Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Gebäudereinigungsbranche


Diplomarbeit, 2019

43 Seiten, Note: 5.5 (Schweizer Notenskala)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Ausgangslage, Problemstellung
1.2 Forschungsfrage
1.3 Zielsetzung, inhaltliche Abgrenzung

2. Ist-Zustand der Reinigungsbrache in der Schweiz
2.1 Branchenübersicht
2.2 Externe und interne Kräfte der Digitalisierung in der Reinigungsbranche
2.3 Trends in der Reinigungsbranche

3. Methodische Vorgehensweise
3.1 Forschungsziel und Forschungsfragen
3.2 Quantitative Sozialforschung
3.3 Methodologie
3.3.1 Recherche
3.3.2 Schriftliche Befragung
3.3.3 Der Fragebogen

4. Empirischer Teil
4.1 Ergebnisse der Umfrage
4.1.1 demografische Fragen
4.1.2 persönliche Einschätzungen zur Digitalisierung
4.1.3 Digitalisierungsgrad der Unternehmen
4.1.4 Reifegrad der Kunden
4.1.5 Webbasierte Akquise
4.1.6 Einschätzung des persönlichen Digitalisierungsgrads der Mitarbeitenden
4.1.7 Personalmanagement der Arbeitgeber

5. Erwarteter Soll-Zustand

6. Fazit
6.1 Beantwortung der Problemstellung
6.2 Handlungsempfehlung / Notwendige Massnahmen

7. Anhang
7.1 Quellenverzeichnis Texte
7.2 Abbildungsverzeichnis

Vorwort

Die Digitalisierung übt Einflüsse auf alle Branchen in der Schweizer Wirtschaft aus. Davon kann auch die Reinigungsbranche der Schweiz nicht ausgenommen werden. Veränderungen der Dienstleistungen sowie der Arbeitsweisen sind heute bereits ersichtlich, eine Tendenz in die Richtung automatisierter Software und Robotik ist erkennbar. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit diesen Veränderungen und dem Wandel der Reinigungsbranche, ausgelöst durch die Digitalisierung. Der Fokus liegt auf der Frage, inwiefern die Digitalisierung das Dienstleistungsangebot der Reinigungsbranche verändert, wie sich dies auf die verschiedenen Betriebsgrössen auswirkt und was die nötigen Massnahmen zur Umsetzung in den Betrieben sind.

Eine Kombination von theoretischen Grundlagen und einer digitalen Umfrage bildet die Basis für die gewonnenen Erkenntnisse dieser Arbeit.

1. Einleitung

Die andauernd fortschreitende Digitalisierung beeinflusst in der heutigen Zeit auch die Reinigungsbranche der Schweiz. In den nachfolgenden Abschnitten soll die Ausgangslage erläutert, sollen die Fragen definiert sowie eine inhaltliche Abgrenzung der vorliegenden Arbeit vorgenommen werden.

1.1. Ausgangslage, Problemstellung

Die Wirtschaft unterliegt ohne Zweifel einem stetigen Wandel durch die Digitalisierung. Davon ist auch die Reinigungsbranche nicht ausgenommen. Zum heutigen Zeitpunkt betrifft dies vor allem administrative Arbeiten, welche bereits teilweise oder sogar komplett automatisiert werden können.

Hierunter fallen Arbeiten wie Korrespondenzen führen, Rechnungen stellen, Belege sortieren, Arbeitszeiterfassung und Auswertung und weitere Tätigkeiten. Somit kann die durch die Digitalisierung der Prozesse gewonnene Zeit für andere Aufgaben eingesetzt werden, zum Beispiel für die Betreuung und Beratung der Kunden. Aufgrund der theoretischen Grundlagen sowie der erhobenen empirischen Daten sollen folglich am Ende dieser Arbeit Handlungsempfehlungen abgegeben werden, indem aufgezeigt wird, in welche Richtung sich die Reinigungsbranche entwickeln könnte und welche Gesichtspunkte in naher Zukunft nicht aus den Augen gelassen werden dürfen.

1.2. Forschungsfrage

- Was sind die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gebäudereinigungsbranche?

