Die vorliegende Arbeit betrachtet als Untersuchungsgegenstand per Transaktionsvalidierung zugeflossene Einheiten einer Kryptowährung. Ausgehend ihrer Bilanzierung wird untersucht, inwiefern der einem Blockchain-Netzwerk zugrundeliegende Konsensalgorithmus die Aktivierung beeinflusst und ob die Bilanzregeln de lege lata dazu geeignet sind, einen Beitrag zur Erfüllung des Rechnungslegungszwecks zu leisten.
Die Transaktionsvalidierung zur Erlangung von Konsens stellt die wichtigste Funktion für die Aufrechterhaltung eines dezentralen verteilten Netzwerks dar. Zum aktuellen Zeitpunkt finden sich im einschlägigen Schrifttum jedoch keinerlei Beiträge, welche eine explizite Berücksichtigung von Konsensalgorithmen vornehmen. Die hier vorgenommene Untersuchung wird deutlich machen, welche Konsequenzen daraus erwachsen.
Als Nebenprodukt der Rechtsanwendung werden Problemfelder des Untersuchungsgegenstands aufgezeigt und diskutiert, weil es nicht auszuschließen ist, dass sie die Rechnungslegungspraxis betreffen (werden). Aus den Ergebnissen der durchgeführten Zweckmäßigkeitsanalysen werden konkrete Vorschläge zur Fortentwicklung des Bilanzrechts abgeleitet, durch die eine höhere Konformität mit den Jahresabschlussaufgaben erreicht werden kann. Die Zweckmäßigkeitsanalysen werden aus der Perspektive der Bilanztheorie im Rechtssinne durchgeführt und beruhen auf den Kerngedanken statischer und dynamischer Bilanztheorie.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 1.1 PROBLEMSTELLUNG UND ZIELSETZUNG
- 1.2 GANG DER UNTERSUCHUNG
- 2. THEORETISCHES FUNDAMENT
- 2.1 FORSCHUNGSANSATZ
- 2.2 UNTERSUCHUNGSGEGENSTAND
- 2.3 DEDUKTIONSBASIS
- 2.3.1 Bedeutung von Bilanztheorien für die Entwicklung der handelsrechtlichen Rechnungslegung
- 2.3.2 Bilanztheorien unter wissenschaftstheoretischen Gesichtspunkten
- 2.3.3 Bilanztheorie im Rechtssinne
- 2.3.4 Grundzüge der statischen Bilanztheorie
- 2.3.5 Grundzüge der dynamischen Bilanztheorie
- 2.3.6 Statische und dynamische Elemente geltenden Bilanzrechts
- 3. UNTERSUCHUNG DE LEGE LATA
- 3.1 BILMOG: ANSATZWAHLRECHT SELBST GESCHAFFENER IMMATERIELLER VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
- 3.2 ANSATZ DEM GRUNDE UND DER STELLE NACH
- 3.3 ANSATZ DER HÖHE NACH
- 4. DISKUSSION
- 5. DEDUKTION DE LEGE FERENDA
- 6. FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die bilanztheoretische Behandlung von durch Transaktionsvalidierung in einem Blockchain-Netzwerk erlangten Kryptowährungseinheiten. Ziel ist es, den Einfluss des zugrundeliegenden Konsensalgorithmus auf die Aktivierung dieser Einheiten zu analysieren und die Eignung der geltenden Bilanzregeln zur Erfüllung des Rechnungslegungszwecks zu bewerten. Die Arbeit identifiziert Problemfelder der Rechnungslegungspraxis und leitet daraus konkrete Vorschläge zur Weiterentwicklung des Bilanzrechts ab.
- Bilanzierung von Kryptowährungen
- Einfluss von Konsensalgorithmen auf die Rechnungslegung
- Zweckmäßigkeit der geltenden Bilanzregeln
- Vorschläge zur Weiterentwicklung des Bilanzrechts
- Analyse statischer und dynamischer Bilanztheorien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Problemstellung dar, nämlich die fehlende explizite Berücksichtigung von Konsensalgorithmen in der bilanzrechtlichen Behandlung von Kryptowährungen. Sie definiert die Zielsetzung der Arbeit, die darin besteht, die Auswirkungen dieser Algorithmen auf die Bilanzierung zu untersuchen und Verbesserungsvorschläge für das Bilanzrecht zu formulieren. Der Gang der Untersuchung wird skizziert, der die Arbeit systematisch von der theoretischen Fundierung über die Analyse des geltenden Rechts bis hin zu Schlussfolgerungen und Vorschlägen für zukünftiges Recht führt.
