Die Arbeit beschäftigt sich mit den Möglichkeiten der Resozialisierung von Langzeitinhaftierten nach abgeschlossener Haft. Es zeigt sich eine klare Dualität der Problematik: der Wunsch nach einer einheitlichen Gesellschaft gemäß der Norm, welche eine Notwendigkeit von Strafe auf ein Minimum heruntergestellt sehen möchte auf der einen Seite, das Handeln und Denken eines Individuums, sei es aufgrund pathologischer oder situationsbedingter Konstellationen, auf der anderen Seite.
Innerhalb vier Interviews werden drei Straftäter mit unterschiedlichen Biografien sowie eine Sozialarbeiterin mit der Spezialisierung auf Straffälligenhilfe befragt, die ihre eigenen Eindrücke zu Wiedereingliederung, Resozialisierung, Probleme nach der Haft sowie der Stigmatisierung dieses Feldes schildern. Gestützt werden diese Informationen neben der darauffolgenden Feinanalyse mit statistischen Daten sowie mit methodischen Einblicken von u. a. Bourdieu, Parsons und Goffman.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Statistische Kontextualisierung und aktueller Forschungsstand
- 3. Gegenstandsspezifische Theorien als Basis qualitativer Sozialforschung
- 3.1. Delinquenztheorie
- 3.2. Resozialisierung nach abgeschlossener Haft
- 3.3. Soziologische Theorie zwischen Straffälligkeit und Resozialisierung
- 4. Methodische Herangehensweise
- 4.1. Qualitative versus Quantitative Forschungsmethode
- 4.2. Die Wahl des leitfadengebundenen Einzelinterviews
- 4.3. Das Sampling
- 5. Transkriptanalyse
- 5.1. Strukturelle Sicherheit
- 5.2. Stigmatisierung nach der Haftentlassung
- 5.3. Soziale Einbindung, Sexualitätsbedürfnisse und damit verbundene Struktur
- 6. Empirisch- Theoretische Verknüpfung
- 6.1. Strukturelle Sicherheit
- 6.2. Stigmatisierung
- 6.3. Soziale Einbindung
- 7. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche Aspekte nach Beendigung der Haft für ehemalige Langzeitinhaftierte relevant sind, um eine Resozialisierung nach der Haft zu ermöglichen und delinquentes Verhalten nach dem Freiheitsentzug zu unterbinden. Dabei liegt der Fokus auf der Analyse soziokultureller Einbindungs- und Resozialisierungsaspekte von Langzeitinhaftierten nach ihrer Entlassung. Die Arbeit untersucht die Faktoren, die die Wiedereingliederung in die Gesellschaft beeinflussen, und analysiert die Herausforderungen, denen ehemalige Langzeitinhaftierte nach der Haftentlassung gegenüberstehen.
- Analyse der soziokulturellen Einbindung von Langzeitinhaftierten nach der Haft
- Bewertung der Faktoren, die die Resozialisierung nach langjähriger Haft beeinflussen
- Untersuchung der Herausforderungen, denen ehemalige Langzeitinhaftierte bei der Wiedereingliederung begegnen
- Erörterung der Rolle der Stigmatisierung und des gesellschaftlichen Ausschlusses in Bezug auf die Resozialisierung
- Empirische und theoretische Analyse der Resozialisierungsprozesse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Thematik der Resozialisierung von Langzeitinhaftierten einführt und die Relevanz der Forschungsfrage erläutert. Das zweite Kapitel präsentiert statistische Daten zur Inhaftierungs- und Resozialisierungslage in Deutschland, wobei der Fokus auf den aktuellen Forschungsstand und empirischen Ergebnissen zu Rückfallquoten liegt. Kapitel 3 analysiert verschiedene Theorien, die als Grundlage für die qualitative Sozialforschung dienen, darunter die Delinquenztheorie, die Resozialisierung nach abgeschlossener Haft und die soziologische Theorie zwischen Straffälligkeit und Resozialisierung. Kapitel 4 erläutert die methodische Herangehensweise der Arbeit, wobei die Wahl des leitfadengebundenen Einzelinterviews und das Samplingverfahren näher betrachtet werden. Kapitel 5 präsentiert eine Transkriptanalyse, die auf verschiedenen Ausschnitten von vier qualitativen Interviews basiert und die Themen der strukturellen Sicherheit, der Stigmatisierung nach der Haftentlassung und der sozialen Einbindung sowie der Sexualitätsbedürfnisse untersucht. Kapitel 6 verknüpft die empirischen Ergebnisse mit den in Kapitel 3 vorgestellten Theorien und analysiert die Faktoren, die die Resozialisierung beeinflussen. Der Ausblick in Kapitel 7 fasst die Ergebnisse zusammen, beantwortet die Forschungsfrage und präsentiert mögliche Optimierungskonzepte für die Resozialisierung von Langzeitinhaftierten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Resozialisierung von Langzeitinhaftierten nach der Haft. Wichtige Schlüsselwörter sind: Delinquenz, Resozialisierung, Langzeitinhaftierte, Stigmatisierung, soziale Einbindung, qualitative Sozialforschung, Transkriptanalyse, Rückfallquote, Wiedereingliederung, Justizvollzug, Strafvollzug, Gesellschaft.
- Quote paper
- Constanze Wischnewski (Author), 2018, Resozialisierung von Langzeitinhaftierten nach abgeschlossener Haft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/501945