„WORLD POLITICS IS entering a new phase, an intellectual have not hesitated to proliferate visions of what it will be […] “ (Huntington 1993, S.22). Mit dem Ende des Kalten Krieges Anfang der 90er Jahre und dem Abklingen des Kampfes der Ideologien begann die Suche nach neuen Identifikationskriterien aller beteiligten Staaten. Eine denkbare Alternative wäre die Rückkehr zu einem verstärkten Nationalismus, eine Identifikation durch den eigenen Staat. Allerdings wäre dies angesichts der fortgeschrittenen Vernetzung der Welt in allen Bereichen - also der Globalisierung - keine sonderlich realistische Lösung gewesen. Eine neue Alternative wäre die Identifikation durch eine Zivilisation gewesen, die im Zuge der Globalisierung eine realistischere Lösung bietet.
Meiner Meinung nach begann jedoch bereits vor dem Ende des Kalten Krieges ein Loslösungsprozess, bedingt durch unser heutiges Transportwesen und die „informations- und kommunikationstechnologische Dauerrevolution“ (Dürmatt 2003, S.16). Eine Loslösung der Identifikation von bestimmten Räumen. Die Kulturen der Zukunft, die Szene-Kulturen durchdringen die heutigen an den Raum gebundenen Kulturen. Szene-Kulturen sind z.B. eine bestimmte Sportszene (Surferzene, Fußballszene...) oder eine politisch-orientierte Szene (Globalisierungsgegner...). So lassen die Szene-Kulturen, die einst wichtige Identifikationskriterien, wie die Zugehörigkeit zu einem Staat, einer Region oder einer Zivilisation, langsam in den Hintergrund treten und neue Identifikationskriterien entstehen. Diese fragen nicht nach dem „Woher kommst du?“ sondern „Was machst du?“ bzw. „Wie ist deine Einstellung zu…?“. Im Folgenden will ich erörtern Warum und Wie diese Szene-Kulturen entstehen und warum das Wo nicht von belang ist. Zuerst werde ich die Begriffe „Raumgebundene Kultur“ und „Szene-Kulturen“ definieren und dann den Prozess des Loslösens von bestimmten Räumen betrachten. Anschließend betrachte ich dann die Ursachen, warum traditionelle Kulturen in den Hintergrund treten und Szene-Kulturen entstehen werden. Abschließend will ich das Verhältnis von raumgebundener Kultur und Szene Kultur untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- Definition Raumgebundener Zivilisation/Kultur
- Definition Szene-Kulturen
- Die Entstehung von Szene Kulturen
- Die Loslösung vom bestimmten Räumen durch neue Transport-, Informations- und Kommunikationstechnologien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Frage, warum raumgebundene Zivilisationen an Bedeutung verlieren und Szene-Kulturen an Bedeutung gewinnen. Er analysiert den Prozess der Loslösung von bestimmten Räumen durch die Entwicklung neuer Transport-, Informations- und Kommunikationstechnologien. Der Text beleuchtet, wie Szene-Kulturen neue Identifikationskriterien schaffen, die nicht mehr auf Raum und Herkunft basieren, sondern auf gemeinsamen Interessen und Aktivitäten.
- Definition und Charakteristika raumgebundener Zivilisationen
- Definition und Merkmale von Szene-Kulturen
- Die Rolle von Technologie in der Entstehung von Szene-Kulturen
- Der Wandel von Identifikationskriterien
- Das Verhältnis von raumgebundenen Zivilisationen und Szene-Kulturen
Zusammenfassung der Kapitel
Definition Raumgebundener Zivilisation/Kultur
Der Text definiert raumgebundene Zivilisationen als Kulturen, die sich durch räumliche Nähe und gemeinsame Bräuche, Wissen und Ideen auszeichnen. Beispiele für raumgebundene Zivilisationen sind die japanische, islamische und westliche Kultur. Der Text diskutiert die klassischen und relativistischen Definitionen von Kultur und Zivilisation.
Definition Szene-Kulturen
Der Text definiert Szene-Kulturen als Gruppen von Menschen, die durch gemeinsame Interessen und Aktivitäten verbunden sind und sich über Raumgrenzen hinweg organisieren. Beispiele für Szene-Kulturen sind Sportszenen, politische Szenen und Musikgenres. Der Text argumentiert, dass Szene-Kulturen neue Identifikationskriterien schaffen, die auf gemeinsamen Interessen und Aktivitäten basieren.
Die Entstehung von Szene Kulturen
Der Text untersucht die Entstehung von Szene-Kulturen im Kontext der Globalisierung und der Entwicklung neuer Transport-, Informations- und Kommunikationstechnologien. Er argumentiert, dass diese Entwicklungen dazu beitragen, die Bedeutung von Raum und Herkunft als Identifikationskriterien zu verringern. Der Text präsentiert Beispiele für die Entstehung von Szene-Kulturen wie die Reaggaeszene.
Schlüsselwörter
Der Text fokussiert auf die Konzepte der raumgebundenen Zivilisation, der Szene-Kultur, der Globalisierung, der Identifikation, der Technologie, der Kultur und des Wandels. Wichtige Themen sind die Veränderung von Identifikationskriterien, die Entstehung neuer kultureller Formen und die Rolle der Technologie in der Gestaltung kultureller Prozesse.
- Quote paper
- Sascha Woditsch (Author), 2005, The Collapse of Civilizations?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50287