Abgeleitet von dieser Frage ergeben sich weitere Teilfragen:

- Welche digitalen Leistungssysteme werden bereits heute genutzt und in welchem Ausmass werden diese genutzt?
- Wie unterscheidet sich der Reifegrad der Unternehmen in Bezug auf die Betriebsgrösse?
-Was sind die notwendigen Massnahmen um die Digitalisierung im Betrieb umgesetzt werden kann?

1.3. Zielsetzung, inhaltliche Abgrenzung

Die Vorliegende Arbeit hat das Ziel den derzeitigen Digitalisierungsstand genau zu analysieren und die Zusammenhänge mit den Unternehmensgrössen aufzuzeigen. Weiter werden Handlungsempfehlungen ausgearbeitet, welche die nötigen Massnahmen für die Umsetzung der Digitalisierung aufzeigen sollen. Um dieses Vorhaben realisieren zu können, werden primär die gestellten Forschungsfragen aktuell und praxisnah beantwortet. Die Beantwortung der Forschungsfragen zeigt allgemeingültige Ergebnisse für die Thematik der Digitalisierung in der Reinigungsbranche auf. Anschliessend wird erarbeitet, welchen Wandel die Reinigungsbranche durch die beständige Digitalisierung erlebt. Diese Ergebnisse bilden die Grundlage für die Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen, die den zukünftigen Herausforderungen entsprechen. Die Handlungsempfehlungen sollen aufzeigen, in welche Richtung sich die Branche entwickeln wird und welche Kundenwünsche vorhanden sind. Die ausgearbeiteten Handlungsempfehlungen sollen spezifisch kleine bis mittelgrosse Reinigungsunternehmen erstellt werden und einen Mehrnutzen für diese Firmen generieren. Inhaltlich abgegrenzt wird dieses Thema vom umfangreicheren Feld der allgemeinen Digitalisierung in der Schweiz, das in dieser Arbeit nicht behandelt wird. Die Forschung wird spezifisch nur auf die Reinigungsbranche ausgerichtet. Andere Branchen als die Reinigungsbranche stehen nicht im Fokus dieser Arbeit.

Die Hauptzielsetzungen der vorliegenden Arbeit sind somit, die folgenden Punkte zu erreichen:

- Die Veränderung der Digitalisierung auf die Reinigungsbranche zu erforschen.
-Handlungsempfehlungen für kleine bis mittlere Reinigungsunternehmen auszuarbeiten.

2. Ist-Zustand der Reinigungsbranche in der Schweiz

Die Reinigungsbranche unterliegt einem stetigen Wandel durch die Digitalisierung. Um zu sehen, wohin dieser Wandel führen kann, wird zu Beginn der aktuelle Zustand der Branche aufgezeigt und somit ein Überblick über die Branche vermittelt. Mithilfe einer Branchen-Übersicht, einer Analyse von externen und internen Kräften der Digitalisierung sowie dem Aufzeigen von aktuellen Herausforderungen und Trends in der Reinigungsbranche wird der aktuelle Ist-Zustand dargestellt.

Während bei der Gebäudereinigung die eigentliche Arbeit noch weitgehend von Hand gemacht wird und somit nicht digitalisiert werden kann, sieht das im organisatorischen Bereich ganz anders aus. Von der Auftragsbearbeitung über die Buchhaltung bis zur Nachkalkulation, Personalplanung oder Objektverwaltung gibt es auch in der Branche der Gebäudereinigung zahlreiche Aspekte, welche digitalisiert werden können. Zum einen können Prozesse so optimiert werden. Die einzelnen Aufgaben können schneller, effizienter, weniger fehleranfällig sowie günstiger erledigt werden und so spart das betreffende Unternehmen eine Menge Geld. Zum anderen entsteht mehr Transparenz für die Mitarbeiter und somit machen sich auch positive Auswirkungen auf die Zufriedenheit in der Belegschaft und somit deren Motivation. Kurz gesagt: Die Digitalisierung vereinfacht die Arbeit und bringt finanzielle sowie Wettbewerbsvorteile für das Unternehmen mit sich.1

2.1. Branchenübersicht

Um den Ist-Zustand der Reinigungsbranche möglichst authentisch darstellen zu können, wird zuerst ein Branchen-Überblick gegeben. Dieser beinhaltet fünf der grössten und bekanntesten Reinigungsfirmen der Schweiz, deren Dienstleistungsspektrum und eine kurze Analyse der Unternehmungen.

