In den folgenden Ausführungen möchte ich die Stigmatisierung von Müttern, welche mit ihrem Kind in einer Mutter-Kind-Einrichtung nach § 19 SGB VIII untergebracht sind unter Zuhilfenahme der Stigmatheorie darstellen.
Zunächst einmal stellt sich die Frage, was ein Stigma ist. Der Duden definiert Stigma als "etwas, wodurch etwas oder jemand deutlich sichtbar in einer bestimmten, meist negativen Weise gekennzeichnet ist und sich dadurch von anderem unterscheidet". Interessant ist dabei, dass Stigma auch als Bezeichnung für ein Wund- oder Brandmal oder Narbe bezeichnet wird.
Ein Stigma ist demnach ein Merkmal, durch welches sich eine Person mit diesem Merkmal von anderen unterscheidet. Dieses Merkmal kann sichtbar ("diskreditiert") sein oder auch erst "bekannt werden" ("diskreditierbar"), wobei das Merkmal als negative Abweichung gesehen wird und wodurch der stigmatisierten Person der Respekt der Anderen oftmals verwehrt bleibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Stigmatisierungen in meinem Arbeitsbereich: Mutter-Kind-Einrichtung
- Auf Grundlage welcher Wertvorstellungen gehen die Stigmatisierungen zurück?
- Wie sind die Beziehungen der Beteiligten?
- Praxisbeispiel
- Beschreibung der stigmatisierten Person
- Beschreibung der „Normalen“
- Die Stigmatisierung
- Gesamtgesellschaftliche Verortung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Stigmatisierung von Müttern, die mit ihren Kindern in einer Mutter-Kind-Einrichtung nach § 19 SGB VIII untergebracht sind. Ziel ist es, die Stigmatisierung anhand der Stigmatheorie zu analysieren und aufzuzeigen, wie sie sich in der Praxis manifestiert.
- Das gesellschaftliche Idealbild der Mutter und seine Auswirkungen auf die Stigmatisierung von Müttern in Notlagen
- Die Rolle von Wertvorstellungen und Normen bei der Stigmatisierung
- Die Auswirkungen von Stigmatisierungen auf die Beziehungen zwischen den Beteiligten
- Das Problem der „fehlenden Normalität“ in der Interaktion mit stigmatisierten Personen
- Die Bedeutung von Unterstützung und Anleitung für stigmatisierte Mütter in Mutter-Kind-Einrichtungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Stigmatisierung von Müttern in Mutter-Kind-Einrichtungen ein und definiert den Begriff Stigma. Kapitel 1 beleuchtet die Wertvorstellungen und Normen, die den Stigmatisierungen zugrunde liegen, und analysiert die Beziehungen zwischen den Beteiligten. Das Praxisbeispiel in Kapitel 2 veranschaulicht die Stigmatisierung anhand einer konkreten Situation in der Mutter-Kind-Einrichtung.
Schlüsselwörter
Stigmatisierung, Mutter-Kind-Einrichtung, § 19 SGB VIII, Stigmatheorie, Wertvorstellungen, Normen, gesellschaftliches Idealbild, „fehlende Normalität“, Beziehungsgestaltung, Unterstützung, Anleitung
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- Maria Liebing (Author), 2016, Stigmatisierung von Müttern in Mutter-Kind-Einrichtungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/503669