In der Arbeit beschäftigt sich der Autor mit Fragestellungen zu „gesprochenem Deutsch“ und „Westmittelbairisch“ und erarbeitet, ob es sich bei den "weil"- und "dass"-Sätzen um eine Parataxe oder eine Hypotaxe handelt und ob sich die eine oder die andere Hypothese belegen lässt.
Die besondere Varietät der deutschen Sprache im bairischen Sprachraum stellt den inhaltlichen Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit dar. Dabei zielt diese Masterarbeit insbesondere auf die syntaktischen Facetten des Westmittelbairischen ab, vor allem werden die V2- und VL-Wortabfolge als die syntaktischen Forschungskerne angeführt.
„De Gefahr hod scho bestanden, weil d´Rapunzel hod extrem guat ausgeschaut, de hätt jeden Modelwettbewerb im Renna gwunga!“ „Irgendwann hamms gspannt, daß guatharmoniern alle zwoa […]“ Diese gesprochenen bairischen Sätze fanden sich im weit verbreiteten deutschen Märchen von Grimm, Rapunzel. Bei den Sätzen kann man beobachten, ob die bairische formale verbale Wortstellung nach Subjunktionen auch mit dem gesprochenen Deutschen übereinstimmt oder sich eine andere Konstellation findet.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Forschungsüberblick und Gegenstandsbestimmung
- 2.1 V2- und VL-Wortstellung nach weil
- 2.2 V2- und VL-Wortstellung nach dass
- 2.3 V2-Wortstellung als sprachgeschichtliche Kohärenz
- 3 Substitution der VL-Wortstellung durch die V2-Wortstellung
- 3.1 Formale Unterscheidungen zwischen weil- und dass-Sätzen
- 3.2 Probleme bei der V2- und VL-Wortstellung
- 4 Die empirische Untersuchung zu den Verbwortstellungen nach weil und dass im gesprochenen Deutsch und im Westmittelbairischen
- 4.1 Grundlagen der Untersuchung
- 4.1.1 Hypothesenformulierung
- 4.1.2 Erläuterung des Befragungsmaterials
- 4.1.3 Versuchsdurchführung und Erhebungsmethode
- 4.2 Auswertung des Datenmaterials
- 4.2.1 Ergebnisse vom Westmittelbairischen
- 4.2.2 Ergebnisse vom gesprochenen Deutsch
- 4.3 Zusammenfassende Interpretation der Ergebnisse
- 5 Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die syntaktischen Besonderheiten des Westmittelbairischen, insbesondere die V2- und VL-Wortstellung. Die Arbeit widmet sich der Frage, inwiefern die bairische formale verbale Wortstellung nach Subjunktionen mit der gesprochenen deutschen Sprache übereinstimmt oder sich Unterschiede zeigen.
- Sprachliche Unterschiede zwischen Westmittelbairisch und gesprochenem Deutsch
- Die V2- und VL-Wortstellung in weil- und dass-Sätzen
- Formaler Vergleich der Satzstrukturen
- Empirische Untersuchung zur Verbwortstellung
- Zusammenhänge zwischen sprachlicher Variation und sprachgeschichtlicher Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt das Bairische als größten deutschen Dialektverbund vor und erläutert dessen Stellung im Verhältnis zum Standarddeutsch.
- Kapitel 2: Forschungsüberblick und Gegenstandsbestimmung: In diesem Kapitel werden die V2- und VL-Wortstellung in weil- und dass-Sätzen im Kontext der deutschen Syntax und Sprachgeschichte diskutiert.
- Kapitel 3: Substitution der VL-Wortstellung durch die V2-Wortstellung: Dieses Kapitel untersucht die formalen Unterschiede zwischen weil- und dass-Sätzen sowie die damit verbundenen Probleme in Bezug auf die V2- und VL-Wortstellung.
- Kapitel 4: Die empirische Untersuchung zu den Verbwortstellungen nach weil und dass im gesprochenen Deutsch und im Westmittelbairischen: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung, die die Verbwortstellung in weil- und dass-Sätzen im gesprochenen Deutsch und Westmittelbairischen analysiert.
Schlüsselwörter
Westmittelbairisch, gesprochenes Deutsch, V2-Wortstellung, VL-Wortstellung, weil-Sätze, dass-Sätze, Syntax, Sprachgeschichte, empirische Untersuchung, Sprachvariation.
- Citation du texte
- Sebastian Chang-En Tu (Auteur), 2019, Verbstellungen im gesprochenen Deutsch und im Westmittelbairischen. Eine überregionale sprachliche Betrachtung zu "weil"- und "dass"-Sätzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/500668