-ISS Facility Services AG2

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dienstleistungsspektrum:

- Facility Management (Bewirtschaftung von Gebäuden und Liegenschaften)
- Cleaning Services (Reinigung)
- Security Services (Sicherheitsdienst)
- Property Services (Instandhaltung)
- Infra Services (Kanalunterhalt)
- Support Services (Infrastrukturelle Dienstleistungen)

-Vebego AG3

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dienstleistungsspektrum:

- Cleaning (Reinigung)
- Facility Management (Bewirtschaftung von Gebäuden und Liegenschaften)

- Vebego Santé (Dienstleistungen im Gesundheitswesen)

- Vebego Airport (Reinigungsarbeiten und Wäscheservice an Flughäfen)

- Honegger AG4

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dienstleistungsspektrum:

- Reinigung
- Facility Management (Bewirtschaftung von Gebäuden und Liegenschaften)
- Cleanroom (Dienstleistungen im Reinraumbereich)
- Healthcare (Dienstleistungen im Gesundheitswesen)

- Enzler Reinigungen AG5

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dienstleistungsspektrum:

- Reinigung
- Facility Management (Bewirtschaftung von Gebäuden und Liegenschaften)
- H-tec (Dienstleistungen in Bereichen mit besonderen Hygieneanforderungen)
- Hotelservice (Dienstleistungen im Hotelbereich)

- Dosim AG6

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dienstleistungsspektrum:

- Support Services (Reinigung, Empfang, Umzüge, Grünpflanzen, Post, etc.)
- Property Services (Hauswartung, Technischer Unterhalt, Grünflächen, etc.)
- Cleanroom (Dienstleistungen im Reinraumbereich)
- Healthcare (Dienstleistungen im Gesundheitswesen)
- Vertragsmanagement (Kostenverwaltung, Beratung, etc.)

Analyse der Unternehmungen:

Alle der grossen Unternehmen haben ein sehr breites Dienstleistungsspektrum geschaffen. Es gibt keines welches sich nur auf die Gebäudereinigung konzentriert. Dies wiederspiegelt den Wunsch der Kunden, möglichst viele Dienstleistungen aus einer Hand zu beziehen. Dadurch entsteht noch mehr Potenzial für die Digitalisierung welche auch in allen an die Gebäudereinigung angrenzenden Bereichen wie dem Facility Management, etc. einen sehr starken Einfluss hat.

2.2. Externe und interne Kräfte der Digitalisierung in der Reinigungsbranche

Das gesamte Umfeld der Reinigungsbranche, sowohl der Facility Management-Branche, verändert sich in rasanter Geschwindigkeit. Dies in Bezug die politischen und gesellschaftlichen Trends, aber auch durch die sich wandelnden Transparenz- und Informationserfordernisse.7

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Externe Kräfte

Mitbewerber

Es besteht eine ausserordentlich starke Rivalitätssituation innerhalb der Reinigungsbranche. In der Schweiz ist der Markt regional stark zersplittert mit vielen kleinen Reinigungsunternehmen. Durch die vielen bereits vorhandenen Unternehmen ist ein massiver Preisdruck spürbar.

Kunden

Bereits seit längerem suchen die Unternehmen nach Möglichkeiten Dienstleistungen von externen Firmen zu beziehen. Dieser Trend scheint auch ich Zukunft nicht abzureissen. Das schafft für unsere Branche eine enorme Chance und ist auch der Grund dafür, dass die Breite der Dienstleistungen von Gebäudereinigern stets erweitert wird. Weiter wird die Nachfrage für Dienstleistungen in Privathaushalten durch den wachsenden Wohlstand, die zunehmende Alterung der Gesellschaft sowie dem Druck auf dem Arbeitsmarkt zunehmen.8

Lieferanten

Auch für die Lieferanten, wie zum Beispiel Maschinenherstellern, Herstellern von Reinigungschemie, aber auch Softwareherstellern bietet sich durch die Digitalisierung ein grosses Potential. Jedoch ist auch für sie der Druck gross, da auch sie sich in einer starken Rivalitätssituation befinden.

