Leseprobe
Inhaltsangabe:
1. Klassen- und Unterrichtssituation
2. Sachanalyse
3. Lernziele
4. Didaktisch-methodische Analyse
5. Unterrichtsplanung
6. Wissenschaftlich reflektierte Analyse
7. Bibliographie
1. Klassen- und Unterrichtssituation
Der von mir gehaltene Unterrichtsversuch zum Thema „King Arther“ (Eastwood 28) wurde am 2. Dezember 2009 an einer Realschule durchgeführt. Im Rahmen des studiengebleitenden Praktikums, im Fach Englisch, ging es hierbei darum, kontinuierlich alle zwei bis drei Wochen erste Erfahrungen als Lehrkörper in der direkten Interaktion mit einer Klasse zu sammeln. Dabei wurde uns in einer 5-monatigen Selbsterprobungsphase unter anderem eine siebte Klasse von ihrer Englischlehrerin Frau P. vertrauensvoll zugewiesen. Die Klasse wird von insgesamt 32 Schülern besucht, darunter 26 Jungen und sechs Mädchen. Ebenfalls zu erwähnen sei, dass davon vier unter Legasthenie leiden. Dies ist jedoch hauptsächlich bei klasseninternen Tests, Schulaufgaben oder Prüfungen mit vorgegebenem Zeitlimit von Relevanz, da jene Schüler ein Anrecht auf Zugabe von weiterer Arbeitszeit besitzen. Da meine Stunde vorwiegend auf das Hörverstehenstraining abzielen sollte, war dieses Problem von geringer Bedeutung. Abgesehen von einer allgemeinüblichen Mischung an leistungsstärkeren und leistungsschwächeren Schülern, gab es in dieser Klasse keine anderweitig erwähnenswerten Auffälligkeiten.
2. Sachanalyse
In der siebten Jahrgangsstufe geht es mitunter darum, den Kinder anhand von Lehrbuchtexten spielerisch alte Märchen oder Sagen näherzubringen. Da in diesem Alter (~ 12-13 Jahre) der Abenteuer- und Entdeckergeist noch sehr stark ausgeprägt sind, sind die Geschichten um König Arthur und sein legendäres Schwert meist sehr interesseweckende und willkommene Themen. Aufgrund der Tatsache, dass sich die Schüler bereits in der vorherigen Woche anhand von verschiedenen Gruppenarbeiten mit Begeisterung in die Materie der sagenumwobenen Geschichten einlesen und einarbeiten konnten, war bereits der erste Grundstock geschaffen. Das benötigte Vorwissen über Merlin, die Ritter der Tafelrunde, speziell Kay, Hector und Arthur, war somit bereits ansatzweise im Gedächtnis verankert.
In dem Folgetext “A new king” geht es darum, dass sich jene drei besagten jungen edlen Herren mit ihren Pferden auf den Weg machen, um an den alljährlich stattfindenden Ritterspielen in London teilzunehmen. Als sie sich am nächsten Morgen, nach einer Nacht in einem Gasthaus, endlich in voller Montur auf den Weg machen, zu dem langersehnten Ritterturnier, bemerkt Kay plötzlich, dass er sein Schwert in der Unterkunft vergessen haben musste. Daraufhin wird Arthur gebeten, es ihm zurückzuholen. Vor dem Gasthaus angekommen, steht er jedoch vor verschlossenen Türen. Voller Verzweiflung reitet er durch die Straßen und findet vor einer Kirche ein Schwert in einem Stein, welches er als seine Rettung erachtet. Sofort zieht er dieses heraus und bringt es den anderen beiden. Wieder dort angekommen, versucht er sich für seine Verspätung zu rechtfertigen, doch Kay weiß bereits welches Schwert er da in Händen hält. Voller Stolz präsentiert es dieser seinem Vater, Hector, der ihn nur völlig überrascht ansieht. Zusammen reiten sie zu dem Fundort an der Kirche zurück. Als sie das Schwert in den Stein zurückstecken, lässt es sich weder von Kay noch von Hector bewegen. Einzig und allein Arthur kann es herausziehen, eine Zeichen für seine Vorbestimmung König von Großbritannien zu werden. Zusammen mit Kay und den anderen Rittern der Tafelrunde zieht er in ein großes Schloss, um dort als ruhmreicher König zu regieren. (Eastwood 28).
3. Lernziele
Da mir Herr A., am Tage der Unterrichtsthemenvergabe für die 7. Klasse, angeboten hatte gemeinsam eine Idee für einen groben, musterhaften Aufbau meiner darauffolgenden Englischstunde, im parallel zum Praktikum stattfindenden Theorie-Praxiskurs, zu erstellen und diese genauer zu untersuchen, kamen wir zu folgenden Lernzielen:
1. Der Erwerb neuer Wörter und somit eine Erweiterung des Vokabulars
2. Das gezielte Haurausfiltern bestimmter Informationen aus dem Text
3. Die Verarbeitung der neuerworbenen Informationen in kommunikativen Situationen
Zuallerst gilt es die Frage zu klären, auf welche Art und Weise kann ich dem Schüler einen Lehrbuchtext am interessantesten und vor allem am effektivsten näher bringen? Hierbei muss man beachten, um welche Art von Text es sich handelt. Im Allgemeinen werden beispielsweise Dialoge oft mit verteilten Rollen gelesen, Berichte oder Reportagen meist nur für sich selbst und Sagen oder epische Texte in erzählerischer Form präsentiert. Zudem konnte die Klasse bereits in der Woche zuvor bei diversen Gruppenarbeiten ihr Leseverständnis unter Beweis stellen, daher lag es nahe diesmal verstärkt auf die Decodierung von auditiven Informationen zu setzen. Da der unbekannte Text um König Arthur zunächst relativ lang erscheint, ist es zwingend notwendig sinntragende Wörter vorab zu erklären. Dabei handelt es sich um Begriffe, die völlig unbekannt sind, um Vokabular, welches für das zusammenhängende sinngemäße Textvererständnis absolut unumgänglich ist oder um Wörter, die nicht vom Kontext her erschließbar sind.
