dann auf die relevanten Ergebnisse für die Anwendung in der pädagogischen Praxis ein. Daran Anschließend werde ich die bekannte Schriftstellerin Astrid Lindgren und ihre Bücher erwähnen. Folgend werde ich mich mit dem praktischen Teil befassen, wie ich in der Tageseinrichtung die Kinder stärken kann. Dazu stelle ich detailliert meine Ausgewählte Methode dar. Danach werde ich drei Spiele zur Stärkung der Resilienz vorstellen, die ich in der Praxis schon umgesetzt habe. Folgend werde ich kurz die wichtigsten Schwerpunkte zur Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern in der Betreuungseinrichtung darlegen. Anschließend beziehe ich mich auf das aktuelle Projekt in der Einrichtung den „Spielzeugfreien Tag“ und deren Ziele. Meine Fragen, die ich in dieser Arbeit nachgehen möchte wären, welche Faktoren tragen dazu bei, dass sich Kinder trotz ungünstiger Lebensumstände stark und Widerstandsfähig entwickeln, welche Eigenschaften und Fertigkeiten sind es, die diese Kinder haben, um sich positiv und gesund zu entwickeln?“ Die zentrale Frage ist aber vor allem: „Wie kann ich diese Ressourcen in der Praxis stärken und unterstützen? Im Anschluss formuliere ich mein persönliches Resümee.

2. Definition

Im Folgenden möchte ich den Begriff der Resilienz definieren und dessen Merkmale hier näher erörtern. Mir ist aufgefallen, dass es viele unterschiedliche Erläuterungen von diesem Begriff gibt. Hier zunächst die Definition nach Wustmann:

„Resilienz meint eine psychische Widerstandsfähigkeit von Kindern gegenüber biologischen, psychologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken.“

(Resilienz:2004, S. 18)

Der Begriff kommt von dem englischen Wort „resilience“ (Spannkraft, Elastizität, Widerstandsfähigkeit) und meint die Fähigkeit einer Person, selbst nach schwierigen Lebenskrisen die Balance wieder zu finden. Resilienz steht somit für das Immunsystem der Psyche. (vgl. Resilienz: 2004, S. 18)

Resilienz wird an zwei wesentlichen Bedingungen geknüpft:

1. es besteht eine Bedrohung für die kindliche Entwicklung und
2. das Kind bewältigt erfolgreich die belastenden Lebensumstände

(vgl. Resilienz:2004, S. 18)

Als resilient können somit nur die Kinder angesehen werden, die sich trotz massiver Beeinträchtigung erstaunlich positiv entwickeln, im Vergleich zu denjenigen Kindern, die unter gleichen Bedingungen- d.h. gleich hoher Risikobelastung- psychische Beeinträchtigungen aufweisen. (Resilienz: 2004, S.18)

Resilienz ist keine angeborene Persönlichkeitseigenschaft, sondern ein dynamischer Prozess, der im Verlauf der Entwicklung im Zusammenhang der Kind-Umwelt-Beziehung erworben wird. (vgl. Resilienz: 2004, S. 28)

Kinder, die Belastungen überwinden, gehen aus dieser Erfahrung gestärkt hervor und schaffen damit gute Voraussetzungen, neue Krisen und Entwicklungsschritte wieder erfolgreich zu bewältigen. Grundlage dafür ist die aktive Rolle des Kindes d.h. wie das Individuum mit Stress- und Risikosituationen umgeht und diese bewältigt. Stress wird hier als subjektive Situation betrachtet, also wie das Kind selbst die Schwierigkeiten wahrnimmt und sich damit auseinandersetzt. (vgl. Resilienz: 2004, S. 29)

Resilienz ist keine lebenslange Fähigkeit und kann über die Zeit und Situation variieren, sie ist somit flexibel. Denn Übergänge sind mit vielen neuen Entwicklungsaufgaben und erhöhten Anforderungen verbunden. So können Kinder zu einem bestimmten Zeitpunkt resilient sein, bei späteren negativen Ereignissen zum Bespiel scheitern.

(vgl. Resilienz: 2004, S. 31)

Mit dem erfolgreichen Überwinden von altersspezifischen Entwicklungsaufgaben erwirbt das Kind dem Alter entsprechende Fähigkeiten und Kompetenzen, als Basis für spätere Aufgaben, die Persönlichkeit wird dadurch gestärkt. Das Kind lernt mit Veränderungen positiv umzugehen und sich anzupassen. Gelingt es dem Kind nicht, eine Entwicklungsaufgabe zu bewältigen, so ist mit einer Stagnation und Entwicklungsdefiziten bzw. Fehlanpassung zu rechnen. (vgl. Resilienz: 2004, S. 20).