Substitution Thesis Digitalisierung von Christoph Schwander

Bereits heute gibt es viele Facility- oder Immobiliendienstleister welche ergänzend zu den bereits angebotenen Dienstleistungen nun auch Reinigungsdienstleistungen anbieten. Es sind meist grössere Unternehmen welche die Reinigung ergänzend zu den anderen Dienstleistungen, als Komplettpaket auf den Markt bringen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: interne Kräfte

Strategiemanagement

Umsätze im Bereich der eigentlichen Gebäudereinigung werden zurückgehen. Eine strategische Umorientierung für die Gebäudereinigungsbrachen in Richtung Packet-Lösungen welche mehrere Dienstleistungen enthalten könnte eine mögliche Alternative darstellen.

Wertschöpfungsmanagement

In der Wertschöpfung zählt für den Kunden die wahrgenommene und dadurch bezahlte Qualität einer Dienstleistung. Die Übereinstimmung von erwarteter und angebotener Qualität ist daher das wichtigste Kriterium bei der Erbringung unserer Dienstleistungen.

Organisationsmanagement

Um weiterhin konkurrenzfähig zu sein, werden die Organisationsstrukturen von sämtlichen Reinigungsunternehmen einen Wandel durchmachen müssen. Das Ziel wird sein, wandlungsfähige Systeme mit weniger Hierarchiestufen und einem höheren Grad an Informationsvernetzung einzuführen.7

Personalmanagement

Im Bereich Personalmanagement wird die Fachkompetenz aufgrund der Digitalisierung relativ an Bedeutung verlieren. Differenzierungsmöglichkeiten zu Mitbewerbern bestehen hier in der Erhöhung der Technologie-, Sozial- und Managementkompetenz.7

Arbeitsmanagement

Der Arbeitsalltag in der Reinigungsbranche wird sich auf einigen Ebenen ebenfalls stark verändern. Das Geheimrezept beim Arbeitsmanagement wird sein, dass Dinge weggelassen und die wirklich relevanten Dinge richtig gemacht werden. Entscheidend sind eine stetige Weiterentwicklung des Wissens, des Know-what, des Know-hows und eine nachhaltig gesunde Arbeitsweise 7

2.3. Trends in der Reinigungsbranche

Technischer Bereich

Vorteile der Digitalisierung in der Gebäudereinigung lassen sich vor allem auf die Elektronik zurückführen. Mittels miniaturisierter Sensorik lässt sich die Performance von Gebäuden verbessern und besser verstehen. Ausfälle von zum Beispiel Aufzügen oder Laufbändern können so verlässlich vorhergesagt werden und detaillierte Real-Time-Gebäudenutzungsanalysen erstellt werden. Die ersten autonomen Reinigungsroboter werden schon bald im Tagesgeschäft eingesetzt und erleichtern die Arbeit der Reinigungskräfte bei schwer zugänglichen Stellen. Spezialroboter für die Reinigung von Schächten oder Solarflächen sind bereits im Einsatz. „Spezielle Drohnen befinden sich in der Entwicklung, die die Fenster von Fassaden und sogar ganze Schiffsrümpfe reinigen können. Die Drohnen sind mit einem Schlauch verbunden, durch den das Reinigungswasser zuläuft, und können vollautomatisch freischwebend putzen oder manuell ferngesteuert werden.9

Sensoren in Papierhandtuch- und Seifenspender melden der Reinigungskraft den aktuellen Füllstand auf das Smartphone/Tablet und ermöglichen ihr damit schon zu Schichtbeginn Ihren Trolley optimal mit Hygienematerial zu bestücken und genau dort rechtzeitig aufzufüllen wo es erforderlich ist.10

Die Firma Kärcher bietet ein „Fleet Management“ an, welches ihnen ermöglicht, umfangreiche Maschinendaten zu erfassen und zur Weiterverarbeitung an die Cloud zu sendet und somit Mehrkosten, wie Geräteausfälle oder vom Kunden erwünschte Nacharbeiten, zu vermeiden.11

Organisatorischer Bereich

Um die stetig wachsende Zahl an Software-Systemen effizient nutzen und managen zu können, geht der Trend in Richtung integrierter Plattformlösungen, die eine einfache und übersichtliche Gesamtsteuerung des Reinigungs- bzw. Objektmanagementprozesses ermöglichen.12

Unternehmerischer Bereich

Durch die Digitalisierung erfährt die Gebäudemanagement-Branche einen Innovationsschub und es werden neue Impulse in Forschung und Entwicklung gesetzt.