Des Weiteren, versucht man Schüler bei einem Listening darauf zu trimmen, für sich selbst brauchbare und wichtige Informationen herauszufiltern. Dies kann jeweils auf drei verschiedenen Hörstrategien basieren. Zum einen, auf der Anwendung des inhaltlichen Hörverstehens, bei dem die Schüler anschließend nur die inhaltliche Kernaussage und den groben inhaltlichen Themenschwerpunkt wiedergeben können müssen, zum zweiten, auf der Basis des detailierten Hörverstehens und zum dritten auf dem selektiven Hörverstehen. Hierbei geht es darum, dem Hörenden klarzumachen explizit auf Details zu achten, um diese hinterher exakt reproduzieren zu können. Letztere Variante hingegen macht im Unterricht weniger Sinn, da diese Art von Informationsverarbeitung hauptsächlich auf persönlichen Interessen beruht, d. h. ich höre zum Beispiel einen Radiobericht nur am Rande des Unterbewusstseins, erst bei einer ganz bestimmten informativen Meldung jedoch schaltet sich der aktive Hörverstehensprozess ein, um die jeweiligen Aussagen zu speichern. Kurzum, Version eins dient vorwiegend dazu, sich zunächst einmal einen allgemeinen inhaltlichen Überblick zu verschaffen und Version zwei, um diesen dann durch genaues Hören zu vertiefen.
Abgesehen davon, besteht der nächste Schritt darin, die herausgefilterten Informationen so zu verarbeiten, damit sie hinterher in kommunikativen Übungen, wie etwa Rollenspielen, Dolmetschübungen, Interviews oder ähnlichem, angewandt werden können. In anderen Worten, es ist in der Tat sehr ratsam nach einer eher passiveren Übungsform, nämlich dem Hörverstehen, in eine aktive Unterrichtseinheit überzuleiten, was darauf abzielt verschiedene sprachliche Fertigkeiten miteinander zu verknüpfen.
4. Didatktisch-methodische Analyse
Indem ich eine Folie mit einem Ritter für alle sichtbar auf den Overheadprojektor auflege, beginne ich die Stunde mit der Wiederholungsphase bzw. dem sogenannten warming-up. Dies soll als Anhaltspunkt dienen, um sich nochmals die einzelnen Bestandteile eines Ritters ins Gedächtnis zu rufen, wie z.B. helmet, shield, sword und armour, die sie bereits in der Woche zuvor kennengelernt haben. Danach führe ich diese Phase fort und bitte die, in drei Gruppen eingeteilte Klasse, sich je nach Zugehörigkeit, in Partnerarbeit zu einer der drei vorgegebenenden Kategorien - Merlin; Arthur; Knights/weapons – Gedanken zu machen und stickpunktartig zu notieren was sie noch wüssten. Die zusammengetragenen Ergebnisse werden von mir daraufhin auf einer tabellarisch angelegten Folie festgehalten. Der Sinn dahinter sollte sein, dass jede Gruppe nochmals die Chance bekommt sich auditiv und visuell auch an die Ideen zu den anderen beiden Oberbegriffen zu erinnern.
Nach diesem doch etwas sehr ausgedehten Einstieg, kündige ich die Behandlung eines neues Textes an, wozu die Einführung neuer Wörter von Nöten sei. Mit Hilfe einer Vielzahl von Bildkarten und den dazugehörigen englischen Begriffen, die ich nacheinander an die Tafel klebe, versuche ich den Schülern das Vokabular zu “A new King” näher zu bringen. Bildkarten bringen gleichzeitig einen großen Vorteil mit sich, nämlich das leichtere Einprägen eines noch unbekannten Wortes durch zusätzlichen anschaulichen Input. Vor allem abstrakte Begriffe wie Gefühle können durch die mimische Bebilderung verschiedener Stimmungen kompetent erklärt werden. Adjektive und Verben hingegen, z.B. marvellous, to notice, to admit, werden jedoch bevorzugt durch die Umschreibung mit Synonymen oder Beispielsätzen erläutert. Nach jeder Wortbeschreibung, entweder mit oder ohne Bild, ist es nun Aufgabe der Schüler, mir das entsprechende gesuchte englische Wort zu nennen, was tadellos funktioniert. Nachdem alle Wörter behandelt sind, bekommt die Klasse von mir die Anweisung alle Begriffe nochmals still mit dem Banknachbarn durchzugehen und bei etwaigen Unklarheiten mich zu fragen. Sofern es keine Unsicherheiten mehr gibt, gehe ich davon aus, dass jeder Schüler den sich an der Tafel befindenden Wortschatz beherrscht. Dies prüfe ich somit nach, indem ich willkürlich auf eine Karte zeige und dazu den deutschen Begriff hören möchte, zudem bitte ich den jeweiligen Schüler mir auch die korrekte englische Aussprache mitzuliefern. Auf diese Weise, kann ich feststellen, ob die Vokabel phonemisch einwandfrei erfasst wurde. Nach dieser ebenfalls extrem langen Unterrchtseinheit kündige ich den folgenden Hörverstehenstext im Buch an, welcher eigentlich den zentralen Kern dieser Stunde hätte einnehmen sollen.
[...]