2. Theoretisches Fundament: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Es beschreibt den gewählten Forschungsansatz, den Untersuchungsgegenstand (Kryptowährungen und deren Erlangung durch Mining) und die Deduktionsbasis, welche sich auf verschiedene Bilanztheorien stützt. Die Bedeutung von Bilanztheorien für die Entwicklung der handelsrechtlichen Rechnungslegung wird erläutert, gefolgt von einer wissenschaftstheoretischen Betrachtung der Bilanztheorien selbst. Es werden die statische und die dynamische Bilanztheorie detailliert vorgestellt, und ihre jeweiligen Elemente im geltenden Bilanzrecht werden herausgearbeitet. Dieses Kapitel dient als essentieller Rahmen für die spätere Analyse des geltenden Rechts.
3. Untersuchung de lege lata: Dieses Kapitel analysiert die geltenden bilanzrechtlichen Vorschriften im Hinblick auf die Bilanzierung von durch Mining erlangten Kryptowährungen. Es werden verschiedene Ansatzwahlrechte und deren Anwendbarkeit im Kontext von Kryptowährungen untersucht. Die Analyse konzentriert sich auf die Aspekte des Ansatzwahlrechts selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände, des Ansatzes dem Grunde und der Stelle nach, sowie des Ansatzes der Höhe nach. Die Anwendung der bestehenden Regeln wird kritisch geprüft auf ihre Eignung für den Gegenstand.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Bilanzierung von Kryptowährungen
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht die bilanztheoretische Behandlung von durch Transaktionsvalidierung in einem Blockchain-Netzwerk erlangten Kryptowährungseinheiten. Konkret analysiert sie den Einfluss des zugrundeliegenden Konsensalgorithmus auf die Aktivierung dieser Einheiten und bewertet die Eignung der geltenden Bilanzregeln zur Erfüllung des Rechnungslegungszwecks. Die Arbeit identifiziert Problemfelder der Rechnungslegungspraxis und leitet daraus konkrete Vorschläge zur Weiterentwicklung des Bilanzrechts ab.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Bilanzierung von Kryptowährungen, den Einfluss von Konsensalgorithmen auf die Rechnungslegung, die Zweckmäßigkeit der geltenden Bilanzregeln, Vorschläge zur Weiterentwicklung des Bilanzrechts und die Analyse statischer und dynamischer Bilanztheorien.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Eine Einleitung, die Problemstellung und Zielsetzung definiert und den Gang der Untersuchung skizziert; ein Kapitel zum theoretischen Fundament, welches den Forschungsansatz, den Untersuchungsgegenstand und verschiedene Bilanztheorien (statisch und dynamisch) erläutert; ein Kapitel zur Untersuchung des geltenden Rechts (de lege lata) mit Fokus auf Ansatzwahlrechte; ein Diskussionskapitel; ein Kapitel zu Vorschlägen für zukünftiges Recht (de lege ferenda); und abschließend ein Fazit.
Welche Bilanztheorien werden betrachtet?
Die Arbeit stützt sich auf verschiedene Bilanztheorien, sowohl statische als auch dynamische. Es wird deren Bedeutung für die Entwicklung der handelsrechtlichen Rechnungslegung erläutert und eine wissenschaftstheoretische Betrachtung vorgenommen. Die Arbeit untersucht, wie die Elemente dieser Theorien im geltenden Bilanzrecht verankert sind und wie sie auf die Bilanzierung von Kryptowährungen angewendet werden können.
Wie wird der Einfluss von Konsensalgorithmen behandelt?
Die Arbeit analysiert den Einfluss des zugrundeliegenden Konsensalgorithmus auf die Aktivierung der durch Mining erlangten Kryptowährungseinheiten. Es wird untersucht, wie dieser Einfluss die bilanzrechtliche Behandlung dieser Einheiten beeinflusst und welche Konsequenzen sich daraus für die Anwendung der geltenden Bilanzregeln ergeben.
Welche konkreten Vorschläge zur Weiterentwicklung des Bilanzrechts werden gemacht?
Die Arbeit identifiziert Problemfelder der bestehenden Rechnungslegungspraxis und leitet daraus konkrete Vorschläge zur Weiterentwicklung des Bilanzrechts ab. Diese Vorschläge werden im Kapitel "Deduktion de lege ferenda" detailliert dargelegt.
Welche Aspekte des geltenden Bilanzrechts werden untersucht (de lege lata)?
Die Untersuchung de lege lata konzentriert sich auf die Anwendbarkeit verschiedener Ansatzwahlrechte im Kontext der Bilanzierung von durch Mining erlangten Kryptowährungen. Im Detail werden das Ansatzwahlrecht selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände, der Ansatz dem Grunde und der Stelle nach, sowie der Ansatz der Höhe nach analysiert.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2019, Krypto-Mining im Lichte der handelsrechtlichen Rechnungslegung. Eine bilanztheoretische Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/501991