Auch die Nutzung von Big Data führt vor allem zukunftsweisend zum Erfolg. Gesammelte Datenströme helfen Trends zu erkennen und Kunden besser zu verstehen. Dieses Wissen ist wertvoll für die Entwicklung von Produkten, die Vermarktung und das Kundenbeziehungsmanagement. Das Resultat: Wachsende Umsätze durch kundenorientierte Produkte und Ansprache.13

Für eine hohe Kundenzufriedenheit ist die Überwachung und Steuerung der Reinigungsleistungen ein zentraler Punkt. Über ein Programm kann ein Mitarbeiter alle aufgenommenen Informationen zentral speichern und somit für die Mitarbeiter in der Hauptverwaltung sichtbar machen. Man hat nun im Backoffice einen exakten Überblick über den Status, die Kundenzufriedenheit und die Sauberkeit in den betreuten Objekten. Diese aktuellen Informationen, sowie Protokolle für den Kunden müssen somit nicht aufwendig postalisch verschickt, gefaxt oder selbst in die Hauptverwaltung gebracht werden. Trotz Individuelle Kundenwünsche soll es möglich sein, die Produktionskosten niedrig zu halten. Da durch die Vernetzung und Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette alle Informationen in Echtzeit verfügbar sind, kann ein Unternehmen rechtzeitig auf die Überprüfbarkeit bestimmter Rohstoffe reagieren und den Verbrauch senken. Durch Enterprise-Ressource-Planning (ERP)-Systeme werden für die Produktion benötigten Materialien, zur richtigen Zeit, mit der erforderlichen Menge, an dem richtigen Ort, zur Verfügung stehen. Somit werden Produktionsabläufe flexibel gesteuert und ständig optimiert, der Wertschöpfungsprozess effizienter betrieben und die Wirtschaftlichkeit gesteigert. Die Vernetzung der Endverbraucher mit dem Geschäftsführer bzw. den zuständigen Mitarbeiter an den Produktionsprozess ermöglicht relativ viel Zeit zu sparen und auf Mängel frühzeitig zu reagieren. Somit bietet IoT die Chance, eine verbesserte Qualitätskontrolle durchzuführen und für einen verbesserten Umweltschutz zu agieren.14

Kundenbereich

Dank Überwachungssoftware können auch die Kunden auf Reinigungsprotokolle oder Stellvertreter der Reinigungskräfte zurückgreifen und diese einsehen. Auch können durch eine systematische Datenanalyse der technischen Anlagen, technische Defekte ermittelt und damit Ausfälle oder sogar Schäden vermieden werden. Dies bedeutet einen bedarfsgerechten und kostensparenden Einsatz von Serviceressourcen für den Kunden.15

Dieser Informationsfluss ist für die Kunden, die eine Dienstleistung eingekauft haben, sehr wichtig und für weitere Auftragsvergaben relevant.

Kunden fragen vermehrt digitale Angebote an und wünschen insbesondere Produkte und Leistungen schneller konsumieren zu können (Zeitersparnis).16

Durch das große Angebot im Netz können Kunden Unternehmen vergleichen und deren Vor- oder Nachteile abwägen.

Der Kundenservice wird verbessert, denn digitale Anwendungen steuern elektronisch operative Aufgaben im Betrieb wie z.B. die Vernetzung über Mobiltelefon, Tablets oder Computer. Die Übertragung von Kundendaten und Materialdaten erfolgt in Echtzeit und sind jederzeit abrufbar, dadurch können Kundenanfragen schnell und effizient beantwortet werden. Als Folge erhöhen sich meist die Kundenzufriedenheit, die Qualität der Produkte und die Dienstleistungen.14