Resilienz kann nicht automatisch auf alle Lebens- und Kompetenzbereiche übertragen werden. So können Kinder Beispielsweise, die ständig familiären Konflikten ausgesetzt sind, in den schulischen Kompetenzen resilient sein, im sozialen Bereich aber Schwierigkeiten haben. Deshalb wird heute von einer situations- und lebensbereichspezifischen Resilienz gesprochen. Resilienz ist also ein hochkomplexes Zusammenspiel aus Merkmalen des Kindes und seiner Lebensumwelt.

(vgl. Resilienz: 2004, S.32)

Das Gegenteil von Resilienz ist Vulnerarbilität. Dies bedeutet die Verletzbarkeit einer Person gegenüber äußeren ungünstigen Einflüssen.

3. Risikofaktorenkonzept

Zu Beginn werde ich denn Begriff Risikofaktor definieren.

Risikofaktor bezeichnet ein Merkmal, das bei einer Gruppe von Einzelpersonen, die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Störung im Vergleich zu einer weniger belasteten Kontrollgruppe erhöht. Das daraus entstandene Konzept versteht sich als Wahrscheinlichkeitskonzept, ist also nicht ursächlich. Verknüpft sind diese Risikobedingungen nicht immer unmittelbar mit psychischen Störungen oder Entwicklungsrisiken. In vielen Fällen wird eine erhöhte Verletzlichkeit des Kindes vorausgegangen.

(vgl. Resilienz: 2004, S. 36)

3.1 Vulnerabilitätsfaktoren

Die Risikoforschung unterscheidet zwei große Gruppen von Entwicklungsgefährdungen, die eine bezieht sich auf die biologischen oder psychologischen Merkmale des Kindes – diese werden als Vulnerabilitätsfaktoren bezeichnet und die andere Gruppe bezieht sich auf die psychosozialen Merkmale der Umwelt, diese werden Risikofaktoren bzw. Stressoren genannt (Resilienz: 2004, S.36)

Unter Vulnerabilitätsfaktoren werden Schwächen oder Defizite des Kindes verstanden. Hier werden primäre und sekundäre Faktoren unterscheiden. Unter primären Vulnerabilitätsfaktoren werden Beispielsweise genetische Disposition, Geburtskomplikationen oder Frühgeburt verstanden, also was das Kind von Geburt an aufzeigt. Unter sekundären Vulnerabilitätsfaktoren sind erworbene Faktoren gemeint, die das Kind in der Interaktion mit der Umwelt erlebt wie Beispielsweise ein negatives Bindungsverhalten. Risikofaktoren sind dagegen in der Familie oder im erweiterten sozialen Umfeld zu finden. (vgl. Resilienz: 2004, S. 37)

3.2 Risikofaktoren

Manche Risikobedingungen wirken sich nur zu bestimmten Zeitpunkten aus- diese werden diskrete Faktoren (negative Ereignisse) genannt, die anderen dagegen wirken auf den ganzen Entwicklungsverlauf, diese werden als kontinuierliche Faktoren genannt wie Beispielsweise sozioökonomischer Status der Familie. Des Weiteren werden noch proximale und distale Faktoren differenziert. Proximale Faktoren wirken sich direkt auf das Kind aus, Beispielsweise Streit der Eltern oder ungünstige Erziehungsmethoden. Dagegen wirken sich distale Faktoren indirekt aus, sind z.B. chronische Armut, Trennung der Eltern oder Erkrankung der Eltern (wirken über das Verhalten der Eltern).

Heutzutage wird davon ausgegangen, dass biologische Risiken, wie Frühgeburt oder niedriges Geburtsgewicht, mit stetigem Alter des Kindes an Bedeutung verlieren. Im Gegensatz zu psychosozialen Risiken, die dann an Einfluss gewinnen. Am kritischsten sind die Beeinträchtigungen während der Schwangerschaft, Geburt und Säuglingszeit, denn in dieser Zeit befindet sich das Kind in einer schnell fortschreitenden Entwicklung und verfügt noch über wenige Bewältigungsstrategien. Die psychosozialen Faktoren überwiegen in der Kindheit, dies sind Beispielsweise Konflikte der Eltern oder Familiäre Gewalt, diese werden dann später von Risiken aus dem schulischen Bereich oder jugendlichen Gruppenkulturen abgelöst (vgl. Resilienz: 2004, S. 37)

3.3 traumatische Erlebnisse

Ein traumatisches Erlebnis stellt eine besonders schwere Art von Risikobeeinflussung dar.

