Mehr als 110 Millionen Mal haben Zuschauer das Video "Last call for Mr. Paul" seit der Veröffentlichung auf dem Videoportal YouTube aufgerufen. Zu sehen ist Parkour-Star Jason Paul, der von seinem Werbepartner Red Bull in Szene gesetzt wurde. Jeden Tag veröffentlicht Paul eigene Videos im Internet, die weltweit hunderttausendfach angeklickt werden. Seine sportlichen Erfolge, vielmehr noch die schiere Zahl regelmäßiger Rezipienten seiner Videos aus der ganzen Welt machen den Frankfurter zum erfolgreichsten und bekanntesten deutschen Parkour-Sportler. Dabei taucht sein Name allenfalls sporadisch in überregionalen Zeitungen, im Hörfunk oder im Fernsehen auf. Was fasziniert derart viele Zuschauer daran, täglich seine Internetvideos anzusehen?
Um einer Antwort auf diese Ausgangsfrage näherzukommen, sollen Theorien zum ästhetischen Erleben des Sports betrachtet werden. Es wird diskutiert, inwiefern die klassischen Theorien zur allgemeinen Ästhetik des Sports auch auf die besondere Ästhetik des Parkours zutreffen und worin diese liegt. Mit Hilfe zweier viel beachteter sportphilosophischer Texte ("Die Zelebration des Unvermögens" von Martin Seel und "Lob des Sports" von Hans Ulrich Gumbrecht) gelingt eine Annäherung an das Thema. Die Ausführungen werden skizziert und mit der medial vermittelten Ästhetik ausgewählter Videos von Jason Paul abgeglichen. Zum Einstieg wird ein Einblick in die Entstehung der Sportart Parkour gegeben. Anschließend soll die Verbreitung - analog zum Aufkommen von Videoplattformen im Internet – verdeutlicht werden.
In der Literatur finden sich zur Faszination und Ästhetik modernen Sports diverse Publikationen. Forschungslücken allerdings weist das Feld des ästhetischen Erlebens von Sport auf, das durch das Internet und von Sportakteuren selbst verbreitet wird. Dabei bedarf es im Hinblick auf die neue Allgegenwärtigkeit des Sports in Distributionsmedien im Internet weiterer Antworten, etwa darauf, wie Ästhetik durch das Medium vermittelt wird und was das für das ästhetische Erleben des Zuschauers bedeutet. Anspruch dieser Arbeit ist es, die Zeitgemäßheit der Theorien zur Sportästhetik am Beispiel Parkour zu überprüfen und die im Internetvideo vermittelte Wahrnehmung darzulegen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Historische Entwicklung
- 2.1 Ursprung von Parkour
- 2.2 Verbreitung über das Internet
- 3. Theoretische Grundlagen
- 3.1 Ästhetik des Sports nach Seel
- 3.2 Ästhetik des Sports nach Gumbrecht
- 4. Fallbeispiel Jason Paul
- 4.1 Biographie
- 4.2 Medienplattformen und Reichweite
- 4.3 Ästhetisierung im Bewegtbild
- 5. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die medial vermittelte Wahrnehmung der Trendsportart Parkour am Beispiel des Sportlers Jason Paul. Ziel ist es, die Faszination für Parkour-Videos im Internet zu erklären und zu analysieren, inwiefern klassische Theorien der Sportästhetik auf diese Sportart zutreffen. Die Arbeit beleuchtet die historische Entwicklung von Parkour, untersucht die Rolle des Internets bei der Verbreitung und analysiert die Ästhetisierung von Parkour in Videos.
- Historische Entwicklung und Ursprung von Parkour
- Rolle des Internets in der Verbreitung von Parkour
- Anwendung klassischer Sportästhetik-Theorien auf Parkour
- Analyse der Ästhetisierung von Parkour in Videos von Jason Paul
- Mediale Wahrnehmung und Faszination für Parkour
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Ausgangsfrage nach der Faszination für Parkour-Videos von Jason Paul und den hohen Zuschauerzahlen auf YouTube. Sie führt die zentralen Forschungsfragen ein und skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit, der Theorien zur Sportästhetik nach Seel und Gumbrecht heranzieht und diese mit der medial vermittelten Ästhetik von Jason Pauls Videos abgleicht. Die Einleitung bietet einen Überblick über die Struktur der Arbeit und betont die Forschungslücke bezüglich des ästhetischen Erlebens von Internet-vermitteltem Sport.
2. Historische Entwicklung: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehungsgeschichte von Parkour, beginnend mit den Ursprüngen in Frankreich und der Familie Belle. Es wird die Philosophie der Bewegungskunst und die Rolle von David Belle als Begründer von Parkour erklärt. Der Fokus liegt auf der ursprünglichen Intention von Parkour als Methode zur effizienten Hindernisüberwindung und auf der Entwicklung der Sportart im Kontext der Méthode Naturelle von Georges Hébert und des Hindernistrainings der französischen Militärfeuerwehr. Schließlich wird die Verbreitung von Parkour über das Internet im Kontext der Entwicklung von Videoplattformen diskutiert.
3. Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel präsentiert die theoretischen Grundlagen der Arbeit, indem es die Ansätze von Martin Seel zur "Zelebration des Unvermögens" und von Hans Ulrich Gumbrecht zum "Lob des Sports" vorstellt. Es werden die zentralen Argumente beider Autoren skizziert und in ihren jeweiligen Kontext eingeordnet. Diese Theorien bilden die Grundlage zur Analyse der Ästhetik von Parkour in den folgenden Kapiteln.
4. Fallbeispiel Jason Paul: Dieses Kapitel analysiert die medial vermittelte Ästhetik von Parkour anhand des Fallbeispiels Jason Paul. Es umfasst eine kurze Biographie von Jason Paul, eine Analyse seiner Medienpräsenz und Reichweite auf verschiedenen Plattformen und eine detaillierte Betrachtung der Ästhetisierung von Parkour in seinen Videos. Hierbei wird untersucht, wie die Bewegung und die Umgebung in seinen Videos inszeniert sind, um ein ästhetisches Erlebnis zu schaffen und das Publikum zu fesseln. Die Analyse berücksichtigt dabei die in Kapitel 3 vorgestellten theoretischen Ansätze.
Schlüsselwörter
Parkour, Freerunning, Jason Paul, Sportästhetik, Mediale Wahrnehmung, Internetvideos, YouTube, Trendsportart, Martin Seel, Hans Ulrich Gumbrecht, Ästhetisierung, Bewegungskunst, Medientechnologie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Mediale Wahrnehmung von Parkour am Beispiel Jason Paul
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die medial vermittelte Wahrnehmung der Trendsportart Parkour, insbesondere am Beispiel des Sportlers Jason Paul. Sie analysiert die Faszination für Parkour-Videos im Internet und prüft die Anwendbarkeit klassischer Theorien der Sportästhetik auf diese Sportart.
Welche Aspekte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die historische Entwicklung von Parkour, die Rolle des Internets bei seiner Verbreitung, die Ästhetisierung von Parkour in Videos, sowie die Anwendung von Sportästhetik-Theorien (Seel und Gumbrecht) auf das Phänomen.
Welche Forschungsfragen werden gestellt?
Die zentrale Frage ist, warum Parkour-Videos, insbesondere die von Jason Paul, so faszinierend sind und hohe Zuschauerzahlen erreichen. Die Arbeit untersucht, wie klassische Theorien der Sportästhetik die ästhetischen Aspekte von Parkour erklären können und wie diese im Kontext der Internet-Verbreitung wirken.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Theorien zur Sportästhetik von Martin Seel ("Zelebration des Unvermögens") und Hans Ulrich Gumbrecht ("Lob des Sports"). Diese Theorien dienen als Grundlage für die Analyse der Ästhetik von Parkour in den Videos von Jason Paul.
Welche Rolle spielt Jason Paul in der Arbeit?
Jason Paul dient als Fallbeispiel. Die Arbeit analysiert seine Biographie, seine Medienpräsenz (Reichweite auf verschiedenen Plattformen), und vor allem die Ästhetisierung von Parkour in seinen Videos. Die Analyse seiner Videos untersucht, wie Bewegung und Umgebung inszeniert werden, um ein ästhetisches Erlebnis zu schaffen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur historischen Entwicklung von Parkour, ein Kapitel zu den theoretischen Grundlagen (Sportästhetik), ein Kapitel zum Fallbeispiel Jason Paul und ein Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel sind ebenfalls enthalten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Parkour, Freerunning, Jason Paul, Sportästhetik, Mediale Wahrnehmung, Internetvideos, YouTube, Trendsportart, Martin Seel, Hans Ulrich Gumbrecht, Ästhetisierung, Bewegungskunst, Medientechnologie.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
(Diese Frage kann erst nach Lesen des vollständigen Textes beantwortet werden. Die Zusammenfassung der Kapitel gibt jedoch einen Ausblick auf die Ergebnisse.)
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Die Arbeit ist relevant für Wissenschaftler, die sich mit Sportästhetik, Medientheorie, digitalen Medien und der Verbreitung von Trendsportarten beschäftigen. Sie ist auch für alle interessant, die sich für Parkour, Jason Paul und die ästhetische Wirkung von Sportvideos interessieren.
- Quote paper
- Jessica Balleer (Author), 2019, Die Ästhetik von Parkour. Zur medial vermittelten Wahrnehmung einer Trendsportart am Fallbeispiel Jason Paul, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/500614