3. Methodische Vorgehensweise

Im vorangehenden Kapitel wurden die aktuellen Herausforderungen und die möglichen zukünftigen Anforderungen an die Reinigungsbranche anhand verfügbarer Literatur, Gesprächen mit Berufskollegen und Kolleginnen, und Erfahrungswerten als theoretische Grundlage für die vorliegende Arbeit aufgezeigt. Zudem wurde eine Branchenübersicht der grössten Reinigungsunternehmen der Schweiz vermittelt. Einleitend in den methodischen Teil der Arbeit werden zunächst einzelne Ansätze der quantitativen Sozialforschung skizziert, um anschliessend die Einordnung der gewählten methodischen Vorgehensweise vorzunehmen. Neben den Ansätzen der quantitativen Sozialforschung soll das Datenerhebungsinstrument beschrieben werden. In der Folge werden die herangezogene Stichprobe und der Untersuchungszeitraum dargelegt. Anschliessend wird eine Erläuterung zum erstellten Fragebogen vorgenommen, der die Basis für die Studie bildet.

3.1 Forschungsziel und Forschungsfragen

Die Beantwortung der Forschungsfrage „Was sind die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gebäudereinigungsbranche?“ wird nicht nur auf der Basis von Literatur- und Internetrecherchen aufgebaut, sondern die Frage soll zusätzlich empirisch untersucht werden mithilfe des geeigneten Datenerhebungsinstrument. Aufgrund der Ausarbeitungen im vorhergehenden Kapitel stellen sich grundsätzlich drei wichtige Fragen, die zusätzlich erforscht werden sollen:

- Welche digitalen Leistungssysteme werden bereits heute genutzt?
- Wie unterschiedlich ist der Reifegrad der einzelnen Unternehmen in Bezug auf die Unternehmensgrösse?
- Setzen Arbeitgeber heute schon auf Weiterbildungen und Schulungen im Bereich der Digitalisierung?

3.2 Quantitative Sozialforschung

Diequantitativen Methodenin derempirischen Sozialforschungumfassen alle Vorgehensweisen zur numerischen Darstellung empirischer Sachverhalte, aber auch zur Unterstützung der Schlussfolgerungen aus den empirischen Befunden mit Mitteln derInferenzstatistik. Quantitative Methoden betreffen unter anderemStichprobenauswahl, Datenerhebung und -analyse. Häufig kommen in Wahlanalysen und in derMarkt-undMeinungsforschungneben den quantitativen Methoden auch qualitative Methoden zur Anwendung, wie etwa halbstrukturierte Interviews. Häufig werden quantitative Methoden in den Sozialwissenschaften als Gegensatz zu den qualitativen Methoden gesehen. Dies muss jedoch nicht zwangsläufig der Fall sein, da es durchaus möglich ist, beide Methodenarten in Kombination zu verwenden.17

3.3 Methodologie

Der folgende Abschnitt beschreibt die umfassende methodische Vorgehensweise. Es wird vermittelt, wie die Informations- und Datengewinnung für die gesamte Arbeit durchgeführt wurde und mithilfe welchen Datenerhebungsinstruments neue Informationen gewonnen werden sollen. Folglich wird dargestellt, wie bei der Recherche der Literaturquellen vorgegangen wurde.

3.3.1 Recherche

Zur Verfassung der theoretischen Grundlage dieser Arbeite diente eine umfangreiche Recherche, wobei vorwiegend Fachmagazine und das Internet verwendet wurden. Ergänzend dazu konnte ich auf Erkenntnisse aus diversen Fachvorträgen und Gesprächen mit Berufskolleginnen und -kollegen zurückgreifen.