Es findet eine existentielle Erfahrung, in der die Endlichkeit des Lebens erfahren wird. Somit reißen diese die vorhersehbaren Erfahrungsspielräume auf und man wird mit einer vorher unbekannten Ohnmacht konfrontiert. Diese Erlebnisse setzen zunächst die eigenen Bewältigungsmechanismen außer Kraft. Die traumatischen Ereignisse unterscheiden sich auch darin ob sie alleine oder in einer Gruppe erlebt worden sind.

(vgl. Resilienz: 2004, S. 39)

In der Forschung wurde festgestellt, dass Risikobedingungen selten einzeln auftreten. Dies wird als „Risikokonstellationen“ bezeichnet. So sind Kinder z.B. die in chronischer Armut aufwachsen, mit größerer Wahrscheinlichkeit Eltern ausgesetzt, die arbeitslos oder psychisch krank sind, alkoholabhängig sind und so weiter.

(vgl. Resilienz: 2004, S. 40)

Ein weiteres wichtiges Merkmal zur Begutachtung kindlicher Entwicklungsrisiken ist das Alter, wann ein Kind Risikobelastungen ausgesetzt ist und im welchen Entwicklungsstand es sich befindet. So sind Säuglinge zum Bespiel in den ersten Lebensmonaten vor Trennungserfahrungen (Trennung der Eltern) geschützt, da sie aufgrund ihrer noch nicht ausgereifter Gehirnentwicklung keine festen Bindungen entwickelt haben. Kinder ab vier Jahren sind durch ihre kognitiv- emotionalen Fähigkeiten geschützt, da sie gelernt haben Beziehungen über zeitliche und räumliche Entfernungen aufrecht zu erhalten und haben meist schon eine stabile Eltern-Kind-Bindung. In diesem Alter verstehen Kinder, warum sie von ihren Eltern getrennt sind und dass die Trennung nur vorübergehen ist und keinen Verlust bedeutet. Kinder mit ca. 2 Jahren sind im Gegenteil stark gefährdet, denn sie haben noch nicht die nötigen kognitiven Fähigkeiten, sie haben die Entwicklungsaufgabe der Bindung an Bezugpersonen noch nicht komplett bewältigt. (vgl. Resilienz: 2004, S. 42)

Auch das Geschlecht ist bei den risikoerhöhenden Faktoren von Bedeutung. In der Forschung wurde festgestellt, dass Jungen in den ersten zehn Jahren anfälliger bei Risikobelastungen sind als Mädchen. In der Adoleszenz dagegen Mädchen. (vgl. Resilienz: 2004, S. 43)

Ausschlaggebend ist nicht nur zu welchem Zeitpunkt, sondern vor allem in welcher Zeitspanne das Kind mit den Risikoeinflüssen konfrontiert ist. Langanhaltende und immer wieder Auftretende schädliche Einflüsse begünstigen Veränderungen des Wohlbefindens und führen zu „Risikopersönlichkeiten“.

(vgl. Resilienz: 2004, S. 43)

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass ein Risikofaktor sehr unterschiedliche Tragweiten haben kann. Eine Risikosituation lässt sich letztendlich nur aus der individuellen Perspektive des betroffenen Kindes beurteilen.

(vgl. Resilienz: 2004, S. 44)

4. Schutzfaktorenkonzept

Folgend möchte ich das Schutzfaktorenkonzept erläutern.

Die schützenden Faktoren wurden als positiver Gegenbegriff zu dem der risikoerhöhenden Faktoren entwickelt. Je nachdem, welche Seite genau betrachtet wird, spricht man von einem risikomildernden oder von einem risikoerhöhenden Faktor. (vgl. Resilienz: 2004, S. 44)

Liegt ein Schutzfaktor vor, wird der Effekt des Risikos reduziert oder völlig beseitigt, fehlt dieser Faktor, wirkt sich der Risikoeffekt voll aus . Ein Schutzfaktor ist dann wirksam, wenn eine Gefährdung vorliegt, ist keine Risikobelastung gegeben, hat der Faktor keine schützende Bedeutung. Wirkst sich ein Faktor unabhängig davon positiv aus, so geht man von einer entwicklungsförderlichen Bedingung aus.

