Die Indoktrination, Vereinnahmung und Instrumentalisierung der Jugend war eine wichtige Komponente der nationalsozialistischen Ideologie. Politische Zielsetzung des Regimes war dabei die "Erziehung zur Volksgemeinschaft, Aufopferungsbereitschaft, Wehrhaftigkeit und Vorrang von körperlicher Ertüchtigung gegenüber geistiger Bildung" (Struck 2015). Hitler hatte diese bildungspolitische Ausrichtung schon in seiner Propagandaschrift "Mein Kampf" an verschiedenen Stellen dargelegt.
Hitlers Ausführungen und Absichten wurden in Schulbüchern, wie auch populärkulturellen Gütern wie Filmen oder Spielzeug integriert, um Kinder und Jugendliche zu beeinflussen und sie zu Konformität zum NS-Regime zu erziehen. Zielsetzung der nationalsozialistischen Propaganda war dabei unter anderem, durch umfassende Durchdringung des Alltags von Kinder und Jugendlichen in Schule und Hitlerjugend auch etwaige gegenläufige Erziehungsideale des Elternhauses oder anderer Einflussfaktoren zu korrumpieren.
Inhaltsverzeichnis
- Formale Angaben
- Lerngruppenbeschreibung
- Reihenstruktur
- Stunde 1: Kompetenz
- Stunde 2: Manifestationen des NS-Erziehungsideals: Beispiel Deuten
- Stunde 13: Manifestationen des NS-Erziehungsideals: Beispiel Deuten
- Stunde 4: Methoden anwenden
- Stunde 5: Strukturelle Rahmenbedingungen der Beeinflussung
- Stunde 6: Zeitzeugenberichte von Menschen, die ihre Jugend im NS verbrachten
- Stunde 7: Oppositionelle Jugendgruppen: Beispiele Swing-Jugend und Edelweißpiraten
- Stunde 8: Film: Die Edelweißpiraten
- Stunde 9: Film: Die Edelweißpiraten
- Stunde 10: Abschlussdiskussion
- Sachanalyse
- Anschlussmöglichkeiten für globalgeschichtliche Ansätze
- Didaktische Begründung der Reihe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Unterrichtsreihe zielt darauf ab, die Lebenswelt von Jugendlichen im Nationalsozialismus zu beleuchten und so den Bezug zur Lebenswelt der heutigen Schülerinnen und Schüler herzustellen. Dabei soll der Schwerpunkt auf die Indoktrination und Beeinflussung der Jugend durch das NS-Regime gelegt werden. Die Reihe soll zu einem erweiterten Geschichtsbewusstsein beitragen und multiperspektivisches Denken sowie kritische Urteilsfähigkeit fördern.
- Die NS-Erziehungsideale und ihre Manifestationen in Schulbüchern, Filmen und Propaganda
- Die Rolle von Jugendorganisationen wie der Hitlerjugend und dem Bund Deutscher Mädel
- Die Reaktionen von Jugendlichen auf die NS-Indoktrination und Propaganda, einschließlich oppositioneller Jugendgruppen
- Die Möglichkeiten und Grenzen der Handlungsspielräume von Jugendlichen im NS
- Der Vergleich mit anderen totalitären Regimen und globalgeschichtlichen Ansätzen
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Abschnitt des Textes stellt die formale Struktur und die Lerngruppe für die Unterrichtsreihe vor. Der zweite Abschnitt befasst sich mit der Sachanalyse und erläutert die nationalsozialistische Ideologie sowie ihre Umsetzung in der Erziehung der Jugend. Dabei werden insbesondere Hitlers Ausführungen in „Mein Kampf“ und die Verwendung von Schulbüchern zur Indoktrination beleuchtet. Der dritte Abschnitt widmet sich der Frage, wie die Reihe in globalgeschichtlichen Kontext einbezogen werden kann. Der letzte Abschnitt analysiert die didaktische Begründung der Reihe und zeigt auf, welche Kompetenzen die Schüler erwerben sollen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind NS-Erziehungsideal, Indoktrination, Propaganda, Jugendorganisationen, Hitlerjugend, BDM, Oppositionelle Jugendgruppen, Edelweißpiraten, Zeitzeugenberichte, Globalgeschichte, Totalitarismus, multiperspektivisches Denken, kritische Urteilsfähigkeit.
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- John Schulze (Autor), 2018, Jugend im Nationalsozialismus. Manifestationen des NS-Erziehungsideals in Schulbüchern, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/501021