Im Jahr 1972 veröffentlichte der „Club of Rome“ die Studie „The limits to growth“. Kernaussage dieses Werkes ist, dass durch die Auswirkungen zune hmender Umweltverschmutzung und der Erschöpfung natürlicher Ressourcen das globale Wachstum sowohl im ökonomischen Sinne als auch im Hinblick auf die Bevö lkerungszahl vor dem Jahr 2100 an seine Grenzen stoßen wird. Durch die Studie wurde weltweites Aufsehen erregt und erstmals das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit über die Endlichkeit der natürlichen Ressourcen geweckt. Zudem hat sie zu der Einsicht geführt, dass die Umwelt im Allgemeinen als knappes Gut zu betrachten ist. Dennoch wird die Umwelt oft als freies Gut empfunden, wodurch an dieser Stelle ein Marktversagen eintritt und der Staat die Aufgabe hat die Knappheitseigenschaft der Umwelt im Allgemeinen und von Rohstoffen im Speziellen auch subjektiv erkennbar zu machen. Allein die Knappheit natürlicher Ressourcen rechtfertigt jedoch eine Förderung erneuerbarer Energien (EE) - und damit ein Eingreifen des Staates in den Marktprozess nicht. Vielmehr würde der Marktprozess als solcher zu einer optimalen Allokation der knappen natürlichen Ressourcen führen und schließlich zu ihrer effizientesten Nutzung sowie zur EE-Entwicklung führen. Allerdings ist die Gefahr eines Marktversagens gerade im Energiebereich immanent. Externe Effekte wie Umweltverschmutzung, erhöhte CO2-Emission und der damit einhergehende anthropogene Treibhauseffekt können als Rechtfertigung staatlicher Intervention herangezogen werden. Inzwischen besteht auf politischer Ebene ein breiter Konsens, dass ein staatliches Eingreifen zum Schutze der Umwelt und zur Schonung von Ressourcen notwendig ist, und es somit einer staatlichen EE-Förderung bedarf.3Vor diesem Hintergrund beschä ftig sich diese Arbeit mit Vor- und Nachteilen einer EU-weiten Harmonisierung der Förderung, wobei an bestehe nden Zielen und EU-Richtlinien angesetzt wird. Auf Grund der unterschiedlichen Strukturen innerhalb der drei Segmente des Energiemarktes (Elektrizität, Kraftstoff und Wärme) ist ein nach diesen Bereichen differenzierender Ansatz notwendig. Wegen des begrenzten Rahmens dieser Arbeit können jedoch nicht alle drei Bereiche gleichwertig behandelt werden. Da der Strommarkt auf Grund der be-vorstehenden EU-weiten Liberalisierung und seiner Netzstruktur aus wettbewerbspolitischer Sicht am interessantesten erscheint, wird auf diesem Schwerpunkt der Arbeit liegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erneuerbare Energien: Begriffsbestimmung und Nutzung
- Förderung erneuerbarer Energien
- Grundprinzipien der Förderung erneuerbarer Energien
- Förderung erneuerbarer Energien
- Erneuerbare Energien in der EU: Ziele, Richtlinien und Förderung
- Förderung erneuerbarer Energien in den Mitgliedsstaaten
- Für und Wider EU-einheitliche Reglungen.
- Die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtungsweise
- Strommarkt
- Ziel: Umweltschutz – Erhöhung des EE-Stromanteils
- Ziel: Ökonomische Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit
- Ziel: Energieversorgungssicherheit
- Biokraftstoffmarkt
- Wärmemarkt
- Fazit und weiterführende Überlegungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit der Förderung von erneuerbaren Energien in der Europäischen Union. Sie analysiert die Vor- und Nachteile einer EU-weiten Harmonisierung der Förderpolitik, wobei die bestehenden Ziele und EU-Richtlinien im Mittelpunkt stehen. Der Fokus liegt dabei auf dem Strommarkt aufgrund seiner bevorstehenden Liberalisierung und seiner wettbewerbspolitischen Relevanz. Die Arbeit befasst sich mit der Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtungsweise der Förderung in den verschiedenen Energiebereichen (Elektrizität, Kraftstoff und Wärme).
- Harmonisierung der Förderung erneuerbarer Energien in der EU
- Analyse von Vor- und Nachteilen einer EU-weiten Harmonisierung
- Differenzierte Betrachtungsweise der Förderung in den verschiedenen Energiebereichen
- Fokus auf den Strommarkt und seine Liberalisierung
- Bedeutung der Umweltpolitik und Ressourcenschonung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und beleuchtet die Bedeutung von erneuerbaren Energien im Hinblick auf Umweltverschmutzung, Ressourcenschonung und den anthropogenen Treibhauseffekt. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Vor- und Nachteile einer EU-weiten Harmonisierung der Förderung zu untersuchen.
- Erneuerbare Energien: Begriffsbestimmung und Nutzung: Dieses Kapitel definiert den Begriff der erneuerbaren Energien und beschreibt deren Nutzungsmöglichkeiten. Es werden auch die grundlegenden Prinzipien der Förderung von erneuerbaren Energien erläutert.
- Erneuerbare Energien in der EU: Ziele, Richtlinien und Förderung: Dieses Kapitel beleuchtet die Ziele und Richtlinien der Europäischen Union im Bereich der Förderung erneuerbarer Energien. Es wird ein Überblick über die Fördermaßnahmen in den verschiedenen Mitgliedsstaaten gegeben.
- Für und Wider EU-einheitliche Reglungen: Dieses Kapitel diskutiert die Vor- und Nachteile einer EU-weiten Harmonisierung der Förderung von erneuerbaren Energien. Es wird die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtungsweise für die verschiedenen Energiebereiche (Elektrizität, Kraftstoff und Wärme) betont.
- Strommarkt: Dieses Kapitel befasst sich mit den Zielen der EU-weiten Förderung von erneuerbaren Energien im Strommarkt, darunter Umweltschutz, ökonomische Effizienz und Energieversorgungssicherheit.
- Biokraftstoffmarkt und Wärmemarkt: Dieses Kapitel befasst sich mit den Herausforderungen und Chancen der Förderung erneuerbarer Energien im Biokraftstoffmarkt und im Wärmemarkt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themenfelder erneuerbare Energien, Förderung, EU-Harmonisierung, Strommarkt, Umweltpolitik, Ressourcenschonung, anthropogener Treibhauseffekt, Ökonomische Effizienz, Energieversorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit, Liberalisierung, Differenzierte Betrachtungsweise und Biokraftstoffe. Die Arbeit fokussiert auf die Auswirkungen von EU-weiten Regulierungen auf den Strommarkt und die Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Mitgliedsstaaten.
- Citar trabajo
- Johannes Krick (Autor), 2005, Förderung erneuerbarer Energien: Für und Wider EU-einheitliche Regelungen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50253