(vgl. Resilienz: 2004, S. 45)

4.1 Schutzfaktoren

Schutzfaktoren lassen sich in personale Ressourcen (Eigenschaften des Kindes) und soziale (umgebungsbezogene)Ressourcen unterteilen. Personale Ressourcen sind z.B.: Temperament, positives Sozialverhalten, optimistische Lebenseinstllung, Lernbegeisterung. Soziale Faktoren sind z.B.: Sichere Eltern- Kind-Bindung, wertschätzendes Klima in Betreuungseinrichtungen, Peegroup. (vgl. Erzieherinnen und Erzieher:2014, S.426)

Diese Faktoren lassen sich in drei Einflussbereiche zuordnen:

1. Dem Kind (Eigenschaften von Geburt an),2. der Familie (erworbene Eigenschaften in der Kind-Umwelt-Interaktion),3. dem außerfamiliären sozialen Umfeld (umgebungsbezogene Schutzfaktoren) . Diese drei Bereiche können nicht einzeln betrachtet werden, denn sie unterliegen gegenseitiger Wechselwirkung.

Mithilfe dieser drei Bereiche wird verdeutlicht, bei welchen Faktoren der Förderperspektive hinzu sortieren ist: folglich eher bei der Familie und umgebungsbezogenen Schutzfaktoren.

Je mehr Schutzfaktoren, desto höher kann die Chance für eine gute Anpassung trotz Entwicklungsbeeinträchtigungen sein (diese verstärken sich dann gegenseitig). Verbunden mit einem Positiven Selbstbild und einem gesunden Gefühl der Selbstwirksamkeit ist beispielsweise die Bindungsqualität zu wichtigen Bezugspersonen im Umfeld des Kindes wichtig.

Wie bereits bei den Risikofaktoren, lässt sich zusammenfassend feststellen, dass die Schutzfaktoren unterschiedliche Effekte haben können und vom betroffenen Kind subjektiv bewertet werden.

(vgl. Resilienz: 2004, S. 47)

4.2 Resilienzmodelle

Rahmenmodelle beschreiben das Zusammenwirken von Risiko und Schutzbedingungen. Aus den Modellinhalten lassen sich grundlegende Hinweise für Präventionsansätze herleiten.

Ich werde mich auf das Rahmenmodell von Resilienz nach Kumpfer explizit beziehen und die anderen Modelle hier nur kurz aufzählen. Folgende Modelle habe ich im Buch noch gefunden: Modell der Kompensation, das Haupteffekt-Modell, das Mediatoren-Modell, Modell der Herausforderung, Modell der Interaktion, Modell der Kumulation. (vgl. Resilienz: 2004, S. 56- 61)

4.3 Rahmenmodell von Resilienz nach Kumpfer (1999)

Ich habe mich für dieses Modell entscheiden, da es einen guten Orientierungsrahmen liefert und alle theoretischen Grundlagen der Forschung enthält.

Das Modell wird von vier Einflussbereichen und zwei Transaktionsprozessen bestimmt. Die vier Einflussbereiche sind:1. der akute Stressor- der eine Störung des Gleichgewichts auslöst und den Resilienzprozess aktiviert, 2. die Umweltbedingungen- die sich auf das Zusammenspiel von Schutzfaktoren und Resilienzfaktoren in der Lebensumwelt des Kindes beziehen,

3. die personalen Fähigkeiten bzw. Resilienzfaktoren des Kindes und 4. das Entwicklungsergebnis. In der Bewältigung des Stressors spielt der Transaktionsprozess zwischen 1. Umwelt und Person eine bedeutende Rolle- er wird beeinflusst durch die selektive Wahrnehmung, positive Bindung an Sozialnetzwerken, unterstützende Bezugspersonen, und 2. das Zusammenspiel von Person und Entwicklungsergebnis (Resilienzprozess) wird als weiterer Transaktionsprozess in dem Rahmenmodell beschrieben und kann sowohl effektive als auch unpraktische Bewältigungsprozesse beinhalten. Grundlegend ist dabei die Art und Weise, wie das Kind mit Stress und Risikosituation umgeht. (vgl. Resilienz: 2004, S. 62-63)

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Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Resilienz von Kindern. Wie kann sie im Kindergarten gestärkt werden?
Note
1,5
Autor
Jahr
2018
Seiten
21
Katalognummer
V499992
ISBN (eBook)
9783346038326
ISBN (Buch)
9783346038333
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Resilienz, Erziehung, Bildung
Arbeit zitieren
Katrin Krämer (Autor:in), 2018, Resilienz von Kindern. Wie kann sie im Kindergarten gestärkt werden?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/499992

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