Ende Juli 44 v.Chr. am heiligsten Ort Roms, dem Tempel des Jupiter Optimus Maximus. Zwei Männer feiern in einer festlichen Zeremonie ihre Eintracht und demonstrieren allen Bürgern Roms Geschlossenheit und Einigkeit. Der Eine ist Marcus Antonius, Ende 30, begleitet als Konsul das höchste Amt im römischen Staat, kann bereits einige militärische Erfolge vorweisen, ist von nobelster Abstammung, kurz: ein politisches Schwergewicht. Der Andere wird Gaius Julius Caesar genannt – benannt nach seinem gleichnamigen Adoptivvater, aber aufgewachsen als Gaius Octavius – ein gerade mal 18 Jahre alter Jüngling ohne jegliches Amt oder Militär, geschweige denn besonders hoher Abstammung, lediglich mit einem großen Namen ausgestattet und einer Menge Geld. Dieses politische Leichtgewicht hat es innerhalb von drei Monaten geschafft sich von einem Außenseiter zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten im Kampf um die Nachfolge des großen Caesars zu mausern. Nach dieser Zeremonie war Octavian in aller Öffentlichkeit eine gleichberechtigte, beliebte und anerkannte Persönlichkeit neben dem ersten Mann im Staate. Eine Entwicklung, die keineswegs von Antonius beabsichtigt worden sein konnte und für die einiges an politischem Geschick, Kalkül und auch Zufall vonnöten war. In dieser Arbeit wird untersucht, welche Medien Octavian für sich nutzen konnte, um sich in diese Position zu bringen. Was waren Schlüsselmomente, die ihm beim Volk so beliebt machten und warum besaß Antonius so einen Groll gegen ihn, dass sie sich öffentlich aussöhnen mussten?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeine politische Situation in Rom Anfang Mai 44
- Politische Position Octavians Anfang Mai
- Politische Position des Marcus Antonius Anfang Mai
- Der Streit um das Erbe Caesars
- Der Wendepunkt: Die Ludi Victoriae Caesaris...
- Zusammenfassung und Fazit ......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den Aufstieg Octavians vom Außenseiter zum ernstzunehmenden Konkurrenten um die Nachfolge Caesars im Zeitraum von Mai bis Juli 44 v.Chr. Der Fokus liegt auf den politischen Strategien Octavians und den Gründen für die Spannungen zwischen ihm und Antonius, die zur öffentlichen Versöhnung führten.
- Die politische Situation in Rom nach der Ermordung Caesars
- Die politischen Strategien und Ressourcen von Octavian und Antonius
- Der Einfluss der öffentlichen Meinung und der Propaganda auf die politische Machtkonstellation
- Die Rolle der Venus-Spiele in der politischen Strategie Octavians
- Die Entwicklung der Beziehungen zwischen Octavian und Antonius
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Hauptakteure, Octavian und Antonius, sowie den historischen Kontext vor.
- Allgemeine politische Situation in Rom Anfang Mai 44: Dieser Abschnitt beschreibt die politische Landschaft in Rom nach der Ermordung Caesars, das Machtvakuum und die unterschiedlichen politischen Ziele der verschiedenen Gruppen.
- Politische Position Octavians Anfang Mai: Dieses Kapitel analysiert die politische Position des jungen Octavians und seine Ressourcen in Bezug auf Macht und Einfluss.
- Politische Position des Marcus Antonius Anfang Mai: Der Abschnitt beleuchtet die politische Position des Antonius und seine Ressourcen in Bezug auf Macht und Einfluss.
- Der Streit um das Erbe Caesars: Dieses Kapitel untersucht den Streit um das Erbe Caesars und die unterschiedlichen politischen Ziele der Hauptakteure in Bezug auf die Nachfolge.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die politische Nachfolge Caesars, insbesondere auf die Rivalität zwischen Octavian und Antonius. Weitere zentrale Begriffe sind: politisches Kapital, Propaganda, öffentliche Meinung, Venus-Spiele, Machtkämpfe und das Machtvakuum nach dem Tod Caesars.
- Quote paper
- Philipp Müller (Author), 2018, Zwei rivalisierende Erben. Octavian und Antonius, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/502619