3.3.2 Schriftliche Befragung

zu Beginn habe ich sowohl die qualitative wie auch die quantitative Datenerhebung in Betracht gezogen. Bei der qualitativen Datenerhebung sollten Interviews mit Fachexperten durchgeführt werden, bei der quantitativen habe ich mich auf die Methode der Befragung fokussiert. Die quantitative Forschungsmethode wurde kritisch hinterfragt aufgrund einer möglichen schweren Streuung des Fragebogens, da dieser an möglichst viele verschiedene Reinigungsunternehmen gelangen sollte. Durch die Kooperation mit dem Verband Schweizer Reinigungsunternehmen Allpura, für den Versand des Fragebogens erscheint die Onlinebefragung einer höheren Anzahl von Personen als aussagekräftiger für die Beantwortung der Forschungsfragen, als dies Interviews mit Fachexperten sein könnten. Unter diesen Umständen wird der Fragebogen als passendes Instrument für die Erforschung im Themenbereich der vorliegenden Arbeit betrachtet. Nach der Kontaktaufnahme mit dem Verband Schweizer Gebäudereiniger Allpura, wurde mir die Möglichkeit geboten die Streuung der Onlineumfrage über den Newsletter-Verteiler zu verbreiten. Zusätzlich wurde die Onlineumfrage auf den sozialen Medien platziert und über Berufskolleginnen und -Kollegen weiterverbreitet. Dank dieser Chance, eine Vielzahl von Teilnehmern zu erreichen, wurde die Methode der schriftlichen Befragung ausgewählt. Einen weiteren Vorteil, nebst dem Erreichen einer hohen Anzahl von Personen, stellt die Zeit- und Raumunabhängigkeit bei einem Fragebogen dar. Die Probanden geniessen eine bestimmte Flexibilität bezüglich des Zeitrahmens beim Ausfüllen des Fragebogens. Die Daten wurden einmalig über einen Zeitrahmen von 10 Tagen erhoben.

3.3.3 Der Fragebogen

Das Datenerhebungsinstrument in dieser Arbeit ist ein digitaler Fragebogen mit 15 Fragen. Es handelt sich bei 12 Fragen um geschlossene, und bei 3 Fragen um offene Fragestellungen. Mithilfe der Befragung sollen die korrekten Daten in Bezug auf die Beantwortung der Forschungsfragen erlangt werden. Bei der Konzeption des Fragebogens wurde gezielt vorwiegend auf geschlossene Fragestellungen zurückgegriffen, da diese eine übersichtliche Auswertung vereinfachen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


1.https://unternehmen.focus.de/gebaeudereinigung-software.html

2.https://www.ch.issworld.com/

3.https://www.vebego.ch/de/

4.https://www.honegger.ch/de/

5.https://www.enzler.com/home.php / enzo (Firmennewsletter Enzler Reinigungen AG)

6.https://www.dosim.ch/de/

7. Bachelor Thesis Digitalisierung von Christoph Schwander

8. https://www.rationell-reinigen.de/markt-mit-potenzial/150/8586/294964

9.https://www.volksfreund.de/magazin/bauen-wohnen/gebaeudereinigungeine-dienstleistung-im-umbruch_aid-4996279

10 ).https://www.dussmann.com/digitalisierung-in-der-reinigung/

11. https://www.computerwoche.de/a/wie-fleet-management-diegebaeudereinigung- revolutioniert,3213972

12.https://www.dussmann.com/digitalisierung-in-der-reinigung/

13.https://www.a1blog.net/2017/02/14/4-vorteile-der-digitalisierung-vonunternehmen/

14.Studienarbeit Digitalisierung im Facility Management – Reinigung 4.0 von Andreas Müdsam

15.http://www.fm-die-moeglichmacher.de/fuerunternehmen/trends/digitalisierungfacility-anagement/

16. https://www.foerderland.de/digitalewirtschaft/netzwertig/news/artikel/digitale-wirtschaft/,

17. https://de.wikipedia.org/wiki/Quantitative_Sozialforschung

Ende der Leseprobe aus 43 Seiten

Details

Titel
Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Gebäudereinigungsbranche
Note
5.5 (Schweizer Notenskala)
Autor
Jahr
2019
Seiten
43
Katalognummer
V503355
ISBN (eBook)
9783346041234
ISBN (Buch)
9783346041241
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die andauernd fortschreitende Digitalisierung beeinflusst in der heutigen Zeit auch die Reinigungsbranche der Schweiz. In den nachfolgenden Abschnitten soll die Ausgangslage erläutert, sollen die Fragen definiert sowie eine inhaltliche Abgrenzung der vorliegenden Arbeit vorgenommen werden.
Schlagworte
digitalisierung, auswirkungen, gebäudereinigungsbranche
Arbeit zitieren
Roman Kirnbauer (Autor:in), 2019, Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Gebäudereinigungsbranche, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/503355

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